Stadt Essen unterzeichnet Charta Pflege und Beruf NRW

Pflege und Beruf für ihre Mitarbeiter:innen vereinbar zu machen, ist ein wichtiges Ziel der Stadt Essen.

Essen – Am Dienstag, 12. Dezember 2023, unterzeichnete Oberbürgermeister Thomas Kufen die Charta „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“ im Beisein von Annabelle Brandes, Vorständin des Geschäftsbereichs „Personal, Allgemeine Verwaltung und Digitalisierung“ sowie Stephan Bode in Vertretung für den Geschäftsbereichsvorstand „Soziales, Arbeit und Gesundheit“, Peter Renzel. Damit ist die Stadt Essen nun offiziell Teil des NRW-Landesprogramms „Vereinbarkeit Beruf & Pflege“.

„Die Charta ist ein wichtiger Schritt dafür, unsere Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, sich um pflegebedürftige Familienmitglieder zu kümmern. Das ist ein Beitrag, den die Stadt Essen leistet, um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Beruf zu halten und dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Gleichzeitig entlasten wir damit die Pflegenden und ermöglichen ihnen, die Herausforderungen im Alltag zu meistern“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Familienfreundlichkeit auch für Pflegende

„Familienfreundlichkeit bedeutet nicht nur, Beruf und Kinderbetreuung vereinbaren zu können, sondern sich auch um ältere Angehörige kümmern zu können. Als moderner, attraktiver Arbeitgeber möchte die Stadt Essen ihren Mitarbeiter:innen ermöglichen, sich sowohl in ihrem Job als auch in der Pflege ihrer Angehörigen zu engagieren. Das ist ein wichtiger Baustein, um zu verhindern, dass Mitarbeiter*innen durch die Doppelbelastung krank werden“, sagte Annabelle Brandes, Personaldezernentin der Stadt Essen.

Mitarbeitende der Verwaltung können zukünftig den sogenannten betrieblichen Pflegekoffer nutzen und dort Informationen rund um das Thema finden. Auch betriebliche Pflege-Guides, speziell geschulte Mitarbeitende, kennen die Möglichkeiten zur Unterstützung. Sie können ihre Kolleginnen*Kollegen bei der Suchen nach passenden Angeboten beraten. Arbeitgeber profitieren vom Landesprogramm, indem sie sich miteinander vernetzen und darüber austauschen, wie hohe Leistungen im Beruf mit der Versorgung von Angehörigen in Einklang gebracht werden können.

Immer mehr Menschen benötigen Pflege

„Durch die Alterung unserer Gesellschaft werden immer mehr Menschen pflegebedürftig“, weiß Peter Renzel, Dezernent für Arbeit Soziales und Gesundheit bei der Stadt Essen. „Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf wird die meisten Familien eines Tages beschäftigen. Gute Pflege bedeutet, für die Pflegebedürftigen genügend Zeit zu haben. Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist eine wichtige Grundlage dafür.“ Aber nicht nur alte Menschen benötigen Pflege. Auch junge Menschen können nach Krankheit oder Unfall auf die Hilfe ihrer Angehörigen angewiesen sein. In Nordrhein-Westfalen sind zurzeit 1,2 Millionen Menschen pflegebedürftig, von denen die meisten zuhause von ihren Angehörigen versorgt werden.

„Das Landesprogramm dient der Fachkräftebindung, stabilisiert die häusliche Pflege und entlastet erwerbstätige pflegende Angehörige. Es bietet konkrete Unterstützung für Unternehmen und Beschäftigte und ebnet den Weg zu regionalen Entlastungsangeboten“, erläuterte Georg Oberkötter, Vertreter des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen.

Essen ist Teil eines großen Netzwerks

Mehr als 300 Unternehmen, Behörden und Organisationen aus ganz NRW sind Teil des Landesprogramms. In Essen beteiligen sich zehn Partner: Die Stadt Essen, die Agentur für Arbeit Essen, BUK Familienservice, das Finanzamt Essen-Süd, das Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung Essen, die Katholische Pflegehilfe Essen, der Regionalverband Ruhr, die Ruhrbahn GmbH, die Sparkasse Essen und Westenergie. Erstmals unterzeichnet wurde die Charta im Frühling 2022 von 16 Teilnehmenden Firmen, seitdem ist das Programm rasant gewachsen. Alleine seit April 2023 hat sich die Anzahl der Teilnehmenden verdreifacht.

Das Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW wird vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, den Landesverbänden der Pflegekassen und dem Verband der Privaten Krankenversicherung gefördert. Das Servicezentrum Pflegevereinbarkeit NRW wurde im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) in Köln etabliert.

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