Zwei Inszenierungen kehren ins Opernhaus Düsseldorf zurück

„L’Italiana in Algeri“ und „Dialogues des Carmélites“ kehren auf die Bühne des Opernhaus Düsseldorf zurück.

Düsseldorf – Ab Sonntag, 28. Januar 2024, steht Rossinis Komödie „L’Italiana in Algeri“ in der Inszenierung von Christof Loy wieder auf dem Programm, eine Woche später, am Sonntag, 4. Februar 2024, auch Francis Poulencs französische Oper „Dialogues des Carmélites“. Antonino Fogliani dirigiert die beiden Stücke, die nach langer Zeit auf die Düsseldorfer Opernbühne zurückkehren und unterschied­licher nicht sein könnten.

„L’Italiana in Algeri“ – Gioacchino Rossinis „Italienerin in Algier“ – verdreht nicht nur ihren Verehrern, sondern auch dem Publikum den Kopf: Meisterlich verwirrend sind die Geschehnisse, die der jungen Italienerin Isabella widerfahren, als sie in die Ferne reist, um ihren verschollenen Geliebten Lindoro zu finden. Raffiniert und charmant behält sie als Einzige die Fäden in der Hand. Am Ende überlistet das junge Liebes­paar den liebetollen Bey von Algier und befreit sich selbst und seine Landsleute geschickt aus dessen Fängen.

Typisch für die komischen Opern seiner Zeit, hat Gioacchino Rossini charakteristische Handlungsmuster und überzeichnete Figuren mit virtuoser Musik zu einer temporeichen Komödie über Liebe, Leidenschaft und Eifersucht verbunden. Regisseur Christof Loy inszenierte sie 2001 für die Deutsche Oper am Rhein. Mit Witz und feiner Ironie zitiert er ein morgenländisches Ambiente, in dem höchst unterschiedliche Figuren aufein­anderprallen, deren Wahrnehmung vor allem um sich selbst und die eigenen Wünsche kreist.

Antonino Fogliani dirigiert die Düsseldorfer Symphoniker und das spielfreudiges Ensemble: Aurora Faggioli – zum ersten Mal an der Deutschen Oper am Rhein zu Gast – ist Isabella, Levy Sekgapane ihr Geliebter Lindoro. Als Mustafa kehrt das frühere Ensemblemitglied Adrian Sâmpetrean auf die Düsseldorfer Bühne zurück und trifft dort auch auf Cornel Frey (Lindoro), Heidi Elisabeth Meier (Elvira), Verena Kronbichler (Zulma), Žilvinas Miškinis (Haly) und den Chor der Deutschen Oper am Rhein.

Von der Kraft der Gemeinschaft und Überwindung der Angst handelt Francis Poulencs französische Oper „Dialogues des Carmélites“: Als packendes Psychodrama erzählen die „Gespräche der Karmelitinnen“ die wahre Geschichte von 18 Ordensschwes­tern, die in den letzten Wochen der französischen Revolution in den Fokus der brutalen Revolutionsgarden geraten. Ihr Kloster wird geräumt, die Nonnen werden verhaftet. Der jungen Blanche (Sylvia Hamvasi), die einst ins Kloster ging, um ihre quälende Lebensangst zu überwinden, gelingt zunächst die Flucht, doch sie kehrt um. Zusammen mit ihren Schwestern tritt sie aufrecht den Gang zum Schafott an. Ihre Lebensangst hat sie besiegt.

Der belgische Regisseur Guy Joosten inszenierte die Oper 2010 als bewegendes Plädoyer für den Mut, inmitten des Terrors zu seinen Überzeugungen zu stehen. In klaren Bildern, eindrucksvollen Szenen und Poulencs Musik, die auch der Stille Raum gibt, werden existenzielle Lebensfragen verhandelt, die weit über das Religiöse hinausweisen. Antonino Fogliani dirigiert die französische Oper voll starker Frauenfiguren, die mit großen Stimmen aus dem hauseigenen Ensemble besetzt ist.

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