Essen – Das Konzept der IGA 2027 beinhaltet drei Ausstellungsebenen. Zur ersten Ebene zählen die drei „Zukunftsgärten“ (eintrittspflichtige Hauptstandorte) in Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund und zwei Zukunftsgärten mit Sonderausstellungen in Castrop-Rauxel/Recklinghausen und Bergkamen/Lünen (frei zugänglich). Auf der zweiten Ebene „Unsere Gärten“ sollen dezentral unterschiedliche Projekte und regional bedeutsame Parks und Gärten präsentiert werden. Die dritte Ebene „Mein Garten“ soll bürgerschaftliches Engagement und die Identifikation mit der Region fördern.
Als ehemalige Zechenbahntrasse diente der Bereich des geplanten Kanaluferparks der Anbindung der Zechen Emil-Emscher und Fritz-Heinrich. Auch heute noch weist der Bereich zwischen der Schurenbachhalde im Süden, den westlich angrenzenden Waldbereichen sowie dem Rhein-Herne-Kanal im Norden eine aus den Zeiten des Bergbaus stammende Geländemodellierung aus angeschütteten schlackehaltigen Böden und der typischen Industrienatur auf.
Der Kanaluferpark dient der Verknüpfung bereits vorhandener Freiraumstrukturen mit ihrem (geplanten) städtebaulichen Umfeld. Als Bindeglied zwischen dem geplanten Wohnquartier „Altenessener Straße / Nordsternstraße (ehem. Marina)“ und der Schurenbachhalde wird durch den Kanaluferpark eine attraktive Anbindung an Freizeitmöglichkeiten wie dem Mountainbiketrail auf der Schurenbachhalde oder auch dem Emscherpark mit seinen geplanten Trendsportanlagen geschaffen.
Die Basis für dieses Projekt besteht bereits: zwei parallel verlaufende Fuß- und Radwege mit einer dazwischenliegenden Fernwärmeleitung. Der nördliche Weg verläuft unmittelbar entlang des Rhein-Herne-Kanals und bietet einen ungehinderten Blick auf das Wasser. Der südlich verlaufende Weg hingegen bietet Einblicke in die industriegeschichtliche Transformation der ehemaligen Zechenbahntrasse.
Die Besonderheit des Kanaluferparks liegt in einer integrierten Nutzung des Gesamtbereiches. An verschiedenen Attraktionspunkten wird ein Park der Wechselspiele geschaffen und ein natur- und industriegeschichtlicher Themenpfad gestaltet. Ein Erlebbarmachen industrieller Naturlandschaft mit den Leitarten des Ruhrgebietes (u.a. der Kreuzkröte) und die industriegeschichtliche Darstellung des Standortes spielen dann eine ebenso große Rolle, wie die Qualifizierung der Fuß- und Radwegeverbindung inklusive der Gestaltung von Aufenthaltsbereichen. Auch die zentral verlaufende Fernwärmeleitung soll durch verschiedene Aktionen Teil des Nachbarprojektes „Buntes Band Emscherdeiche“ werden. Denkbar sind hier künstlerische Interventionen.
Aktueller Stand „Unsere Gärten“
Die von den Kommunen und Kreisen angemeldeten rund 80 Projekte der zweiten Ebene befinden sich derzeit in einer dreistufigen Qualifizierungsphase. In dieser Phase wird darüber entschieden, welche Projekte letztlich für die IGA 2027 weiterverfolgt werden sollen. Zur Weiterqualifizierung der Projekte sollen die Konzeptideen bis zur Entwurfsplanung einschließlich der Kosten weiterentwickelt werden.
Nach Vorliegen der Planung und der sich daraus ergebenden ermittelten Gesamtkosten wird zum Bau und Baubeginn der Maßnahme eine weitere Vorlage zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Finanzierung
Im Haushalt, einschließlich der Haushaltsaufstellung 2024 (Entwurf), sind bis 2026 für diese Maßnahme 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Es wird eine Finanzierung über Fördermittel angestrebt (voraussichtlich Förderung von 80 Prozent). Welches Förderprogramm hierfür herangezogen werden kann, wird in den nächsten Monaten erarbeitet und mit den potenziellen Fördermittelgebern abgestimmt.