Krefeld – Die Aufbruchsstimmung rund um das Stadtbad ist deutlich spürbar – nicht nur, weil sich die Anmutung des Stadtbads in Richtung Gerberstraße in den vergangenen Monaten völlig verändert hat, sondern auch, weil die Freischwimmer wieder mit festen Öffnungszeiten und besonderen Aktionen viele Menschen aufs Freibadgelände ziehen. Die Stadtverwaltung hat außerdem in den letzten Wochen wichtige Meilensteinentscheidungen für die Entwicklung des Stadtbads in der Politik erzielt. Stadt und Freischwimmer laden nun unter dem Titel „Stadtbad Open“ vom 23. August bis zum 21. September zu vier Aktionswochen ein. Auch wenn das detaillierte Programm erst in den Sommerferien vorgestellt werden soll, wird jetzt schon klar: Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt für das Bad.
Erstmalig können Teilbereiche des Gebäudes wieder zugänglich gemacht werden. So wird der sogenannte „Wandelgang“ für Veranstaltungen geöffnet, und Führungen durch das Gebäude unter anderem in die beiden Schwimmhallen werden möglich. Hierfür hat das Zentrale Gebäudemanagement bauliche Maßnahmen zur Herstellung der Verkehrssicherheit und zum vorbeugenden Brandschutz durchgeführt. „Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt das Stadtbad wieder zugänglich machen können“, sagt Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements. „Auf dem Freibadgelände finden schon tolle Veranstaltungen durch die Freischwimmer statt – jetzt sollen auch die Gebäude wieder ein Ort für die Menschen in Krefeld werden“, erklärt Marcus Beyer, Beigeordneter für Planung, Bau und Gebäudemanagement.
Comedyevents, Lesungen, Theaterstücke und Workshops in besonderer Kulisse
Projektmanagerin Ruth Esser-Rehbein ergänzt: „Wir haben zu unterschiedlichen Schwerpunkten Veranstaltungen geplant. Immer geht es darum, das Stadtbad zu öffnen und den Ort wieder erlebbar zu machen, Menschen an den Entwicklungen des Stadtbads zu beteiligen und gleichzeitig Krefelderinnen und Krefelder durch das Schaffen von neuen Erinnerungen an diesen besonderen Ort zu binden.“ In der besonderen Kulisse des Gebäudes plant das Organisationsteam Comedyevents, Lesungen, Theaterstücke und Workshops. „Dazu haben wir uns viele Kooperationspartner ins Boot geholt, denn es ist uns wichtig, eine breite Zielgruppe zu erreichen“, sagt die Projektmanagerin. Mit dabei sind zum Beispiel Kresch-Theater und Kulturbüro, das Niederrheinische Literaturhaus, die NS-Dokumentationsstelle, die Untere Denkmalbehörde und die Fachbereiche Stadtplanung, Migration und Integration, Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung sowie die Koordinierungsstelle für Gemeinwesenarbeit.
Die Freischwimmer nutzen ihre Öffnungszeiten, um weitere Formate durchzuführen: Sie öffnen in der Regel mittwochs, freitags, samstags und für besondere Veranstaltungen das Gelände. In diesem Jahr gibt es wieder den „Markt der Geschichten“, der bereits im vergangenen Jahr erfolgreich war. Neu ist die Aufführung „Send me Up“, im Freibad, von Anke Retzlaff, Peter F. Berndt und Dominik Temel. Weitere Veranstaltungen werden derzeit noch geplant. Immer geht es auch darum, die Historie des Stadtbads erlebbar zu machen. So werden die beliebten Führungen der Freischwimmer endlich wieder stattfinden. Auch die Stadt plant besondere Formate. „Es lohnt sich auf jeden Fall jetzt schon, sich den Tag des Denkmals‘ am 8. September im Kalender rot anzustreichen“, sagt Stadtplanerin Anna Knebel. „Unter der Überschrift ‚Das Stadtbad auf dem Weg zu einer neuen Identität‘ werden wir Experten aus der Region zu Besuch haben, um mit ihnen gemeinsam über die Entwicklung des Stadtbads zu sprechen.“ Nicht nur bei den Veranstaltungen werden Krefelderinnen und Krefelder die Möglichkeit haben, sich über die Entwicklung des Stadtbads zu informieren, auch während der Öffnungszeiten (mittwochs und samstags im Aktionszeitraum) ist die Ausstellung geöffnet, bei der Ideen und Planungen für das Areal vorgestellt werden.
Pläne für Jugendkulturhaus sollen weiter vorangebracht werden
Das Stadtbad wird in vier Bausteinen entwickelt. Während Sanierungs- und Umbaumaßnahmen auf dem Freischwimmer-Gelände bereits durch die Politik beschlossen wurden, befinden sich die Pläne für die anderen Bereiche noch in der Entwicklung. Klar ist: Im Bereich, der für die kommunalen Nutzungen vorgesehen ist, wird ein Jugendkulturhaus entstehen. Das Konzept wurde bereits in der Politik verabschiedet. Teil der Aktionswochen im Stadtbad ist auch das Vorhaben, diese Pläne weiter voranzubringen und mit Leben zu füllen. Die Stadt initiiert mit einem spezialisierten Büro deswegen diverse Beteiligungsformate für unterschiedliche Zielgruppen. Vorgesehen sind zum Beispiel vier verschiedene Workshops mit Nachbarn, mit Jugendlichen, mit Akteuren im Quartier und mit Menschen, die sich für Stadtentwicklung und Engagement interessieren. Auch freie Formate, zum Beispiel eine Beteiligungswand, wird es geben.
Schon jetzt ist eine Anmeldung für die Auftaktveranstaltung „Mehr Stadt zum Leben: Das Neue Stadtbad Neusser Straße“ (E11014) unter www.vhsprogramm.krefeld.de oder telefonisch unter 0 21 51 / 86 26 64 möglich. Für viele Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswoche vom 3. August bis zum 21. September ist keine Anmeldung notwendig, einige Events – wie die Theater- und Comedyveranstaltung, die Talks und die Führungen – erfordern eine Anmeldung. Über genaue Termine und Buchungsmöglichkeiten informieren die Stadt Krefeld und die Freischwimmer in den Sommerferien.