Schützen ziehen Bilanz zur Düsseldorfer Rheinkirmes

Der tragischer Unfall beim Abschlussfeuerwerk am Freitag, 18. Juli 2025, hat einen schweren Schatten auf die bis dahin friedliche und fröhliche Rheinkirmes 2025 gelegt.

Düsseldorf – „Der tragische Unfall am 2. Kirmesfreitag hat einen schweren Schatten auf die bis dahin friedliche und fröhliche Rheinkirmes 2025 gelegt. Wir waren und sind immer noch geschockt von dem, was in der Nacht zum Samstag passiert ist. Unsere Gedanken sind bei den Verletzten, ihren Angehörigen und Freunden“, sagt Andreas-Paul Stieber, 1. Chef der St. Sebastianus Schützen von 1316, nach zehn Tagen Kirmes auf den Rheinwiesen.

Während des Kirmesfeuerwerks war es am späten Freitagabend zu einem tragischen Unfall mit 19 Menschen, darunter einige Schwerverletzte, gekommen.

„Ich kann nur noch einmal wiederholen, wie leid es mir tut, dass es zu diesem Unfall trotz der hohen Sicherheitsstandards gekommen ist, und hoffe, dass sich alle Betroffenen schnellstmöglich und nachhaltig von den Folgen des Unfalls erholen. Das rückt alles andere in den Hintergrund.“

Die zuständigen Ermittlungsbehörden, die von den Schützen vollumfänglich unterstützt werden, ermitteln weiter die näheren Umstände und Ursachen. Die Schützen wollen das Ergebnis abwarten und sich nicht an Spekulationen über die Ursachen beteiligen. Das Ergebnis der Untersuchung soll auch in den Entscheidungsprozess einfließen, ob im kommenden Jahr das bislang traditionelle Kirmesfeuerwerk stattfinden soll.

Publikumsmagneten Drohnenshows und Kirmeskonzerte

Erstmals zeigte die Rheinkirmes zwei Shows mit 1.000 Drohnen, die bereits am ersten Kirmessamstag rund eine Million Menschen auf die Festwiese, die Rheinbrücken und in die Altstadt zogen. „Die beiden Drohnenshows, die größten, die bislang in Deutschland gezeigt wurden, haben positive Werbung für die Rheinkirmes weit über die Grenzen von Düsseldorf gemacht. Ziel ist es, dass es auch in 2026 Drohnenshows auf der Rheinkirmes geben soll. Ungeachtet des enormen organisatorischen Aufwands sprechen der große Publikumserfolg auf beiden Rheinseiten, der Rheinwiese und am Altstadtufer, grundsätzlich dafür. Gleiches gilt auch für die Live-Konzerte auf der Schützenwiese, die tausende Besucher anlockte“, führte Sven Gerling, Geschäftsführer der St. Sebastianus Veranstaltungs GmbH, aus.

Die Veranstalter schätzen, dass 2025 mehr als vier Millionen Besucher auf die Rheinkirmes kamen. 2024 wurde mit 3,9 Millionen Besucher gezählt.

„Unser Konzept der Familienkirmes funktioniert. Mit Angeboten für Jung und Alt, mit Tradition und vielen Neuheiten bleiben wir attraktiv für Gäste aus Düsseldorf und dem Umland. Gezielt haben wir in diesem Jahr über Social Media unsere Nachbarn in den Niederlanden und unsere japanischen Mitbürger angesprochen. Diesen Weg wollen wir in Zukunft weitergehen. Das Düsseldorfer Brauchtum und unsere Rheinkirmes verbindet und ist inklusiv. Jede und jeder ist willkommen, der mit uns gemeinsam friedlich und fröhlich feiern will“, so Andreas-Paul Stieber, 1. Chef der St. Sebastianus Schützen von 1316.

„Auch im kommenden Jahr werden wir auf den richtigen Mix achten. Die Neuheiten in diesem Jahr, sowohl bei den Fahrgeschäften wie auch in der Gastronomie, waren eine echte Bereicherung und wurden sehr gut angenommen“, so Manfred Kirschenstein, Vorsitzender der Platzkommission der Rheinkirmes.

Bis zum 15. Oktober können sich nun alle Schausteller und Gastrobetriebe für die rund 300 Stellplätze auf der Rheinkirmes 2026 wieder bewerben.

Die Rheinkirmes 2026 findet vom 17. Juli bis 26. Juli statt.

Rheinkirmes ist Teamarbeit

Herzlich bedankte sich der Schützenchef bei allen, die an der Umsetzung der Rheinkirmes mitgewirkt haben. „Ein Projekt wie die Rheinkirmes ist Teamarbeit. Die Zusammenarbeit mit der Polizei, der Feuerwehr, den Verkehrskadetten, den vielen Mitarbeitenden der Stadt Düsseldorf, unserem Oberbürgermeister, der Rheinbahn und nicht zuletzt der vielen ehrenamtlich tätigen Schützen verlief auch in diesem Jahr reibungslos. Wir danken zudem allen Rettungskräften und den Ärztinnen und Ärzten in den Kliniken für die schnelle und umfassende Versorgung am Freitagabend.  Unser Dank gilt auch unseren Nachbarn in Oberkassel für ihr Verständnis in den vergangenen 10 Tagen“, so Andreas-Paul Stieber, 1. Chef der St. Sebastianus Schützen von 1316.

Verkehrsüberwachung

Wie im Vorjahr war das Ordnungsamt zur Unterstützung des Verkehrskonzepts mit der Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes im Einsatz und haben die betroffenen Bewohnergebiete mit Einsatzteams verstärkt auf ordnungswidrig abgestellte Fahrzeuge kontrolliert.

Durch die Einsatzkräfte der Verkehrsüberwachung wurden in der Kirmeswoche bis Freitagabend insgesamt 4.026 (2024: 3.871) Maßnahmen eingeleitet. Diese teilen sich wie folgt auf:

  • 1.566 (2024: 2.087) Maßnahmen mit Bezug auf die Parkraumbewirtschaftung, hiervon waren 1.250 (2024: 1.911) Maßnahmen linksrheinisch und 316 (2024: 176) Maßnahmen rechtsrheinisch
  • 2.168 (2024: 1.784) Maßnahmen mit sonstigem Sachverhalt (z.B. Halteverbot, Gehweg etc.), hiervon waren 878 (2024: 1.095) Maßnahmen linksrheinisch und 1290 (2024: 689) Maßnahmen rechtsrheinisch
  • 292 (2024: 93) Maßnahmen / Verwarnungen mit Einbeziehung des Abschleppunternehmens, hiervon waren 135 (2024: 70) Maßnahmen linksrheinisch und 157 (2024: 23) Maßnahmen rechtsrheinisch.

OSD

Im Rahmen des Jugendschutzes wurden während der Kirmeswoche bis Samstagabend insgesamt 246 positive Jugendschutzkontrollen (2024: 393) durchgeführt, bei denen Minderjährige beim Rauchen oder beim Konsum von Alkohol angetroffen wurden.

Im gesamten Zeitraum wurden 223 Verstöße des „Wildpinkelns“ (2024: 209) geahndet.

Feuerwehr Düsseldorf

Zu Beginn der Rheinkirmes bezog die Feuerwehr Düsseldorf für die zehn Tages des Volksfestes im „Blaulichtdorf“ eine mobile Feuer- und Rettungswache. Die während der Öffnungszeiten der Rheinkirmes mit rund zehn Einsatzkräften besetzt war. Zusätzlich zu den Einsatzkräften der Feuerwehr befanden sich tagesabhängig bis zu einem Notarzt, drei Rettungswagen und zwei Krankenwagen für direkte Hilfeersuchen an der mobilen Feuer- und Rettungswache im Einsatz. Bis Samstag rückten die Einsatzkräfte zu 0 Feuermeldungen (2024 gesamt:0), 0 technische Hilfeleistungen (2024 gesamt: 0) und 68 Rettungsdiensteinsätzen (2024 gesamt: 84) auf dem Kirmesgelände aus. Vom Sanitätsdienst wurden im gleichen Zeitraum 736 Menschen (2024 gesamt: 494) betreut. 68 Patientinnen und Patienten (2024 gesamt: 84) mussten für eine weitere ärztliche Behandlung in ein Krankenhaus transportiert werden.

Für die beiden besucherreichsten Tage der Drohnenshow und des Feuerwerks traf die Feuerwehr Düsseldorf ebenfalls umfangreiche Vorplanungen. So verstärkten ein zusätzlicher Führungsdienst, ein zusätzliches Löschfahrzeug sowie ein Notarzt die linksrheinischen Stadtteile. Die Fahrzeuge waren für den Zeitraum an der Feuer- und Rettungswache 2 an der Quirinstraße stationiert.

Während des Abschlussfeuerwerks am Freitag, 18. Juli, kam es zu einem Zwischenfall beim Abbrennen des Feuerwerks. Dabei wurden insgesamt 19 Menschen verletzt, darunter drei Kinder. Vier Menschen verletzten sich bei dem Unglück teils schwer. Die Verletzten wurden vom Rettungsdienst der Landeshauptstadt sowie vom Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuz vor Ort behandelt. Ein Transport der Verletzten erfolgte in die umliegenden Krankenhäuser. Knapp eine Stunde nach der ersten Meldung konnte der letzte Patient abtransportiert werden. Noch in der Nacht schaltete die Feuerwehr Düsseldorf eine Infohotline, bei der sich Angehörige über vermisste Familienmitgliedern informieren konnten.

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