Krefeld – Diese Auszeichnung hat die Vertreterin des Landesverbandes der Hebammen, Birgid Harmes, im Krefelder Rathaus an Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen im Beisein der Arbeitsgruppe Stillfreundliche Kommune überreicht. Die Krefelder Gesundheitskonferenz hatte sich zuvor mit den gesundheitsfördernde Aspekten des Stillens für Mutter und Säugling beschäftigt und eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Voraussetzungen für die Zertifizierung zu schaffen. „Wir haben in Krefeld Angebote für stillende Mütter geschaffen und wollen dieses Angebot auch weiter ausbauen. Die positive Wirkung des Stillens für Mutter und Kind ist erwiesen. Mein Dank gilt allen Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die daran beteiligt waren, Krefeld stillfreundlicher zu machen“, sagt Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen.
Im Fachbereich Gesundheit/Gesundheitsamt auf der Gartenstraße 30 bis 32 ist eine Still- und Wickelecke eingerichtet worden. Sie liegt neben dem Raum 3.02 und ist mit dem Aufzug erreichbar. Darüber hinaus gibt es einen den bereits länger bestehenden Still- und Wickelraum im Rathaus. Der Raum A 300 ist mit dem Aufzug erreichbar, frisch renoviert und mit einem gemütlichen Stillsessel versehen. Weiterhin gibt es seit drei Jahren den Still- und Wickelraum im Familienberatungszentrum am Ostwall Nr. 107 im Eingangsbereich. Diese Still- und Wickelorte, die zukünftig auf der Landkarte der stillfreundlichen Kommunen auf der Website https://www.hebammen-nrw.de des Hebammenlandesverbandes erscheinen werden, sind während der Öffnungszeiten für stillende Mütter zugänglich. Im Rathaus und auf dem Ostwall sind die Schlüssel dafür an der jeweiligen Empfangstheke erhältlich.
Vorbildfunktion bei Stillmöglichkeiten und der Akzeptanz des Stillens
Die Stadtverwaltung will bei dem Thema eine Vorbildfunktion einnehmen und durch die Einrichtung von Stillmöglichkeiten die Akzeptanz des Stillens – entsprechend der Nationalen Strategie zur Stillförderung – in der Öffentlichkeit fördern. Stillen bietet Geborgenheit und Nähe zwischen Mutter und Säugling und sollte an geeigneten Orten möglich sein. Obwohl Stillen ein natürlicher Vorgang ist, werden Mütter, die in der Öffentlichkeit stillen, heutzutage nicht selten verständnislos beäugt. Öffentliches Stillen scheint keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein in der Gesellschaft. Unabhängig davon, dass es auch sachliche Gründe geben kann, die einer Mutter ein Stillen ihres Babys nicht ermöglichen, stillen immer weniger Frauen oder sie stillen nur eine kurze Zeit.
Manche Eltern weichen nur deshalb auf Muttermilchersatzprodukte aus, um ihrem Kind die vermeintlich beste Nahrung zukommen zu lassen. Bei einigen Eltern herrscht immer noch der Irrglaube vor, dass diese Produkte wertvoller seien als Muttermilch. Die Experten sind sich aber einig: Muttermilch ist die beste und natürliche Nahrung, sie enthält alle wichtigen Nährstoffe, ist leicht verdaulich und passt sich den wachsenden Nahrungsbedürfnissen des Säuglings während seiner Entwicklung an. Sie ist hygienisch einwandfrei, immer verfügbar, richtig temperiert, nachhaltig und sparsam. Dagegen kostet das Nicht-Stillen eine Familie mindestens 1.000 Euro pro Jahr für Nahrung und Utensilien wie Fläschchen, Sauger und weiteres.
Für die Gesundheit von Mutter und Kind hat das Stillen viele Vorteile: Stillen beruhigt das Baby und ist gut für sein Immunsystem; es verringert das Risiko für späteres Übergewicht und die Gefahr, an plötzlichem Kindstod zu sterben. Das Risiko für bestimmte Erkrankungen ist gemindert. Stillen gilt zudem als optimales Training der Kaumuskulatur und fördert so die Sprachentwicklung. Es verbessert die kognitive und psychologische Entwicklung des Babys. Wer einen Stillraum anmelden will, kann sich beim städtischen Fachbereich Gesundheit unter gesundheitsamt@krefeld.de melden.