Essen – Der „Folk Fonds“ soll die Möglichkeit schaffen, aktiv Ideen anzustoßen, um die Teilhabe an Kultur zu unterstützen. In diesem Jahr sind Projekte im Stadtbezirk I gefragt (Stadtteile: Frillendorf, Huttrop, Innenstadt, Nordviertel, Ostviertel, Südviertel, Südostviertel und Westviertel).
Gruppen, Communities und Vereine waren aufgerufen, sich um eine Förderung zu bewerben. Das Kulturamt der Stadt Essen hat vor der Einreichungsfrist regelmäßige offene Beratungstermine zur Antragstellung im Treffpunkt City-Nord in der nördlichen Innenstadt angeboten. Über die Einreichungen wurde von einer unabhängigen Jury aus jungen Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, die aus Bezirk I kommen oder sich dort häufig aufhalten, beschieden. Insgesamt wurden zehn Projekte und Ideen mit einem Gesamtantragsvolumen von 78.000 Euro eingereicht.
Folgende Projekte wurden durch die Jury für eine Förderung ausgewählt:
- Durch meine Linse – ein Einwegkamera-Projekt (Lizaveta Ivanova)
- KULTUREN.TREFF MOSAIK (Ruben Matweta / Verein Likolo)
- Deaf Power on Tour (Simone Bury / KP 12)
- Entdecken Sie die bunte Folklorewelt Bulgariens und weitere Balkankulturen (Gergana Bonia / Deutsch-Bulgarische Elterninitiative „Rodina“ e.V.)
- Workshop-Reihe und Ausstellung „Biografiearbeit“: im Tagesaufenthalt für wohnungslose Menschen in der nördlichen Innenstadt (Nina Kiedrowicz)
Zu den Inhalten der Projekte
Durch meine Linse – ein Einwegkamera-Projekt
In „Durch meine Linse – ein Einwegkamera-Projekt“ bekommen Kinder aus verschiedenen Schulformen und Altersgruppen in Essen die Möglichkeit, ihren Alltag mit einer Einwegkamera festzuhalten. Zwei Wochen lang dürfen sie alles fotografieren, was für sie wichtig oder besonders ist – ihre Lieblingsorte, besondere Gegenstände oder kleine Details, die oft übersehen werden. Im Frühjahr werden die Fotos in einer Ausstellung gezeigt, die einen Raum für Austausch und Begegnung schaffen soll. Neben den Kindern, sind auch Familie und Freundinnen*Freunde sowie alle Interessierten eingeladen, die Welt durch die Linse der Kinder zu entdecken.
KULTUREN.TREFF MOSAIK
Das Projekt KULTUREN.TREFF MOSAIK umfasst drei Events, welche ein lebendiges und harmonisches Bild kultureller Vielfalt und des interkulturellen Austauschs darstellen, das durch Kreativität, Aufklärung und Austausch verschiedenster Kulturkreise zusammengeführt wird. Das Salon-Mosaik soll die kulturelle Vielfalt des Friseursalon Salon Galo in Essen Huttrop, dem aktuellen Sitz des Vereins Likolo e.V., foto- sowie videografisch dokumentieren. Beim Koch-Mosaik werden über einen Workshop vier bis fünf einfache Gerichte aus verschiedenen Kulturkreisen gemeinsam zubereitet und durch Crossover-Gerichte ergänzt. Als Abschluss soll eine Art „Mini-Kochbuch“ entstehen, das die Vielfalt und Kreativität der Speisen widerspiegelt. Für das Rumba-Mosaik steht, wie der Name schon verrät, die kongolesische Rumba im Mittelpunkt. Bei diesem Event gibt es eine Rede über die Geschichte und Bedeutung der Musikrichtung sowie eine Band- und Tanzperformance.
Deaf Power on Tour
Bei dem Projekt „Deaf Power on Tour“ wird ein Stand als Treffpunkt für die Community der tauben und schwerhörige Menschen auf Veranstaltungen der Hörenden Kultur eingerichtet. 2025 wird dies bei mindestens vier bestehenden Veranstaltungen der Hörenden Community in der Essener Innenstadt sein. Deaf Power on Tour berät zudem die Veranstalter*innen wie die Veranstaltung für taube und schwerhörige Menschen interessant werden kann.
Entdecken Sie die bunte Folklorewelt Bulgariens und weitere Balkankulturen
Mit dem Projekt „Entdecken Sie die bunte Folklorewelt Bulgariens und weitere Balkankulturen“ sollen Menschen verschiedener Herkunft zusammengebracht und ein interkultureller Austausch gefördert werden. Durch diese Veranstaltung sollen der Gemeinschaftssinn und die kulturelle Vielfalt gestärkt werden. Ein bulgarischer Choreograf leitet einen Tanz-Workshop, und für Familien gibt es ein kreatives Töpferangebot. Ziel ist es, kulturelle und sprachliche Barrieren zu überwinden und ein breiteres Publikum für die reiche Kultur des Balkans zu begeistern.
Workshop-Reihe „Biografiearbeit“ im Tagesaufenthalt für wohnungslose Menschen in der nördlichen Innenstadt
Im Rahmen einer mehrwöchigen Workshop-Reihe haben die Besucher*innen des Tagesaufenthalts für wohnungslose Menschen in der Essener Innenstadt die Möglichkeit, sich über unterschiedliche künstlerische Zugänge wie das Schreiben, Fotografieren oder Malen ihrer eigenen Biografie anzunähern. Professionell angeleitet erfolgt so inhaltlich eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten von Biografie – wie Kindheit, Familie oder Ausbildung – während kreative Ausdrucksweise entdeckt, erprobt und bestärkt werden.
Die Umsetzung der Projekte erfolgt bis zum 30. Juni 2025.
