Düsseldorf – Der Werbe-Kreativ-Direktor interessiert sich für die komplexen biologischen Zusammenhänge und den Schutz des Meeres. „Man muss heutzutage nicht viel Zeit am Strand verbringen, um festzustellen, dass die Verschmutzung des Meeres mit Plastikmüll allgegenwärtig ist. Manchmal ist sie offensichtlich – man findet große Plastiktonnen, Plastiktüten und Plastikflaschen. Wer genau hinschaut, entdeckt aber auch kleine Plastikstückchen im Sand. Vor vielen Jahren habe ich damit begonnen, diesen Müll einzusammeln und zu entsorgen. Gleichzeitig habe ich überlegt, wie ich möglichst viele Menschen dazu inspirieren kann, dies auch zu tun. So entstand die Idee zum Plastik-Fischen.“
Bei dieser Methode wird aus den gefundenen Plastikteilen ein Fisch oder ein anderer Meeresbewohner zusammengesetzt. Dieses kleine Kunstwerk wird dann fotografiert und zusammen mit dem Hashtag „PlasticFishing“ in den sozialen Medien gepostet. Anschließend wird der gesammelte Müll ordentlich entsorgt. Butori erzielte mit seinen Postings schnell viel Aufmerksamkeit. Bald schon konnte er Schulklassen und andere Gruppen zum gemeinsamen Plastik-Fischen an den Strand einladen und fand Nachahmende auf der ganzen Welt – sogar in Düsseldorf. Hier ist seit dem Jahr 2021 die Bewegung „PlastikFisherman Germany“ regelmäßig am Rheinufer unterwegs und befreit dieses vom angeschwemmten Müll.
Das Aquazoo Löbbecke Museum hat sich aktiv am Plastik-Fischen beteiligt und eine Anleitung über seine Social-Media-Kanäle verbreitet. Die Verschmutzung der Meere ist seit Jahrzehnten Thema in der Ausstellung des Instituts. Dr. Stefan Curth, Ausstellungs- und Sammlungskurator im Aquazoo, freut sich daher sehr auf den Besuch aus Miami: „Wir wollen in unserer Ausstellung nicht allein die sogenannte schöne heile Welt präsentieren, denn dieser Zustand ist einfach kaum noch zu finden. Menschliche Einflüsse prägen mittlerweile nahezu alle Lebensräume, und die Plastikmüllverschmutzung der Flüsse und Meere ist leider traurige Realität. Auch wenn es nicht jedem unserer Gäste gefällt, haben wir ganz bewusst Ausstellungsbereiche regelrecht mit Plastikmüll verschandelt, um auf die Situation in den Meeren hinzuweisen. Mit unserem Konsumverhalten tragen wir alle zu dieser Situation bei. Hier müssen wir ansetzen und immer wieder darauf aufmerksam machen.“
Rodrigo Butori wird bei seinem Vortrag im Aquazoo über den Beginn seines Engagements für die Meere sprechen und aufzeigen, mit welchen Mitteln seine Kampagne rasant expandierte und immer mehr Menschen erreichen konnte. Im Fokus steht außerdem die Weiterentwicklung des Plastik-Fischens. Zukünftig soll der gesammelte Plastikmüll direkt genutzt und weiterverarbeitet werden.
Der Vortrag ist auf Englisch. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Durch die Unterstützung des Aquazoo-Freundeskreises ist der Besuch kostenfrei.