Düsseldorf – Vor 80 Jahren erhielt die Mendelssohnstraße in Düsseldorf-Flingern ihren ursprünglichen Namen zurück. 1936 hatten die Nationalsozialisten sie nach Hans Schemm, einem berüchtigten Nazi, benannt. Die Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy durften nicht mehr aufgeführt werden. Zur Erinnerung an den großen jüdischen Komponisten und die Rückbenennung „seiner“ Straße lädt „Unsere Straßen – unsere Künstler e.V.“ zu einem Straßenfest ein. Es soll am Dienstag, 2. September 2025, von 15 bis17 Uhr, Anwohner und Nachbarn zusammenbringen – und alle, die Interesse an der Geschichte der Stadt haben.
2023 hat der Verein „Unsere Straßen – unsere Künstler“ an der Mendelssohnstraße 15 ein großes Poster installiert. Es zeigt ein Porträt von Mendelssohn Bartholdy, gemalt von seinem Freund, dem Akademiedirektor Wilhelm Schadow. Das Fest wird von Caritas-Altenzentrum Herz Jesu und dem benachbarten Jesus-Haus tatkräftig unterstützt. Nach der Begrüßung durch Bezirksbürgermeister Philipp Schlee, den Vereinsvorsitzenden Hermann Wessels und Dirk Sauerborn, Netzwerk Bürgerliches Engagement, zeigen Schülerinnen und Schüler aus benachbarten Schulen, was sie über Mendelssohn Bartholdy gelernt haben – unter Anleitung engagierten Lehrpersonals, das der Einladung von Gabriele van Daele, Bürgerstiftung, gefolgt ist.
Mit dabei: die Werner-von-Siemens-Realschule, wo man sich mit dem Thema Antisemitismus befasst hat, die Paul-Klee-Schule mit Musik, selbstgemalten Porträts und einem Tanz-Auftritt, die KGS Mettmannerstraße mit Geigenspiel von zwei Schülerinnen und die Montessori-Grundschule Lindenstraße, die „Mendelssohn-Shakes“ und Kuchen bereithält. Überdies gibt es ein buntes Kinderprogramm mit Quiz, Stencils und anderen Malaktionen.
Auch Erwachsene werden bei der Festgestaltung aktiv. Anwohner Gerhard Bially bringt Klavierkompositionen von Mendelssohn Bartholdy zu Gehör. Die bekannte Düsseldorfer Autorin Christa Holtei erzählt Anekdoten rund um den Komponisten und seine Zeit. Und: Die Mendelssohnstraße soll schöner werden! Dr. Susanne Dickel und ihr „platzgrün!“ bepflanzt mit Unterstützung von Nachbarn mit „grünem Daumen“ Teile des vernachlässigten Grünstreifens.
Inge Sauer von Unsere Straßen – unsere Künstler: „Mit diesem Fest möchten wir den großen Komponisten und Musiker ehren, der während seiner Zeit als Musikdirektor in Düsseldorf eng mit den Künstlern der berühmten Kunstakademie befreundet war. Das Opern- und Konzertleben blühte auf, Düsseldorf wurde zur international beachteten Kunst- und Musikstadt. Gleichzeitig wollen wir daran erinnern, dass die Nationalsozialisten versuchten, den beliebten Komponisten geradezu verschwinden zu lassen. Und wir wollen ein Zeichen setzen gegen Diskriminierung jeglicher Art.“




