Essen – Um im Ernstfall schnell und effektiv Unterstützung bereit zu stellen, haben sich ab 2014 mehrere Archive zu einem Notfallverbund zusammengeschlossen, der seit 2015 „Notfallverbund mittleres Ruhrgebiet“ heißt und bislang aus sechs Mitgliedern bestand. Dieser Verbund wird nun um drei neue Archive erweitert und nahm dies zum Anlass, die Zusammenarbeit zu bekräftigen. Die Notfallvereinbarung, die die Unterstützung vertraglich regelt, wurde am Mittwoch, 6. September 2023, unter anderem von den Oberbürgermeister Thomas Kufen, Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen, und Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne, unterzeichnet.
Angestoßen wurde die Gründung von Notfallverbünden 2009, dem Jahr als das Kölner Stadtarchiv einstürzte. Der Notfallverbund hat das Ziel, im Falle von derartigen Notfällen – wie auch dem Hochwasser 2021 – zu unterstützen, beispielsweise mit der Zurverfügungstellung von Fachpersonal, Ausweichstandorten für geborgenes Archivgut sowie von technischem Equipment.
Bisher gehörten dem Verbund sechs Mitglieder an: das Essener Stadtarchiv/Haus der Essener Geschichte, das Archiv der Domschatzkammer sowie das Bistumsarchiv Essen, das Historische Archiv Krupp als auch die Stadtarchive Bochum und Gelsenkirchen. Nun sind mit dem Stadtarchiv Herne, der Martin-Opitz-Bibliothek Herne und dem Stadtarchiv Bottrop drei weitere Einrichtungen hinzugekommen, sodass ab sofort neun private und öffentliche Archive dem Verbund angehören.
„Die Arbeit des Notfallverbundes ist eine besonders wichtige, denn die Archive in unseren Städten sind unser historisches und kulturelles Gedächtnis“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. „Sich im Unglücksfall gemeinsam schnell und unbürokratisch zu unterstützen ist häufig das, worauf es ankommt. Aus diesem Grund freue mich sehr, dass der Verbund am heutigen Tag erweitert wird und wir künftige Krisensituationen gemeinsam begegnen werden.“
Neben der Unterstützung bei der konkreten Krisenbewältigung ist die Durchführung präventiver Maßnahmen eine wichtige Säule des Notfallverbundes. So finden beispielsweise regelmäßige Treffen statt, die die Möglichkeit des gemeinsamen Austausches bieten. Zudem werden Übungen durchgeführt, die auf etwaige Notfälle, wie beispielsweise Brandereignisse, vorbereiten.