Planung für neues Hochhaus in Düsseldorf

Die Centrum Gruppe will auf der Tuchtinsel an der Schadowstraße ein Hochhaus mit über 100 Metern Höhe errichten.

Düsseldorf – Das Gebäude soll laut der Centrum Gruppe eine städtebauliche Lücke auf der Tuchtinsel schließen. Das sieht Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel ähnlich: „Die Tuchtinsel ist der letzte Ort in der zentralen Innenstadt, der bislang keine überzeugende architektonische Lösung gefunden hat. Von daher hatten wir schon lange auf dem Schirm, dass es hier eine große städtebauliche Entwicklung geben soll. Mir persönlich gefällt der Entwurf. Natürlich sind Geschmäcker verschieden, aber ich jedenfalls bin gerne bereit, diese Entwicklung den zuständigen Gremien vorzulegen.“

Der Entwurf für das Hochhaus stammt vom spanisch-schweizerischen Architekten und Ingenieur Santiago Calatrava. Weltweit bekannt ist er durch Bauten wie den Turning Torso in Malmö oder die Brücke Bac de Roda in Barcelona. Für Düsseldorf sieht Calatrava einen schlanken Turm vor, der über rund 40.000 Quadratmeter Fläche verfügen wird. Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sollen Einzelhandelsflächen entstehen. Der Architekt hat seinen Entwurf bereits in einer präqualifizierenden Sitzung des Hochhausbeirates der Stadt Düsseldorf vorgestellt. Alle Projektbeteiligten sowie die Stadt sind bei der Planung einbezogen und arbeiten an der Realisierung des Projekts.

Santiago Calatrava über das Projekt: „Die Stadt Düsseldorf liegt am Rhein, einer der historisch bedeutendsten Kulturadern Europas. Es ist für mich eine Ehre, in dieser pulsierenden Stadt, die über außergewöhnliche Zeugnisse zeitgenössischer Architektur aus dem 20. und 21. Jahrhundert verfügt, bauen zu dürfen. Gemeinsam mit meinem Team werden wir unser Bestes geben, um einen positiven Beitrag zur Baukultur unserer Zeit zu leisten.“

Uwe Reppegather, geschäftsführender Gesellschafter der CENTRUM Gruppe, sagt: „Wir sind dankbar, dass es gelingen konnte, Santiago Calatrava für die elegante städtebauliche Hochhaus-Skulptur in Düsseldorf zu gewinnen.“

;Mit den Planungen für das neue Hochhaus in unmittelbarer Nähe zur Düsseldorfer Königsallee werden Stimmen laut, die fürchten dass Düsseldorfs Edelmeile bald einen Skyscraper-Charakter erhält. „Die Kö hat eine ziemlich einheitliche Höhe und dabei soll es auch bleiben. Das ist der städtebauliche Eindruck, den die Kö schafft und der diese Straße ausmacht. Ich wäre sehr zurückhaltend, unmittelbar an der Königsallee Hochhäuser zuzulassen.“

Kritik an dem neuen Bauprojekt kommt auch von Seiten der Düsseldorfer Bundestagsageordneten und Oberbürgermeister-Kandidatin der FDP, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann: „Düsseldorf ist eine weltoffene Metropole und als starker Wirtschaftsstandort attraktiv für Investoren aus aller Welt. Dabei sind wir offen für jeden, der in unserer Stadt gestalten und bauen will. Dabei muss jedoch immer klar sein: Düsseldorf ist eine Stadt für seine Menschen, nicht für Investoren. Die Pläne von Investoren müssen vorrangig in das Stadtbild passen. Das ist hier nicht der Fall.“

Düsseldorf ist eine wachsende Stadt. In Zukunft soll sie auch in die Höhe wachsen, aber Oberbürgermeister Thomas Geisel will nicht, dass die Landeshauptstadt zu einem „Rhinehattan“ voller Wolkenkratzer wird. „Wir sind eine Stadt mit relativ wenig Fläche, von daher ist es richtig, dass wir in die Höhe wachsen. Wir machen dies natürlich nicht nach dem Motto: ‚Jeder kann machen was er will‘, sondern wir haben einen Hochhausbeirat einberufen, in dem Fachleute mit großer Beteiligung von Partizipationsformaten darüber beraten. Wir werden hier kein Manhattan schaffen und uns auch nicht Frankfurt zum Vorbild nehmen.“

Nach derzeitiger Planung soll der Baubeginn für das Hochhaus zwischen 2024 und 2027 erfolgen.

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