Düsseldorf – Die Landeshauptstadt Düsseldorf investiert bis 2026 rund 1,5 Milliarden Euro in die städtischen Schulen. Realisiert werden die Maßnahmen vom Amt für Schule und Bildung sowie von den städtischen Tochterunternehmen Immobilien Projekt Management Düsseldorf (IPM) und der Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (IDR).
Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: „Die Landeshauptstadt Düsseldorf treibt die städtische Schulbauoffensive seit mittlerweile knapp zehn Jahren ehrgeizig voran. Wir investieren in alle Schulformen und über das gesamte Stadtgebiet hinweg. In diesem Jahr feiern wir außerdem die Neugründung von drei weiterführenden Schulen, die im August ihre Tore öffnen und zusätzlichen Raum für 2.500 Schülerinnen und Schüler bieten.“
Mit dem Hop-On Hop-Off Bus der Düsseldorf Tourismus GmbH wurden der Neubau der neugegründeten Gesamtschule Aldekerkstraße in Heerdt, der Neubau der Theodor-Litt-Realschule in Urdenbach, der Neubau der Lore-Lorentz-Schule mit dem Ferienangebot der Adventure School in Eller sowie der Neubau des Schulcampus an der Vennhauser Allee angefahren, in dem unter anderem eine Hauptschule und die Dependance einer Förderschule Platz finden werden.
Neugegründete Gesamtschule Aldekerkstraße
Durch die Schulneugründung der Gesamtschule Aldekerkstaße in Heerdt sind im linksrheinischen Stadtgebiet weitere schulische Kapazitäten geschaffen worden: Die neu gebaute Schule bietet Unterrichtsplätze für rund 950 Schülerinnen und Schüler. Auf rund 15.400 Quadratmetern bietet die vierzügige Gesamtschule optimale Voraussetzungen für einen Lernort, der den vielfältigen Ansprüchen einer innovativen Unterrichtsgestaltung gerecht wird. Der Schulhof verfügt über vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Die neue Dreifachsporthalle soll außerhalb der schulischen Nutzungszeiten auch dem Vereins- und Breitensport zur Verfügung stehen.
Die Innenräume des neuen Gebäudes sind hell und freundlich gestaltet. Im Erdgeschoss befinden sich Mensa, Foyer und Verwaltungsräume. Die Lernbereiche erstrecken sich über das ringförmige erste Obergeschoss und drei turmartige Lernhäuser in den weiteren Obergeschossen. Lichtdurchflutete Atelierbereiche an zentralen Stellen des Gebäudes schaffen offene und transparente Lernlandschaften.
Die vorhandenen Bäume auf dem Gelände konnten erhalten werden, 25 weitere Bäume sind als Ergänzung vorgesehen. Die Dächer des Neubaus werden vollständig begrünt und teilweise mit Biodiversitätsdächern versehen. Auf dem Dach der Sporthalle wird eine Photovoltaikanlage installiert. Die Lüftungsanlagen arbeiten mit Wärmerückgewinnung und Nacherwärmung, die Beleuchtung wird komplett auf LED umgestellt. Die neue Schule wird an das Fernwärmenetz der Stadt Düsseldorf angeschlossen.
Das Bauvorhaben wird von der städtischen Tochtergesellschaft IPM durchgeführt. Die Gesamtkosten inklusive Ausstattung und Inventar belaufen sich auf rund 74,6 Millionen Euro. Der Schulneubau soll Ende 2024 komplett fertiggestellt sein, ab dem Schuljahr 2024/25 können aber bereits die ersten vier Klassen in dem Neubau unterrichtet werden.
Schulbauprojekt Theodor-Litt-Realschule
Die Theodor-Litt-Realschule erhält einen Ersatzneubau am nordöstlichen Rand des Grundstücks. Nach einer 24-monatigen Bauzeit ist nun der erste Bauabschnitt beendet. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte können sich zum Start des Schuljahres 2024/25 auf ihre neue, auf rund 10.000 Quadratmetern angelegte Schule freuen. Das bestehende Schulgebäude wird im nächsten Bauabschnitt aufgrund seines altersbedingten Zustands vollständig zurückgebaut. In diesem Zuge werden auch eine neue Sporthalle, ein Regenrückhaltebecken und die anschließende Gestaltung der Außenanlagen realisiert. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens belaufen sich auf rund 32 Millionen Euro.
Um den innovativen pädagogischen Anforderungen der Schule gerecht zu werden, wurde in mehreren Workshops ein Cluster-Raumkonzept erarbeitet, das in zwei spiegelsymmetrischen, dreigeschossigen Gebäudeflügeln umgesetzt werden konnte. Darüber hinaus wurde auf der Dachfläche des Mitteltraktes ein „grünes Klassenzimmer“ für Experimente im Freien errichtet. Im Forum der Schule befinden sich eine Mensa und ein Selbstlernzentrum. Das neue Gebäude ist schallgedämmt und barrierefrei. Zur Energieversorgung wurden entsprechend des modernen Baustandards der Landeshauptstadt Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Klassentrakte errichtet.
Durch die beachtliche Größe des Schulgrundstücks der Theodor-Litt-Realschule konnte das neue Schulgebäude im laufenden Schulbetrieb errichtet werden, ohne stark in den Schulalltag der 570 Schülerinnen und Schüler einzugreifen.
Schulneubau Lore-Lorentz-Gymnasium und Berufskolleg
Im Juli 2023 erhielt das Lore-Lorentz-Berufskolleg auf knapp 7.000 Quadratmetern einen modernen Ersatzneubau. Der barrierefreie Ersatzneubau wurde dem Bestandsgebäude der Lore-Lorentz-Schule so gegenübergestellt, dass die Eingangsbereiche eine Kommunikation der Schulstandorte über die Straße hinweg symbolisiert. Im Neubau wurden die Funktionsbereiche Unterricht, Verwaltung und Aula neu angeordnet: Die Eingangshalle in ihrer Funktion als Aufenthaltsort lädt mit einer weitläufigen Sitztreppe zu einem neuen gemeinschaftlichen Miteinander ein. Die Baukosten von rund 23,4 Millionen Euro konnten fast vollständig aus Mitteln des NRW-Förderprogramms „Gute Schule 2020“ finanziert werden.
Die Lore-Lorentz-Schule in Eller wird von knapp 1.400 Schülerinnen und Schülern in 62 Klassen und 17 Bildungsgängen besucht. Die Schülerinnen und Schüler können hier die Allgemeine Hochschulreife, die Fachhochschulreife oder die Fachoberschulreife erlangen. In einigen Bildungsgängen gibt es die Möglichkeit der Doppelqualifikation: In einer integrierten Prüfung wird neben dem schulischen auch ein beruflicher Abschluss erworben.
Adventure School an der Lore-Lorentz-Schule
Das umfangreiche und kostenfreie Ferienprogramm Adventure School richtet sich an Düsseldorfer Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen. In diesem Jahr liegt der Fokus der Angebote auf den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit, darunter das Upcycling für Kinder der ersten und zweiten Klasse, das Konstruieren einer Dampfmaschine mit Hilfe erneuerbarer Energiequellen für die Sieben- bis Neuntklässler sowie das Programmieren eines Roboters mithilfe eines Tablets für Kinder der dritten und vierten Klasse.
Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: „Die Adventure School an der Lore-Lorentz-Schule ist ein besonderes Highlight. Das kostenfreie, pädagogisch hochwertige Ferienprogramm erfreut sich inzwischen seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersgruppen lernen bei vielfältigen Workshops spielerisch neue Dinge zu Themen wie Nachhaltigkeit und Programmieren.“
Die Adventure School ist ein erfolgreiches Kooperationsprojekt vom Amt für Schule und Bildung mit zahlreichen engagierten Partnerinnen und Partnern.
Schulneubau an der Vennhauser Allee
Mit der Gemeinschaftshauptschule Bernburger Straße, die jetzt Schule am Eller Forst heißt, und der Bildung des Teilstandortes für die Alfred-Herrhausen-Förderschule wird an der Vennhauser Allee der Raumbedarf von zwei Schulen gleichzeitig gedeckt. In dem modernen Gebäude-Komplex mit Zweifach-Sporthalle finden insgesamt 486 Schülerinnen und Schüler und 96 Lehr- und Verwaltungskräfte Platz. Bereits zum Schuljahr 2024/2025 werden sie ihre neuen, als Clusterschulen organisierten Räume beziehen.
Die Schule am Eller Forst findet im neuen dreigeschossigen Flügel ihren Platz, der Teilstandort der Alfred-Herrhausen-Förderschule wird den zweigeschossigen Flügel nutzen. Die Mensa, das Selbstlernzentrum und die Aula werden gemeinsam genutzt. Beide Schulen profitieren auf diese Weise von den Synergieeffekten und haben dennoch ihre eigenen Bereiche. Über den Schulbetrieb hinaus werden auch dem Zentrum für Berufsorientierung vier Workshop-Räume des neuen Gebäudes zur Verfügung gestellt.
Die Zweifach-Sporthalle wurde als eigenständiges freistehendes Gebäude unmittelbar an der Grundstücksgrenze errichtet, um einen möglichst großen Außenbereich für die Schule zu schaffen. Der angrenzende Wald wird dabei thematisch in die Außenanlagen überführt und die auf dem Schulgelände befindlichen Bäume werden in Grünflächen integriert.
Die neuen Dachflächen erhalten eine Dachbegrünung als Biodiversitätsdach, in der Fassade sind Nistkästen eingebaut. Zudem wurde auf dem Dach eine Photovoltaikanlage für die Eigenstromversorgung und den Verzicht auf fossile Energieträger installiert. Die Wärmeversorgung erfolgt durch eine Luftwasserwärmepumpe und die Lüftungsanlagen erhalten eine Wärmerückgewinnung.
Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich auf rund 43,65 Millionen Euro. Das Bauvorhaben wurde von der städtischen Tochtergesellschaft Immobilien Projektmanagement Düsseldorf GmbH durchgeführt.
Weitere Schulbau-Großprojekte in den nächsten Jahren:
- Neue dreizügige Realschule an der Borbecker Straße in Unterrath
- Neues vierzügiges Gymnasium an der Bernburger Straße in Eller
- Neues vierzügiges Gymnasium am Heinzelmännchenweg in Flingern-Nord
- Neubau für das Luisen-Gymnasium an der Völklinger Straße in Unterbilk
- Erweiterungsbau für die Joseph-Beuys-Gesamtschule und Elly-Heuss-Knapp-Berufskolleg an der Siegburger Straße in Oberbilk
- Neubau für die Franz-Marc-Förderschule und die Jan-Wellem-Förderschule (Dependance) an der Herdecker Straße
- Umsetzung der notwendigen Maßnahmen zur Rückkehr zum G9-Betrieb an allen Gymnasien