Krefeld – Aktuell prüfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralen Gebäudemanagements (ZGM) und beauftragter Unternehmen das Ausmaß der notwendigen Sanierungsmaßnahmen. Aus Sicherheitsgründen können deshalb sowohl die Studiobühne I (Inge-Brand-Saal) als auch die Proberäume und Säle auf dieser Seite des Gebäudes nicht genutzt werden. Das Restaurant „Bistro Mikado“ ist nicht betroffen, auch der Kostümfundus des Stadttheaters bleibt in Betrieb. Die Studiobühne II kann, ebenso wie die dortigen Proberäume, nach kleineren Arbeiten zeitnah wieder bespielt werden.
Dennoch hat die unerwartete Schließung der Studiobühne I Auswirkungen auf die dort geplanten Veranstaltungen. Das Kulturbüro verschiebt das Tanzfestival „Move! – 24. Krefelder Tage für modernen Tanz“ ins kommende Jahr. Auch einige geplante Vermietungen der Säle im ersten Obergeschoss kommen nun nicht zustande oder müssen verlegt werden. Für die Studioproduktionen des Theaters Krefeld-Mönchengladbach wird aktuell nach Ausweichspielstätten gesucht, dies betrifft bereits die für September geplante Premiere „Sophia, der Tod und ich“. Auch neue Proberäume für das Theater sind erforderlich: Die Stadt Krefeld bemüht sich in enger Zusammenarbeit mit der Theaterleitung um alternative Standorte.
Für die geplanten Produktionen des Kresch steht mit der Studiobühne II bereits ein Ausweichstandort zur Verfügung. Allerdings wird es womöglich Änderungen im Spielplan geben. Der Proberaum, den das Kresch nutzt, soll in Kürze wieder zur Verfügung stehen. Auch das Figurentheater-Festival „Budenzauber“ des Kulturbüros wird nach jetzigem Stand wie geplant stattfinden. Die Eröffnung wird dann ebenfalls auf die Studiobühne II verlegt.
Anforderungen an Gebäudesicherheit sind gestiegen
Die frühere Tapetenfabrik Heeder wurde in den 1980er-Jahren zu einem Kulturzentrum mit Gastronomie umgebaut. Dabei wurden auch im umfangreichen Stil technische Anlagen wie Lüftungen im Gebäudekomplex installiert. Während in Heeder II, dem vom Hauptbahnhof betrachtet linksseitigen Teil des Gebäudes, im Zuge der Erweiterung in den 2000er-Jahren umfangreiche Umbaumaßnahmen durchgeführt wurden, gab es in Heeder I seit den 1980er-Jahren zwar kleinere Reparaturen, jedoch keine größeren Eingriffe wie die komplette Erneuerung von technischen Anlagen. Seit dieser Zeit sind Anforderungen an Gebäudesicherheit, auch solche im Bestand, jedoch nach und nach gestiegen. Die Auflagen im Brandschutz, aber auch energetische Anforderungen wurden deutlich strenger. Der anfangs geltende Bestandsschutz greift inzwischen nicht mehr.
Nun wurden an der Liegenschaft zunächst Defizite am Trinkwassersystem festgestellt. Daraus folgten umfangreichere Untersuchungen mit der Öffnung von Bauteilen. Dabei traten immer mehr Mängel auch an anderen technischen Anlagen (Lüftungsanlage, Entrauchung) zutage, so dass eine Instandsetzung im laufenden Betrieb nicht mehr möglich ist. Eine größere Sanierung ist notwendig, um das Gebäude für die Nutzung als Kultureinrichtung dauerhaft zu sichern.



