Freunde der Kunstmuseen Krefeld ermöglichen Ankauf

Die Freunde der Kunstmuseen Krefeld haben mit der Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen ein für das Haus Esters konzipiertes Wandgemälde der US-amerikanischen Künstlerin Sarah Morris angekauft.

Krefeld – Unterstützt wurde dieser Ankauf zudem vom Krefelder Unternehmen „Rondo Food“, namentlich Dirk Wellen und Thilo Kühne, sowie der Krefelder Humanitao-Stiftung. Im Rahmen ihrer Einzelausstellung „All Systems Fail“ im Winter 2023/2024 hatte Morris das Werk eigens für das ehemalige Damenzimmer von Haus Esters geschaffen. Die Arbeit gehört zu ihrer „Sound Graph“-Serie und visualisiert grafisch den Satz „Society is abstract, culture is concrete“ (Gesellschaft ist abstrakt, Kultur ist konkret.). „Wir freuen uns sehr, dass wir eine ortsspezifische Arbeit von Sarah Morris aus ihrer Ausstellung für Krefeld sichern können“, sagt Museumsleiterin Katia Baudin. Gleichzeit hat die Künstlerin ihren Film „Chicago“ (2011) den Kunstmuseen geschenkt, in dem Mies van der Rohe im Mittelpunkt steht, der Architekt der beiden Bauhaus-Villen an der Wilhelmshofallee in Krefeld. Das Wandgemälde in Haus Esters kann für andere Ausstellungen neutral verdeckt werden. Zudem wurde es so konzipiert, dass es auch in den Räumen des Kaiser-Wilhelm-Museums präsentiert werden kann.

Bauhaus-Villen als experimentelle Orte

Noch vor seiner Zeit als Direktor des Bauhauses hat der Architekt Ludwig Mies van der Rohe die Häuser Esters und Lange in Krefeld entworfen. Ende der 1920er-Jahre konzipierte er die Villen mitsamt Gärten für die Direktoren der Vereinigten Seidenweberei, Hermann Lange und Josef Esters. Das einzigartige Ensemble zählt zu den architektonischen Glanzlichtern des Neuen Bauens in Deutschland. Paul Wember (1913-1987) war ein engagierter Kämpfer für die aktuelle Kunst und als solcher international bekannt. Von 1947 bis 1975 leitete er das Kaiser-Wilhelm-Museum und das Museum Haus Lange. Er entwickelte ein Gespür für neue Tendenzen und herausragende Künstlerpersönlichkeiten wie Yves Klein und Joseph Beuys. In der Museumslandschaft Deutschlands war sein programmatischer Ansatz, sich auf zeitgenössische Kunst zu spezialisieren, bis in die späten 1960er-Jahre hinein nahezu einzigartig. Das Museum Haus Lange wurde unter Wembers Regie zu einem experimentellen Ausstellungsort, an dem junge Künstler wie Christo, Richard Long oder die Gruppe Haus-Rucker-Co aus heutiger Perspektive legendäre ortspezifische Werke und Installationen schufen. Die einzigartigen Villen bieten Künstlern seitdem die Möglichkeit, sich intensiv mit ihrer Architektur auseinanderzusetzen und vor Ort neue Arbeiten zu realisieren.

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