Umrüstung der Gaslaternen in Düsseldorf-Heerdt geht voran

In Heerdt hat im Februar dieses Jahres die energieeffiziente und umweltfreundliche Umrüstung der Düsseldorfer Gaslaternen begonnen.

Düsseldorf – Die Arbeiten kommen gut voran – rund 180 Leuchten sind im Linksrheinischen schon umgerüstet. So ist die Siedlung Grünau bereits fertig. Die Arbeiten in Heerdt sind fast abgeschlossen, anschließend geht es in Lörick weiter. Insgesamt werden in den linksrheinischen Stadtteilen Heerdt und Lörick sowie in zwei angrenzenden Straßen in Oberkassel rund 250 Gaslaternen durch umweltfreundliche und weiterentwickelte historische Leuchtenmodelle ausgetauscht, die dann mit Strom betrieben werden können. Im Frühjahr wurden bereits im Rahmen einer Musterstrecke im Stadtteil Eller 29 Gasleuchten auf Strombetrieb umgestellt.

Vor Ort erläuterten Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral, Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, Ralf Poppenborg, Abteilung Verkehrstechnik des Amtes, sowie für die Netzgesellschaft Düsseldorf Torben Beisch, Geschäftsführer Netzplanung und Vertrieb, Tobias Kieslich, Leiter Urbane Dienstleistungen und Markus Wirtz, Gasleuchtenwerkstatt, am Donnerstag, 22. Mai 2025, den Fortschritt der laufenden Arbeiten. Die Stadtwerke Düsseldorf hatten diese im Auftrag der Landeshauptstadt Düsseldorf in der Siedlung Grünau rund um die Knechtstedenstraße und die Gustorfer Straße begonnen. Im Anschluss daran wurden die Straßen und Straßenabschnitte in Alt Heerdt rund um die Pestalozzistraße anvisiert, ebenso wie die schon zu Oberkassel zugehörigen Straßen Heerdter Sandberg und Nibelungenstraße.

Der Ortstermin mit Fokus auf die alten Leuchtenmodelle mit neuer Beleuchtungstechnik fand an der Diesterwegstraße/Ecke Bendediktusstraße statt. In beiden Straßen stehen – wie zuvor – Ansatzleuchten, die nun aber statt mit Gas mit Strom betrieben werden. Die Modelle in Heerdt sind vielfältig: So werden in der Pestalozzistraße Aufsatzleuchten umgerüstet. Im angrenzenden Benedikt-Kippes-Weg und in der Brunhildenstraße erfolgt die öffentliche Straßenbeleuchtung nun über das mit Strom betriebene Modell „Alt Düsseldorf“, ebenso wie in den kommenden Wochen in Alt-Heerdt.

„Wir haben dabei das Ziel, die bisherigen mit Gas betriebenen Leuchten am bisherigen Standort auf energiesparende LED-Technik umzurüsten. Dies ist in diesen Straßen weitestgehend möglich gewesen. Wir übernehmen den bisherigen Standort aber nicht blind, sondern loten aus, wo aus Gründen der Barrierefreiheit, an Einfahrten oder im Parkraum die Situation verbessert werden kann. Die Beleuchtung jeder Straße wird als Ganzes geplant“, erläuterte Dezernent Jochen Kral in Heerdt. „Wenn aber – wie beispielsweise auf einem Teil der Pestalozzistraße im Gewerbegebiet zwischen Werftstraße und Rudolfstraße – moderne technische Straßenleuchten aufgestellt werden müssen, geschieht dies unter Beteiligung und nach Beschluss der jeweils zuständigen Bezirksvertretung“, erklärte Jochen Kral das Verfahren. Die Bezirksvertretung 4  (Oberkassel, Niederkassel, Lörick, Heerdt) hatte in ihrer Sitzung im September 2024 der Modernisierung der öffentlichen Beleuchtung in Heerdt, Oberkassel und Lörick zugestimmt.

Beim Termin in Heerdt wurde auch genau erläutert, wie die Umrüstung abläuft: „Unser Ziel ist es, die Gasleuchten im Stadtgebiet so schnell wie möglich auf LED-Technik umzurüsten. Dafür müssen allerdings nach und nach alle gasbetriebenen Leuchten abgebaut werden – sowohl der Mast als auch der Leuchtenkopf. Der Leuchtenkopf wird in der Gaslichtwerkstatt der Stadtwerke Düsseldorf zur Umrüstung auf Strombetrieb aufbereitet: Der Korpus wird in die jeweils – und modellabhängigen – einzelnen Baukomponenten zerlegt, gereinigt, zum Teil gesandstrahlt und neu lackiert. Aus den restaurierten Einzelteilen werden Leuchten mit LED-Einsatz neu aufgebaut. Nach Prüfung und Bauteilfreigabe kann der Leuchtenkopf dann vor Ort montiert und in Betrieb genommen werden“, betonte Torben Beisch, Geschäftsführer der Netzgesellschaft Düsseldorf, die im Auftrag der Stadtwerke Düsseldorf die Umrüstung der Gasleuchten vornimmt.

In den meisten Fällen wird am gleichen Standort der mit Gas betriebenen Leuchte ein Strom-Netzanschluss hergestellt. Die Planer der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Stadtwerke Düsseldorf haben dabei jeden einzelnen Standort geprüft, und im erforderlichen Fall Abweichungen von jetzigen Standorten vorgesehen, wenn es der Optimierung des Standortes dient. An dem Kopfloch in der öffentlichen Straßenfläche, an dem der Lichtpunkt stand und nun wieder neu vorgesehen ist, wird dann der neue Mast eingebaut, die Stromkabel eingezogen und aufgeklemmt. Die Form und Proportion der zylindrischen Maste für die historischen strombetriebenen Modelle wurden im Zuge des Modernisierungsprojektes neu entwickelt und definiert, um auch am Tragsystem Mast dem gewohnten Stadtbild zu entsprechen. Die gusseisernen Maste des Modells „Alt Düsseldorf“ stellen eine Ausnahme dar: Diese werden abgebaut, aufbereitet und in ihrer Original-Substanz wieder als Träger des mit Strom betriebenen Leuchtenkopfes „Alt Düsseldorf“ in Betrieb genommen.

Auf den ökologischen und ökonomischen Aspekt des Umstiegs auf Strombetrieb verweist Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement: „Die Umrüstung jeder einzelnen Leuchte wirkt sich auf den Klimaschutz aus. Ein gasbetriebener Lichtpunkt hat eine Anschlussleistung von 1.100 Watt. Die auf Strom umgerüsteten historischen Modelle haben jeweils eine Anschlussleistung von 18 Watt. Es werden also 1.082 Watt Energie pro Lichtpunkt eingespart.“ Bei etwa 4.150 Brennstunden der Straßenbeleuchtung reduziert sich der jährliche Energieverbrauch bei jedem Lichtpunkt von 4.565 Kilowattstunde (kWh)/Jahr auf 75 kWh pro Jahr – eine Einsparung um 98 Prozent. Darüber hinaus entfällt die Entsorgung der leicht radioaktiven aufgebrauchten Glühstümpfe.

In diesen Straßen im Linksrheinischen wurden und werden Laternen erneuert:

  • Heerdt: Alt-Heerdt, Baldurstraße, Benediktusstraße, Brunhildenstraße, Diesterwegstraße, Gustorfer Straße, Heerdter Landstraße, Heesenstraße, Knechtstedenstraße, Pestalozzistraße, Rheinallee, Selikumstraße, Stolberger Straße und Benedikt-Kippes-Weg.
  • Oberkassel: Heerdter Sandberg, Nibelungenstraße
  • Lörick: Anrather Weg, Bonifatiusstraße, Gelleper Straße, Hubert-Hermes-Straße, Ilvericher Straße, Oberlöricker Straße, Sportstraße und Stratumer Straße.

Dieser Umbau der historischen Leuchten auf Strombetrieb betrifft folgende Modelle: In Heerdt 71 Leuchten des Modells „Alt Düsseldorf“, 80 Aufsatzleuchten und 11 Ansatzleuchten. In den beiden Straßen in Oberkassel werden 11 Modelle „Alt Düsseldorf“ sowie 4 Aufsatzleuchten modernisiert. In Lörick sind es 20 Leuchten der Modells „Alt Düsseldorf“ und 34 Aufsatzleuchten.

Moderne technische Straßenleuchten werden nur in Abschnitten der Löricker Straße – zwischen Hansaallee und Niederdonker Straße, der Werftstraße – zwischen Pestalozzistraße und Rheinallee – sowie der Pestalozzistraße – zwischen Werftstraße und Rudolfstraße – installiert. So müssen in Heerdt 14 und in Lörick 10 der alten Laternengehäuse durch moderne technische Straßenleuchten ersetzt werden, um die Beleuchtung aus Gründen der Sicherheit zu verbessern.

Die Arbeiten werden von den Stadtwerken Düsseldorf im Auftrag der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgeführt. Sie sollen in den genannten Straßen bis zum Sommer abgeschlossen sein. Insgesamt wird die Umrüstung dort rund 2,5 Millionen Euro kosten. Dafür werden bereits etatisierte Mittel aus dem Haushalt zur öffentlichen Beleuchtung aufgewendet. Anliegerbeiträge werden nicht erhoben. Nach Abschluss der Arbeiten im Linksrheinischen werden 2025 weiter die historischen Beleuchtungsanlagen in Hassels, Teilen von Eller, Lierenfeld, Benrath und Gerresheim modernisiert.

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