Krefeld im deutschlandweiten Glücksatlas auf Platz 2

Im neuen „SKL Glücksranking 2025", einer Befragung zur Bürgerzufriedenheit in deutschen Großstädten, liegt Krefeld deutschlandweit auf dem zweiten Platz.

Krefeld – Die Lebenszufriedenheit der Menschen in Krefeld ist nach der neuen Studie eines Teams um den Freiburger Wissenschaftler Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg abermals gestiegen. Die Bürgerinnen und Bürger in Krefeld identifizieren sich demnach in hohem Maße mit ihrer Stadt. Das Städteranking 2025 erscheint als Sonderstudie im Rahmen des SKL Glücksatlas. Für das Städteranking 2025 wurden insgesamt 23.468 Menschen (zwischen 16-78 Jahren) vom Institut für Demoskopie Allensbach im Zeitraum von 2022 bis 2025 repräsentativ befragt. Im Vergleich dazu basierte das Städteranking 2024 noch auf Daten aus dem Zeitraum 2021 bis 2024. Das Corona-Jahr 2021 ist somit nicht mehr Teil der aktuellen Auswertung. Krefeld belegte in der vorherigen Studie den fünften Rang, ist somit ein Aufsteiger und wird in der Studie als „Overperformer“ bewertet.

Krefeld ist eine lebenswerte Stadt mit urbanem Kern und starken Stadtteilen

Oberbürgermeister Frank Meyer zeigt sich erfreut über das Ergebnis des Rankings: „Die Studie stellt heraus, was aus meiner Sicht viele Krefelderinnen und Krefelder auch so empfinden: dass Krefeld eine liebenswerte Stadt ist und die Bürgerinnen und Bürger gerne hier leben. Krefeld hat starke Stadtteile und einen urbanen Kern als Einkaufsstadt. Krefeld bietet viel Grün, Naherholung und tolle Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Außerdem sind die Bedingungen in Krefeld für das Wohnen im Vergleich zum Umland gut, die Luftqualität und die Verkehrsanbindung werden in der Studie positiv erwähnt. Es gibt natürlich Punkte, an denen wir weiterarbeiten müssen, doch eine Grundaussage der Studie erlebe ich persönlich bei vielen Begegnungen – dass es nämlich einen hohen sozialen Zusammenhalt und eine Identifikation mit unserer Stadt gibt.“

„Entscheidend für ein hohes Lebensglück in einer Großstadt ist, wie gleichmäßig die Zufriedenheit verteilt ist“, sagt Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, der das Städteranking 2025 im Rahmen des SKL Glücksatlas verantwortet. „Wenn viele Menschen überaus zufrieden sind, aber ebenso viele sehr unzufrieden, wirkt sich das negativ auf das gesamte Glücksniveau einer Stadt aus.“ Deutschlandweit auf den ersten Platz landete Kassel, Krefeld direkt dahinter, vor allen Großstädten auch in Nordrhein-Westfalen.

Studie: Überraschender zweiter Platz für Krefeld

Die Daten für Krefeld überraschen die Wissenschaftler. Krefeld ist mit 7,39 Punkten die zweitglücklichste Großstadt hinter Kassel (7,44). 2024 lag Krefeld mit 7,28 Punkten auf Platz 5 und konnte sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal um beachtliche 0,11 Punkte steigern. Die Nachbarstädte Düsseldorf (Rang 3: 7,36) und Duisburg (Rang 10: 7,20) weisen ebenfalls hohe Glückswerte auf. Die Lebenszufriedenheit im gesamten Nordrhein-Westfalen ist mit 6,91 Punkten deutlich geringer.

Warum sind die Krefelder so glücklich? Erklärungsansätze finden laut Studie sich zum einen in einer guten Wohnsituation und zum anderen einer inzwischen hohen Umweltqualität der Stadt. Die Eigentumsquote ist im Städtevergleich hoch und die Krefelder leben im Durchschnitt auf einer großen Wohnfläche. Außerdem stehen die Krefelder kaum in Staus und die Luftqualität in der Stadt hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Diese Faktoren können zumindest teilweise über die schlechten wirtschaftlichen Indikatoren hinwegsehen lassen. Denn bei der Lebensqualität, also den messbaren Wohlfahrtsindikatoren wie zum Beispiel Einkommen, Gesundheitsversorgung oder Grünflächen, liegt Krefeld im Städtevergleich am unteren Ende (Rang 37 von 40). Die Krefelder sind somit mit ihrem Leben deutlich zufriedener als es die objektiv verfügbaren Statistiken erwarten lassen. Die Studie nennt Krefeld folglich „Overperformer“.

Mehr als die Hälfte der Krefelder (53,6 Prozent) geben auf der Skala zwischen 0 und 10 Werte zwischen 8 und 10 an und sind somit mit ihrem Leben hochzufrieden. Knapp 42 Prozent sind mäßig zufrieden. Nur 4,2 Prozent sind in Krefeld mit ihrem Leben unzufrieden. Das ist ein sehr geringer Wert, vor allem im Blick auf die eher schlechten objektiven Wohlfahrtsindikatoren. Die Ungleichheit ist in Krefeld nur gering ausgeprägt, die Einwohner empfinden größtenteils ein ähnlich hohes Glücksniveau. Das ist in vielen Städten anders: In München sind 12,5 Prozent mit ihrem Leben unzufrieden und nur 41,5 Prozent hochzufrieden. In München (Rang 27: 6,84) ist das Glücksniveau somit viel ungleicher verteilt als in Krefeld. Unter den Hochzufriedenen in Krefeld sind überproportional viele Männer im mittleren Alter. Auch Selbstständige sind in Krefeld besonders oft mit dem
eigenen Leben hochzufrieden. „Diese Ergebnisse machen deutlich: Das persönliche Glücksempfinden hängt nicht allein von statistisch erfassten sozioökonomischen Faktoren ab – entscheidend sind oftmals immaterielle Aspekte wie Gemeinschaftsgefühl, Alltagsstress oder die Identifikation mit dem Wohnort“, heißt es in der SKL-Studie.

Das Städteranking 2025 bildet die deutlich gestiegene Lebenszufriedenheit der Deutschen ab. Auch in den Städten zeigt sich dieser positive Trend: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das durchschnittliche Lebensglück dort um 0,13 Punkte gestiegen. Bundesweit liegt der Zuwachs bei 0,15 Punkten. Der Anstieg der Lebenszufriedenheit in den Großstädten ist somit kein Ausreißer, sondern Teil eines deutschlandweiten Aufwärtstrends. Im Vergleich zum Städteranking 2024 ist die durchschnittliche Lebenszufriedenheit in den Großstädten spürbar gestiegen – um 0,13 Punkte. Nahezu alle 40 Städte verzeichnen Zuwächse, nur wenige mussten Rückgänge hinnehmen. Das liegt daran, dass das Städteranking 2024 Daten aus der Zeit der Coronapandemie (2021) enthielt, die jetzt durch Daten aus 2022 ersetzt wurden.

Auswertung in der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Die Rohdaten aus den Befragungen wurden dem Institut für Finanzwissenschaft und Sozialpolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zugeleitet und dort von Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen und seinem Team mithilfe eines statistischen Datenanalyseprogramms ausgewertet. Seit 2022 ist die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) Partner des Glücksatlas. Mit Beginn der Partnerschaft initiiert die SKL zudem eine wissenschaftliche Glücksdatenbank für Journalistinnen, Journalisten und Interessierte: Unter skl-gluecksatlas.de werden kontinuierlich aktuelle Daten, Analysen und Sonderstudien über die Entwicklung der Lebenszufriedenheit in Deutschland bereitgestellt und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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