Essen – Am Mittwoch, 2. April 2025, beleuchtet der Soziologe und Journalist Christopher Wimmer ab 18 Uhr die komplexen Mechanismen, die zur Marginalisierung von Armutsbetroffenen führen. Sein Vortrag in der VHS am Burgplatz deckt auf, wie der vorherrschende Diskurs über Eigenverantwortung nicht nur strukturelle Ursachen verschleiert, sondern auch zur Selbstentwertung der Betroffenen beiträgt.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich und kann online unter www.vhs-essen.de mit der Kursnummer 251.1A004N erfolgen.
Wimmer stützt seinen Vortrag auf empirische Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Menschen in Armut ihre Situation häufig nicht als Ergebnis sozialer Strukturen erkennen. Stattdessen entwickeln viele ein Selbstbild, das auf vermeintlichem persönlichem Versagen basiert – ein direktes Resultat der Erzählung von Leistung und Eigenverantwortung. Der Referent entlarvt dabei, wie diese Perspektive besonders von jenen gefördert wird, die von gegenwärtigen Verhältnissen profitieren, während sie gleichzeitig fehlende Solidarität mit Benachteiligten rechtfertigt. Der Vortrag basiert auf Wimmers Buch „Die Marginalisierten. (Über-)Leben zwischen Mangel und Notwendigkeit“, erschienen im Beltz-Verlag.