Internationaler Tag der Sprache der Roma in Essen

"Djane Romane(s)? – Zusammenhalt durch Sprache" lautete der Titel einer Veranstaltung des Kommunalen Integrationszentrums (KI) der Stadt Essen zum Internationalen Tag der Sprache der Roma in der Zeche Carl.

Essen – Eröffnet wurde die Veranstaltung von Oberbürgermeister Thomas Kufen und dem Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus, Mehmet Daimagüler. „Integration ist kein Selbstläufer. Sie braucht zum Gelingen vor allem Akzeptanz und Verständnis. Dies gilt für die, die zu uns kommen, ebenso wie für die aufnehmende Gesellschaft. Sprache ist dabei ein ganz wichtiger Faktor: für Identität und für das Verständnis der jeweils anderen Kulturkreise. Zuwanderungsprojekten und Fachtagen, die sich mit dieser wichtigen Funktion von Sprache befassen, wünsche ich deshalb viel Erfolg und eine große Aufmerksamkeit“, betonte Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus, betonte den Wert von sprachlicher Vielfalt: „Die Muttersprache zu beherrschen ist kein Makel und keine Gefahr, sondern Voraussetzung zum Erlernen der deutschen Sprache. Die kulturelle und sprachliche Vielfalt, die Kinder aus der Community mitbringen, ist ein echter Gewinn für unsere Gesellschaft.“ Auch Agnes Heuvelmann vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) betonte den Stellenwert der Sprache: „Sprache schafft Vertrauen und stiftet Identität. Indem Eltern die Familiensprachen an ihre Kinder weitergeben, geben sie auch ein Stück ihrer Identität weiter. Darum ist die Förderung der sprachlichen Vielfalt – der Mehrsprachigkeit – für die Integration sehr wichtig. Dabei gilt: Die Herkunftssprache bewahren, aber natürlich auch Deutsch lernen.“

Zu den Highlights der Veranstaltung zählten die Lesungen des Südosteuropa-Korrespondenten Norbert Mappes-Niedieck („Arme Roma, böse Zigeuner““) sowie der Roma-Aktivistinnen*Roma-Aktivisten Ruzdija Sejdovic, Adnan Saiti und Elvira Ajvazi. Zum Abschluss der Veranstaltung diskutierten Vertreter*innen des Landesrats der Roma NRW, der Landesstelle Schulische Integration, des KI und die Romanes-Lehrerin Beata Burakowska unter dem Motto „Bildungsaufbruch ohne Romanes?“ über künftige Perspektiven des herkunftssprachlichen Unterrichts.

Mitveranstalter waren die Kooperationspartner des KI im Projekt „MifriN – Migrantinnen und Migranten in friedlicher Nachbarschaft“, der Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet (VKJ) und das Diakoniewerk Essen Jugend- und Familienhilfe gGmbH sowie der Landesrat der Roma NRW, ein 2021 gegründeter Dachverband zugewanderter Roma mit Sitz in Essen. Das Projekt MifriN wird gefördert durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW. Seit 2017 ist das Projekt in den Stadtteilen Altendorf (Diakoniewerk) und Altenessen (VKJ) aktiv für ein friedliches Miteinander zwischen Alteingesessenen und Neuzugewanderten und unterstützt die schulische Integration von neuzugewanderten Kindern aus Bulgarien und Rumänien.

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