Promotionsurkunden an der HHU Düsseldorf vergeben

Insgesamt 67 Nachwuchswissenschaftler:innen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf aus dem Sommersemester 2023 erhielten am 7. Juli 2023 ihre Promotionsurkunden.

Düsseldorf – Zusammen mit ihnen wurde Prof. Dr. Dres. h.c. Wolfgang Baumeister für seine Goldpromotion geehrt: Im Jahr 1973 verlieh ihm die Universität Düsseldorf seinen Doktortitel für eine Arbeit in der Biophysik. „Sie können stolz sein auf das, was Sie in den letzten Jahren geleistet haben und was heute mit Ihrer Promotion einen würdigen Abschluss findet“, begrüßte Dekan Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Kleinebudde die frisch gebackenen Doktores, die im vergangenen halben Jahr erfolgreich ihren Doktortitel erworben haben. „Mit Ihrer Promotionsurkunde dokumentiert die Fakultät, dass Sie befähigt sind, eigenständig wissenschaftlich zu forschen und die Ergebnisse angemessen darzustellen. Dies kann Sie mit Stolz erfüllen, aber auch Ihre Betreuerinnen und Betreuer, ihre Kolleginnen und Kollegen, mit denen Sie in den vergangenen Jahren intensiv zusammengearbeitet haben.“

Prof. Kleinebudde warnte vor Selbstgerechtigkeit und Selbstüberschätzung. Auch nach einer Promotion sind Demut und Bescheidenheit neben einer kritischen Einstellung gute Wegbegleiter. Es heißt ‚Alter schützt vor Torheit nicht‘, aber auch Wissen und Intelligenz reiche nicht aus, Torheit zu verhüten. Zur Bildung gehöre mehr denn je das Verstehen von Zusammenhängen. Er sprach über die großen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen, denen alle begegnen müssen, vor denen vor allem aber die Wissenschaft in Verantwortung stehe. „Klimawandel, Welternährung, Ressourcenknappheit, wiederauflebende Infektionskrankheiten – dies sind nur einige der globalen Probleme, vor denen wir stehen“, so Kleinebudde, und weiter: „Bei der Lösung all dieser Themen ist an vorderer Front die Wissenschaft gefordert. Sie muss zum einen Innovationen hervorbringen. Sie muss sich zum anderen aber auch dem öffentlichen Diskurs stellen und immer wieder darstellen, wie Forschung funktioniert, was sie leisten und – ebenso wichtig –, was sie nicht leisten kann.“ An die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gewandt: „Es ist nun auch an Ihnen, hier Position zu beziehen und für Ihre Ergebnisse einzutreten. Die Fähigkeit zum aufrechten Gang ist wichtig.“

Die Festrede hielt, auf Einladung der Pharmazie, Prof. Dr. Julia E. Bandow vom Lehrstuhl für Angewandte Mikrobiologie der Ruhr-Universität Bochum. Sie sprach zum Thema „System-basierte Ansätze in der Antibiotikaforschung“. Ihre Arbeitsgruppe erforscht das Erbmaterial von antibiotikaproduzierenden Bakterien und die antibakteriellen Stoffe, die diese Bakterien ausstoßen, um andere Bakterien am Wachstum zu hindern – sogenannte Sekundärmetabolite. Dies kann bei der Suche nach neuen klinisch einsetzbaren Antibiotika helfen. Schaut man sich darüber hinaus in den Zielorganismen die durch Antibiotika ausgelösten Veränderungen der Proteinzusammensetzung an, so kann auch die Wirkungsweise von Antibiotika besser verstanden werden.

Seit Februar 2023 verlieh die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 26 Nachwuchswissenschaftlerinnen und 41 Nachwuchswissenschaftlern einen Doktortitel. Die Biologie stellt mit 22 Promotionen das größte Kontingent, gefolgt von der Chemie (17), Pharmazie (9), Informatik (8), Physik (7) und Mathematik (4) und. Die Promovierten kamen neben Deutschland aus insgesamt zehn Ländern: China, Dänemark, Indien, Iran, Jordanien, Kamerun, Mexiko, Pakistan, Ruanda, Russland.

Goldpromotion

Prof. Dr. Dres.h.c. Wolfgang Baumeister promovierte 1973 bei Prof. Dr. Helmut Ruska im Bereich der Biophysik an der Universität Düsseldorf. 50 Jahre später ehrte Dekan Prof. Kleinebudde ihn als Goldpromovenden.

Prof. Baumeister studierte Biologie, Chemie und Physik in Münster und Bonn, 1973 promovierte er in Düsseldorf mit der Arbeit „Herstellung monomolekularer Modellmembranen an Wasser-Luft-Grenzflächen, ihre Übertragung auf Festkörperoberflächen und elektronenmikroskopische Abbildung bei atomarer Auflösung“. 1978 habilitierte er sich ebenfalls in Düsseldorf.

Nach vielen wissenschaftlichen Stationen im In- und Ausland war Baumeister von 1988 bis 2021 Direktor des Max-Planck-Instituts für Biochemie in Martinsried. Er ist unter anderem Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie Foreign Member der National Academy of Sciences USA und hat darüber hinaus mehr als 30 weitere renommierte Preise und Ehrungen erhalten. Im Jahr 2020 verlieh die Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der HHU ihm die Ehrendoktorwürde.

Dekan Prof. Kleinebudde: „Wolfgang Baumeister blickt auf eine lange und erfolgreiche Forschergeschichte zurück, die ihn auch nach seiner Promotion in Düsseldorf immer wieder mit unserer Universität verband. Es freut uns und macht uns stolz, ihn heute als Goldpromovenden ehren zu dürfen.“

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