Sturmschäden im Essener Stadtbaumbestand

Am 9. Juni 2014 wurde das Grün in Essen durch den Gewittersturm "Ela" einer starken Verwüstung ausgesetzt und unzählige Bäume umgeworfen oder gebrochen.

Essen – Die Folgen sind bis heute, etwa zehn Jahre nach dem Sturmereignis, im Stadtbaumbestand noch sichtbar. Das liegt unter anderem daran, dass Grün und Gruga Essen nach dem Sturmereignis in Kooperation mit einem Sachverständigenbüro ein Konzept entwickelt hat, um Bäume nach entsprechenden Pflege- und Entlastungsmaßnahmen erhalten zu können, anstatt sie sofort fällen zu müssen. Die Ergebnisse dieses Konzepts sind mittlerweile bundesweit in die baumpflegerische Praxis eingeflossen.

Stark geschädigte Bäume müssen im Rahmen der Baumkontrolle fortwährend beobachtet und kontrolliert werden. Dies liegt daran, dass starke Verwundungen, die teilweise tief in den Holzkörper der Krone oder des Stammes eingreifen, eine Eintrittspforte für holzzersetzende Pilze darstellen. Diese gefährden im Laufe der Zeit durch fortschreitende Morschung die Bruchsicherheit der Baumkronen. Oft kann die Stand- und Bruchsicherheit durch weitere Rückschnitte temporär wiederhergestellt werden. Ein Baum kann jedoch große Wunden nicht “verheilen”, sondern nur durch Holzwachstum einschließen. So kann die Holzzersetzung weiter fortschreiten, wodurch die Fällung des Baumes in der Regel vorhersehbar und unumgänglich wird. Grün und Gruga sorgt dann für angemessene Ersatzpflanzungen an gleicher oder an benachbarter Stelle.

Zwei aktuelle Beispiele

Auf dem Parkplatz des Triple Z “Zukunftszentrums Zeche Zollverein” in Essen-Katernberg befinden sich auf einem städtischen Grundstück zwei Platanen, die durch den Sturm “Ela” erheblich geschädigt wurden. Diese ortsprägenden Bäume sind nun, knapp zehn Jahre nach dem Sturmereignis, nicht mehr zu halten und müssen gefällt werden. Zwar konnten die stark geschädigten Bäume temporär in einen sicheren Zustand versetzt werden, durch die Folgen der Schäden nahm allerdings die Gesamtvitalität der Bäume in den letzten Jahren zunehmend ab, sodass nun eine Fällung unumgänglich ist.

Ein weiteres Beispiel ist eine Rosskastanie im Schlosspark Borbeck. Nach entsprechender Begutachtung konnte die Entscheidung getroffen werden, dass der Baum durch weitere Einkürzungen der Krone nochmals in einen sicheren Zustand überführt werden kann. Dieser Baum ist ein Beispiel dafür, dass Grün und Gruga bestrebt ist, im Rahmen der baumpflegerischen Möglichkeiten eine Erhaltungspflege vorzunehmen, um eine Fällung zu vermeiden. Eine fortlaufende Beobachtung des Baumes im Rahmen der regelmäßigen Baumkontrollen ist weiterhin erforderlich.

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