Düsseldorf – Die Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur zudem deutlich weniger Vakanzen. Birgitta Kubsch-von Harten, Leiterin der Agentur für Arbeit in Düsseldorf: „In diesem Jahr blieb der jahreszeitlich bedingte konjunkturelle Rückenwind aus. Die Arbeitslosigkeit stieg an und die Unternehmen meldeten auffallend wenig Stellen.“ Dabei mache den Unternehmen die stagnierende Wirtschaft und gleichzeitig der zunehmende Fachkräftemangel zu schaffen. Umso wichtiger sei es, trotz der anhaltenden Schwächephase für die Zukunft ausreichend gut qualifiziertes Personal aufzubauen.
Arbeitslosigkeit in Düsseldorf
28.891 Arbeitslose waren im Mai bei der Agentur für Arbeit Düsseldorf und im Jobcenter registriert. Die Anzahl der arbeitslosen Frauen und Männer lag somit um plus 0,6 Prozent über der des Vormonats und um plus 5,6 Prozent über der des Vorjahresmonats. Neben den Bestandszahlen werden auch die Zu- und Abgänge aus Arbeitslosigkeit innerhalb eines Berichtsmonats ausgewertet. Dabei ist vom großen Interesse, wie viele Menschen sich aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet haben und wie viele aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit gegangen sind. Im Mai meldeten sich 1.808 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 0,4 Prozent weniger als vor einem Jahr im Mai und 10,5 Prozent weniger als im Vormonat. Durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten im Mai 1.604 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 1,8 Prozent weniger als im Jahr davor und 12,8 Prozent weniger als im Vormonat April.
Birgitta Kubsch-von Harten beobachtet diese Entwicklung mit Sorge: „Der Rückgang der Jobangebote wirkt sich konkret auf die Chancen von arbeitslosen Menschen aus. Wer einmal arbeitslos geworden ist, hat es mittlerweile schwerer, zurück in den Job zu kommen.“
Die Arbeitslosenquote sank im Berichtsmonat Mai 2025 um 0,1 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent. Im Mai vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 7,7 Prozent. Der Anstieg der Personengruppe der Langzeitarbeitslosen fiel mit plus 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verhältnismäßig hoch aus. Somit gab es 690 Langzeitarbeitslose mehr als noch vor einem Jahr im Mai. Insgesamt waren 10.114 Männer und Frauen länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Im Mai 2024 lag die die Arbeitslosenquote bei den Jüngeren bei 5,4 Prozent. Sie sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozentpunkte. Von Jugendarbeitslosigkeit betroffen waren im aktuellen Berichtsmonat 1.742 Personen.
Unterschiede zwischen Jobcenter und Arbeitsagentur
Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (SGB III) werden von der Agentur für Arbeit ausgezahlt, die Leistungen der Grundsicherung (SGB II) hingegen vom Jobcenter. Aktuell erhalten 10.519 Personen Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (SGB III). Das sind 0,4 Prozent weniger als im Vormonat und 17,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Grundsicherung gemäß SGB II erhalten im aktuellen Berichtsmonat 18.372 arbeitslose Personen. Hier gab es einen Anstieg von 1,1 Prozent zum Vormonat beziehungsweise einen Rückgang von 0,3 Prozent zum Vorjahr.
Personalbedarf
Die Düsseldorfer Arbeitgeber meldeten der Arbeitsagentur im Mai 894 neue Arbeitsstellen. Die Anzahl der neu gemeldeten Stellen lag somit um minus 30,9 Prozent unter der Zahl des Vormonats und um minus 37,7 Prozent unter der des Vorjahres. Seit Beginn des Jahres wurden insgesamt 5.190 Stellen von den Düsseldorfer Unternehmen der Agentur für Arbeit zur Besetzung gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1.533 Stellen weniger (-22,8 Prozent). Die Anzahl der Arbeitsstellen im Bestand sank im Vergleich zum April um 9,2 Prozent auf 4.342. Im Vergleich zum Mai vor einem Jahr gab es einen Stellenrückgang von 15,4 Prozent.
Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2024 bis einschließlich Mai 2025 haben sich 2.886 junge Menschen bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit als Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle registrieren lassen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank die Anzahl der jungen Menschen, die sich für eine Berufsausbildung interessieren, somit um 0,3 Prozent. 3.025 Berufsausbildungsstellen wurden dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur im Zeitraum Oktober 2024 bis Mai 2025 zur Besetzung gemeldet. Das waren 9,2 Prozent weniger als vor einem Jahr im Mai.
Birgitta Kubsch-von Harten betont, dass im nächsten Jahr weniger Schulabgängerinnen und Schulabgänger für den Ausbildungsmarkt bereitstünden. Im nächsten Jahr werde es an den Gymnasien wegen der Umstellung auf G9 keine Abiturklasse geben. Kubsch-von Harten rät daher den Unternehmen, dies im Blick zu behalten und für den Start im Sommer 2025 mehr Ausbildungsstellen auszuzuschreiben.