Düsseldorf – Birgitta Kubsch-von Harten, Leiterin der Agentur für Arbeit in Düsseldorf, zum Ausbildungsmarkt in Düsseldorf: „Am ersten August starten viele Jugendliche in ihre betriebliche Ausbildung. Für diejenigen, die noch keine Zusage haben oder noch nicht genau wissen, wohin die Reise geht, ist es jedoch nicht zu spät. Auch nach den üblichen Terminen Anfang August oder September ist der Einstieg möglich. Die Berufsberatung unterstützt alle Ausbildungsinteressierten bei der Berufsorientierung und der Ausbildungsvermittlung. Sie kennt die Düsseldorfer Betriebe und weiß, wie der Einstieg auch kurzfristig gelingt. Das Angebot ist nach wie vor vielfältig und reicht von Ausbildungsberufen wie Kaufmann/-frau Büromanagement über Medizinische Fachangestellte bis hin zum Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizung-Klimatechnik und vielen weiteren.“
Im Ausbildungsjahr, das am 1. Oktober 2023 begonnen hat, sind dem Arbeitgeber-Service in Düsseldorf inzwischen 3.557 betriebliche Ausbildungsplätze gemeldet worden. Das sind 221 Stellen weniger als zum Vorjahreszeitpunkt (-5,8 Prozent). Im selben Zeitraum haben bisher 3.329 Jugendliche ihr Interesse an einer betrieblichen Ausbildung der Berufsberatung der Agentur für Arbeit mitgeteilt und sich als Bewerberinnen und Bewerber registrieren lassen. Das sind 87 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt (+2,8 Prozent). Im Juli waren 1.118 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt und 1.329 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es bislang mehr unversorgte Bewerberinnen und Bewerber (+154/+16,0 Prozent). Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen ist hingegen niedriger
(-215/-13,6 Prozent).
Der Arbeitsmarkt in Düsseldorf
Die Arbeitslosenquote ist in Düsseldorf zum Vormonat saisontypisch gestiegen und liegt aktuell bei 7,9 Prozent (+0,2 Prozentpunkte). Im Juli vor einem Jahr hatte die Arbeitslosenquote noch 7,1 Prozent betragen.
„Wie für die Ferienzeit zu erwarten war, ist die Arbeitslosigkeit im Juli weiter gestiegen. Zur Jahresmitte enden viele Ausbildungs- und befristete Arbeitsverträge. Zudem melden sich vermehrt junge Menschen zwischen dem Ende ihrer Schulzeit und dem Beginn der Ausbildung oder des Studiums arbeitslos“, erklärt Kubsch-von Harten, Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf, die Hintergründe zum Anstieg der Arbeitslosigkeit.
28.203 Arbeitslose waren im Juli 2024 in der Agentur für Arbeit Düsseldorf und im Jobcenter registriert. Das sind 874 Frauen und Männer mehr als im Vormonat, was einem Plus von 3,2 Prozent entspricht. 3.125 Personen waren mehr als im Vorjahresmonat arbeitslos gemeldet (+12,5 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat ist die günstigste Entwicklung in der Personengruppe der Langzeitarbeitslosen zu verzeichnen (+1,4 Prozent). Der höchste Anstieg war erwartungsgemäß bei den jungen arbeitslosen Menschen zwischen 15 bis unter 25 Jahre (+10 Prozent). Insgesamt waren 1.780 Jugendliche arbeitslos gemeldet, 7,7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr im Juli 2023.
Dabei ist die Arbeitslosigkeit kein fester Block, sondern gekennzeichnet durch eine hohe Dynamik. Im Juli meldeten sich 2.180 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 193 mehr als vor einem Jahr im Juli (+9,7 Prozent). Durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 1.620 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 229 mehr als im Jahr davor (+16,5 Prozent).
Seit Jahresbeginn sind 37.425 Zugänge in Arbeitslosigkeit (+4,3 Prozent gegenüber Juli 2023) und 34.423 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit (+2,9 Prozent gegenüber Juli 2023) registriert. Die Jahreswerte fassen Wechsel in oder aus Erwerbstätigkeit, Ausbildung, Maßnahmen und Nichterwerbstätigkeit zusammen.
Die Düsseldorfer Arbeitgeber meldeten im Juli 1.230 neue Arbeitsstellen. Das waren 169 oder 15,9 Prozent mehr als ein Monat zuvor und 11,1 Prozent oder 154 weniger als zum Vorjahresmonat. 1.217 Stellen waren davon sozialversicherungspflichtig. Seit Jahresbeginn haben die Düsseldorfer Unternehmen 9.014 freie Stellen dem Arbeitgeber-Service zur Besetzung übermittelt. Das waren 15,0 Prozent mehr als im Juli 2023.
Die Anzahl der freien Arbeitsstellen im Bestand stieg im Vergleich zum Juni um 86 auf 5.637 (+1,5 Prozent). Im Vergleich zum Juli 2023 liegt die Stellenanzahl bei minus 423 (-7,0 Prozent). 5.473 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Der höchste Zuwachs innerhalb eines Jahres war bei den IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen: +111,7 Prozent oder +229 freie Stellen gab es in diesen Berufen. Insgesamt können die Arbeitsagentur und das Jobcenter ihren Kundinnen und Kunden 434 Arbeitsstellen aus dem IT-Bereich anbieten.