Krefeld – Die Verwaltung stellt seit Mai den Abschlussbericht des „Integrierten Elektromobilitätskonzeptes“ in unterschiedlichen Ausschüssen vor. Dabei geht es vor allem um den Ausbau von Ladeinfrastruktur in Krefeld. Ziel ist es, die ersten 157 Standorte bereits in 2025 zu realisieren. Mit einem positiven Beschluss der Politik im Planungsausschuss am Dienstag, 27. August, könnte die Verwaltung das Vergabeverfahren weiter in die Umsetzung bringen. „Uns ist es wichtig, dass wir eine flächendeckende Versorgung in Krefeld erreichen und auch Orte mit Ladeinfrastruktur versorgen, die für externe Dienstleister wirtschaftlich weniger attraktiv sind“, erklärt Planungsdezernent Marcus Beyer. „In einem aufwendigen Verfahren haben wir deswegen Standortbündel zusammengestellt, die in einem nächsten Schritt in die Vergabe kommen sollen. Wir haben uns damit sicherlich für den schwierigeren Weg, aber aus unserer Sicht für den richtigen entschieden.“
Mit Hilfe einer Bedarfsprognose, Befragungen in der Stadtgesellschaft und einer umfangreichen Prüfung auf Umsetzbarkeit wurden im ersten Schritt 157 Standorte identifiziert. Diese wurden in insgesamt sechs Standortbündel mit je 24 bis 27 Standorten aufgeteilt. Die Bündel enthalten jeweils durchmischte Standorte unterschiedlicher Attraktivität. Eine Mindestanzahl an Ladepunkten wird in der Vergabe durch die Stadt vorgeschrieben, mögliche Dienstleister können die Anzahl freiwillig bis zu einer festgelegten Obergrenze erweitern. Mit Beschluss durch die Politik könnte die Vergabe der Standortbündel vorangetrieben und darauf aufbauend auch die finanziellen und personellen Auswirkungen ermittelt werden. „Wenn alle sechs Standortbündel an Ladeinfrastrukturbetreiber vergeben werden, entstehen so insgesamt mindestens 510 Ladepunkte in Krefeld“, erklärt Beyer.
Ebenfalls im Integrierten Elektromobilitätskonzept thematisiert werden Mobilstationen, an denen verschiedene Mobilitätsangebote gebündelt werden. Bislang werden durch die Stadtwerke Krefeld (SWK) sowie durch einen CarsharingAnbieter insgesamt 19 Mobilstationen betrieben. Die Stadtverwaltung schlägt vor, vor allem in Quartieren Mobilstationen auszubauen. Hier könnten dann neben einer Ladeinfrastruktur zum Beispiel Carsharing-Angebote oder Bike- und E-TretrollerSharing entstehen. Auch sichere Abstellanlagen für Fahrräder können Teil des Angebots sein. Grundsätzlich weisen 86 der 157 geprüften Standorte eine Eignung für die Verknüpfung mit weiteren Mobilitätsangeboten auf. Sollte die Politik einen Ausbau der Mobilstationen befürworten, müsste in einem nächsten Schritt eine übergeordnete Standortplanung erfolgen.
Die Stadt nimmt in diesem Rahmen am Forschungsprojekt „Scoop 2 City“ teil, das die Grundlagen dafür schaffen soll, ein Konzept zur Einführung von E-Rollern in Krefeld zu erarbeiten. Das Projekt prüft unter anderem, welche Rahmenbedingungen es benötigt, um Sharing-Systeme in Krefeld einzuführen. Gemeinsam mit den Städten Düsseldorf und Heilbronn, dem Fraunhofer Institut, verschiedenen IT-Firmen und einer Rechtsberatung wurde eine entsprechende Förderskizze beim Verkehrsministerium eingereicht. Im Fokus stehen dabei anwenderbezogene Beispiele für die Etablierung von Sharing-Plattformen. Im Austausch sollen unterschiedliche Projekt- beziehungsweise Praxisbeispiele konzipiert werden.
Ebenfalls Teil des Abschlussberichts des „Integrierten Elektromobilitätskonzepts“ ist die Elektrifizierung des kommunalen Fuhrparks. Die Flotte der Stadt sowie der städtischen Töchter soll weiter in Richtung E-Mobilität ausgebaut werden. In einem ersten Schritt wurde der aktuelle Status erfasst. Über die Vorlage stimmt der Planungsausschuss ebenfalls am 27. August ab.