Vom großen Bangen der Organisatoren bekamen die über 100 Kinder auf der Bezirkssportanlage Elfrath nichts mit. Sie umdribbelten ihre Gegner, bejubelten ausgelassen Tore und saugten die motivierenden Anfeuerungsrufe ihrer Eltern auf. Dabei musste das Fußballfest für die Krefelder Kindertageseinrichtungen (Kita) beinahe abgesagt werden. Die stürmischen Wetterprognosen ließen im Vorfeld nichts Gutes verheißen. Erst am Morgen des Turniers entschloss sich das Team um Sabine Schuffels, Leiterin des Familienzentrums Neuhofsweg, das Fußballfest wie geplant durchzuführen. Und die kickenden Kinder hatten Glück: Sie blieben nicht nur größtenteils vom Regen verschont, sondern wurden hier und da sogar von der Sonne angestrahlt. 23 Mannschaften aus 17 Kitas sorgten darüber hinaus für einen kleinen Rekord: So viele Teilnehmende hatte das Turnier noch nie.
Es war bereits das fünfte Fußballfest, das die städtische Kita Neuhofsweg in Kooperation mit der RSG Verberg/Gartenstadt aufgezogen hat. Dass es überhaupt ein stadtweites Turnier für alle Krefelder Kindertageseinrichtungen gibt, dafür hatten Kinder der Kita Neuhofsweg vor einigen Jahren selbst gesorgt. Regelmäßig initiierte die Kita seinerzeit Trainingseinheiten, bestritt Testspiele und nahm an verschiedenen Fußballfesten in der Umgebung teil. Irgendwann äußerten die Kinder dann die Idee, einen eigenen Wettbewerb ausrichten zu können. 2018 folgte mit einem ersten kleinen Fußballfest die Premiere mit fünf Kitas. Seitdem bekommt das Turnier jedes Jahr größeren Zulauf. Längst ist der Sommerkick ein beliebter Höhepunkt in der Fußballsaison der unter sechsjährigen Nachwuchsfußballerinnen und -fußballer.
Viele Kitas hatten extra Trikots mit eigenen Namen entwerfen lassen
Bei der Rekordveranstaltung in diesem Jahr drängten sich Zuschauende und Aktive dicht aneinander. Auf dem Sportplatz war es voll geworden. Die RSG Verberg/Gartenstadt hatte die Spielfelder hergerichtet, Pavillons aufgestellt und zusammen mit dem Stadtsportbund ein kleines Rahmenprogramm erstellt. Die Kinder tobten sich auf dem Rasen aus und jagten energiegeladen dem Ball hinterher. Viele Kitas hatten extra Trikots mit eigenen Namen entwerfen lassen. Am Spielfeldrand unterstützten die Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie die vielen anderen Kinder, wovon einige sogar als Cheerleader auftraten.
In Zehn-Minuten-Spielen duellierten sich die Teams mit klangvollen Namen wie „Hubertus-Kicker“ oder „Wilde Steckies“ zwar begeistert-eifrig, nie aber verbissen. Die Spiele verliefen gänzlich fair, Ergebnisse wurden nicht notiert. „Es ging um die Liebe zum Ball und den Spaß an der Bewegung. Die Kinder haben ein tolles Gemeinschaftsgefühl entwickelt, sodass sich alle Mannschaften als Gewinner fühlen können“, sagte Organisatorin Sabine Schuffels. Sie blickte nicht nur erleichtert in regenfreie Wolkendecken, sondern auch in glückliche Kindergesichter.