Ein am Freitag am Flughafen Köln/Bonn festgenommener mutmaßlicher IS-Unterstützer Soufian T. soll über eine Kryptowährungsbörse insgesamt 1675 Dollar an die Dschihadistenmiliz überwiesen haben – konkret an ihren Ableger Islamischer Staat in Afghanistan und Zentralasien (ISPK). Er identifiziere sich mit der Ideologie, teilte die Bundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe mit. Der Mann mit deutscher, marokkanischer und polnischer Staatsangehörigkeit sitzt in Untersuchungshaft.
Nach Angaben der Anklagebehörde ist er der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland und eines Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz dringend verdächtig. Von der ISPK gehe derzeit auch in Deutschland „die größte islamistische Bedrohung“ aus, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Sonntag nach der Festnahme der „Rheinischen Post“.
Sie kündigte ein konsequentes Vorgehen für eine sichere Fußballeuropameisterschaft in Deutschland an. Medien hatten über eine angebliche Bewerbung des Festgenommenen als Sicherheitsmann bei der Fußball-EM berichtet. Die Bundesanwaltschaft wollte dies allerdings nicht kommentieren.
Am Montag will Faeser zusammen mit Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) in Neuss das Internationale Polizeikooperationszentrum IPCC eröffnen. Dort sollen alle nationalen und internationalen Informationen gebündelt werden. Seit Freitag gelten außerdem vorübergehenden Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen sowie an Flughäfen.
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