Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat am Donnerstag der Prozess gegen einen mutmaßlichen IS-Rückkehrer begonnen. Die Anklage wirft dem 33-Jährigen die mitgliedschaftliche Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Mord und Kriegsverbrechen vor. Im Juni 2014 soll sich der Mann der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nach dem Einmarsch in die irakische Stadt Al Qaim angeschlossen haben.
Bis März 2015 sei er Mitglied des IS gewesen. In dieser Zeit soll er an zwei drakonischen öffentlichen Bestrafungen des IS mitgewirkt haben. Im ersten Fall sei es um Todesurteile eines IS-eigenen Schariagerichts gegen mindestens sechs Gefangene gegangen. Einen der Gefangenen soll der Angeklagte zum Hinrichtungsort geführt haben. Mit einem Schuss in die Luft soll er das Startsignal für die Enthauptungen gegeben haben.
Beim zweiten Fall soll er laut Anklage mit einer Pistole bewaffnet das Abhacken einer Hand eines vermeintlichen Diebes überwacht haben. Im Frühherbst 2014 soll er mit weiteren IS-Kämpfern einen Menschen festgenommen und misshandelt haben, um Informationen zu erpressen. Der 33-Jährige wurde im Oktober 2023 festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Bis Ende November sind noch 18 weitere Verhandlungstermine angesetzt.
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