Krefeld – Nach zwei Ausbildungsmaßnahmen in Mafra (Portugal) und Barcelona (Katalonien) in 2023, ging es für vier Kameraden Anfang April nach Vila Pouca de Aguiar (Portugal), um sich zu den Themen Vegetationsbrandbekämpfung und Technischer Feuereinsatz weiterzubilden. Mit einem Dutzend anderer Feuerwehrleute aus ganz Deutschland verbrachten sie eine Woche bei den Bombeiros Voluntários de Vila Pouca de Aguiar. Neben den theoretischen Grundlagen wie Einsatztaktiken, Wetterkunde und Ausrüstung gab es praktische Übungseinheiten unter realen Bedingungen.
„In Fachkreisen geht man fest davon aus, dass sich die klimatischen Bedingungen in Deutschland in ähnliche Richtungen ändern werden, wie sie aktuell im Süden Europas vorherrschen“, erklärt Tim Scholz von der Berufsfeuerwehr Krefeld. „Deshalb sind für uns das Wissen und die Erfahrungen von Leuten, die bereits heute mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben, enorm wichtig“. Ziel solle es jedoch sein, Fehler nicht wiederholen zu müssen, sondern vor die Lage zu kommen, bevor sie wirklich eintrete. Die Feuerwehr Krefeld plant deshalb, weiterhin von den erfahrenen Kollegen im Süden Europas zu lernen, um den Herausforderungen des Klimawandels besser begegnen zu können.
Diverse Übungen, ein Echteinsatz und ein Besuch der Ciências Florestais
Im für die deutschen Feuerwehrleute ungewohnt unwegsamen Gelände konnten die Teilnehmende unter Anleitung der erfahrenen portugiesischen Kollegen verschiedene Szenarien üben. „Wir haben zum Beispiel Schneisen angelegt, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern und verschiedene Löschmethoden angewandt – mal mit Handwerkzeugen oder Schläuchen, aber auch ein Hubschrauber unterstützte die Löscharbeiten aus der Luft“, berichtet Patrick Thomas vom Löschzug Fischeln. Letztlich unterstützten die deutschen Feuerwehrleute mit ihrer Lehrgangsgruppe die Bombeiros sogar bei zwei realen Einsätzen und konnten dort das Erlernte direkt umsetzen. Eingebunden in die Reise war außerdem ein Besuch der Ciências Florestais in Vila Real, einer Fakultät des Instituts für Forstwissenschaften. „Hier können verschiedene Brandszenarien dargestellt und unter Berücksichtigung zum Beispiel der Art des brennbaren Materials, des Winds, und der Hangneigung betrachtet werden“, sagt Thomas. Die neu gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse werden nun in die Ausbildung und das Konzept der Vegetationsbrandbekämpfung der Feuerwehr Krefeld integriert.