Essen: Hilfen und Angebote für wohnungslose Menschen

Die Stadt Essen und verschiedene Träger im Essener Stadtgebiet bieten auch in diesem Jahr wohnungslosen Menschen wieder Hilfen und Angebote im Winter an.

Essen – Kälte stellt wohnungslose Menschen vor große Herausforderungen und kann für sie sogar lebensgefährlich werden. Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, finden Betroffene und Menschen, die helfen wollen, an folgenden Stellen Unterstützung:

Kältenotruf

In Essen gibt es für Menschen, die bei Minusgraden unter freiem Himmel übernachten und sich durch den Aufenthalt im Freien selbst gefährden, eine Notfallnummer für Kältegefährdete des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Diese kann von der betroffenen Person selbst angerufen werden oder von besorgten Mitbürgerinnen*Mitbürgern. Die Notfallnummer 0201 22 22 22 für Kältegefährdete in Essen ist bei Temperaturen unter – 5 Grad Celsius erreichbar.

Im akuten Notfall sollte allerdings sofort die Polizei unter der 110 informiert oder bei gesundheitlicher Gefährdung der Rettungsdienst der Feuerwehr unter 112 alarmiert werden.

Übernachtungsangebote

Für wohnungs- und obdachlose Männer stehen im Westviertel in der Lichtstraße 1 Übernachtungsplätze mit Duschmöglichkeiten und Wertsachenaufbewahrung zur Verfügung. Frauen finden in der Grimbergstraße 22 in Essen-Kray ein entsprechendes Angebot. Beide Angebote öffnen in der kalten Jahreszeit um 18 Uhr, bei extremen Wetterlagen können die Öffnungszeiten angepasst werden.

RAUM 58 ist die Anlaufstelle für obdachlose Essener Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren. Die Notschlafstelle befindet sich im Nordviertel in der Niederstraße 12-16. Von 21 bis 9 Uhr morgens kann hier die Nacht sicher verbracht werden.

Im Westviertel in der Hoffnungsstraße 24 bietet die Suchthilfe direkt gGmbH zudem Übernachtungsmöglichkeiten für wohnungslose drogenkranke Menschen (Integrationsangebot mit Übernachtung) an.

Aufenthaltsmöglichkeiten

Menschen, die über keinen eigenen Wohnraum verfügen, können sich tagsüber im Tagesaufenthalt für Wohnungslose in der Rottstraße 32 in der Zeit von 8 bis 17 Uhr aufhalten und Schutz vor Kälte und Nässe finden. Der Tagesaufenthalt wird in einer Kooperation von Caritasverband und Stadt Essen betrieben. Vor Ort kann zudem eine Sozialberatung in Anspruch genommen werden.

Ein Tagesaufenthalt für volljährige Konsumierende illegaler Drogen ist im Krisencafé in der Hoffnungsstraße 24 zu finden. Dort können sich Betroffene vom Szenealltag distanzieren und Hilfe erhalten.

Das Café Schließfach in der Niederstraße 12-16 stellt vor allem ein Aufenthaltsangebot für drogenabhängige, sich prostituierende und wohnungslose Mädchen und Frauen dar.

Direkt am Hauptbahnhof bietet zudem die Bahnhofsmission Essen neben Aufenthaltsmöglichkeiten auch die Vermittlung von Übernachtungsmöglichkeiten und weitergehende Hilfen an.

Zudem befindet sich in der Niederstraße (gegenüber von Raum 58) eine Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahren. Dort gibt es auch kostenloses Essen, Getränke und Beratungsangebote.

Verpflegung und Bekleidung

Im Stadtkern befindet sich die zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose in der Lindenallee 55. Dort können bedürftige Menschen auch mit einer Grundausstattung an Bekleidung versorgt werden. Im großen Pfarrsaal der St. Gertrud-Kirche in der Rottstraße 36 kann von 8 bis 9 Uhr gefrühstückt und von 11:30 bis 12:30 Uhr Mittag gegessen werden.

Am Hintereingang der St. Gertrud-Kirche, Rottstraße 36, in der Innenstadt, versorgt zudem der FairSorger Essen e.V. obdachlose und bedürftige Menschen mehrmals wöchentlich mit Essen und Getränken. Weiterhin werden Kleidung, Hygieneartikel, Isomatten und Schlafsäcke ausgegeben. Essen packt an! startet die kostenlose Ausgabe von warmen Mahlzeiten und Getränken und weiteren lebensnotwendigen Gütern vor der Marktkirche in der Essener Innenstadt.

Beratung und medizinische Versorgung

In der Stadtmitte am Viehofer Platz 10 bietet Rückenwind/CJD seine Beratungs- und Hilfeangebote Jugendliche und jungen Erwachsenen an.

In der Ahrfeldstraße 73 in Bergerhausen finden hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche in der Jugendschutzstelle nach Absprache mit dem Jugendamt vielfältige Formen der Beratung und Hilfe.

Das Arztmobil der GSE bietet an verschiedenen Stationen Menschen ohne festen Wohnsitz, Suchtkranken, Straßenkindern und anderen sozial schwächer gestellten Personen eine medizinische Grundversorgung an. Dies gilt insbesondere für Menschen ohne bestehenden Krankenversicherungsschutz.

Die Naturheilpraxis ohne Grenzen in der Papestraße 7 und das NaturheilMobil bieten an verschiedenen Stationen im Bereich der Essener Innenstadt bedürftigen Menschen eine Versorgung im Rahmen der Naturheilmedizin an.

Weitere Hilfsangebote in der Stadt

Das Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Essen in der Steubenstraße 53 kümmert sich um die Unterbringung von Menschen bei akutem Wohnraumverlust und unterstützt sie in prekären Lebenslagen bei der Wohnraumsuche. Weiterhin werden dort Hilfen zum Erhalt von Wohnraum bereitgestellt, beispielsweise bei drohendem Wohnungsverlust wegen rückständiger Mietzahlungen.

Mehrere Beratungs- und Wohnangebote bieten Hilfe und Unterkunft für Obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen. So hält im Stadtkern das Gustav-Heinemann-Haus in der Hindenburgstraße 59 Betreuung- und Unterkunftsplätze vor. Auch das Landesprojekt „Endlich ein Zuhause!“ (in Essen: „sta(d)tt-Brücke“) ist hier zu finden und unterstützt Menschen ohne Unterkunft bei der Suche nach einer Wohnung in Abstimmung mit den Projekten „MOV(E)-IN“ (niederschwellige Suchtberatung für wohnungslose Menschen) und „RESTART“ (Beratungsangebote für wohnungslose junge Menschen).

In den Wohnheimen der GSE in der Esternhovede 25 und in der Grabenstraße 96, beide in Stoppenberg, wird alleinstehenden wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Männern mit besonderen sozialen Schwierigkeiten geholfen.

Des Weiteren sind regelmäßig Streetworker*innen der kooperierenden Verbände unterwegs, sprechen gezielt wohnungslose Menschen an und informieren diese über die bestehenden Hilfsangebote bei Kälte. So können auch obdachlose Menschen erreicht werden, die den Trägern der Hilfen nicht bekannt sind oder die Angebote nicht in Anspruch nehmen möchten.

Weitere Hilfen

Neben den Angeboten von Stadt und Sozialträgern gibt es in Essen weiteres Engagement. Dazu zählt die Suppenküche der Missionaries of Charity (Schwestern der Mutter Teresa oder auch „Indische Schwestern“) in der Elisenstraße 15.

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