Zollfahnder haben in Nordrhein-Westfalen ein professionelles Drogenlabor mit einem möglichen Verkaufswert in Millionenhöhe ausgehoben. Insgesamt wurden rund 200 Kilogramm MDMA, besser bekannt als Ecstasy, und circa 6500 Liter Chemikalien beschlagnahmt, wie der Zoll in Essen und die Staatsanwaltschaft in Aachen am Donnerstag mitteilten. Zwei Verdächtige im Alter von 57 und 59 Jahren zunächst festgenommen, wobei der 57-Jährige in Untersuchungshaft kam.
Die Zollfahnder schlugen demnach bereits im Mai in dem Drogenlabor in Hückelhoven im Kreis Heinsberg zu. Auch ein Lager in Nettetal im Kreis Viersen wurde durchsucht. Neben den Drogen und Chemikalien wurden auch 130.000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Die Maßnahmen dauerten wegen der zu beachtenden Vorschriften im Umgang mit den umfangreichen Chemikalien sechs Tage.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Aachen handelte es sich „um das größte MDMA-Labor, das seit 23 Jahren in Deutschland sichergestellt wurde“. Allein aus den fast 200 Kilogramm MDMA hätten laut den Angaben rund 1,3 Millionen Ecstasy-Tabletten hergestellt werden können. Der Verkaufswert hätte bei mehr als 10,4 Millionen Euro gelegen.
Das Amtsgericht Aachen erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen die beiden Tatverdächtigen, wobei der 59-Jährige von der Haft verschont wurde. Die beiden Männer stehen unter anderem im dringenden Tatverdacht des bandenmäßigen Drogenhandels.
In der vergangenen Woche wurden in den Niederlanden und Belgien weitere sechs Objekte durchsucht. Dabei wurde ein 56 Jahre alter niederländischer Verdächtiger festgenommen, der bis zu seiner Auslieferung von der Untersuchungshaft verschont wurde.
Zudem wurde von niederländischen und belgischen Behörden ein weiterer Haftbefehl gegen einen 56-jährigen Niederländer vollstreckt. Nach einem 54-jährigen Belgier wird international gefahndet.
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