Düsseldorf – Dort informierten Mobilitätsdezernent Jochen Kral und die Fachplaner der Landeshauptstadt Düsseldorf über den Zustand der Brücke sowie mögliche Alternativen für eine zukünftige Rheinquerung. Die Theodor-Heuss-Brücke ist die älteste Düsseldorfer Schrägseilbrücke.
Die weitere verkehrliche und bauliche Nutzung der Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf steht zur Diskussion. Ein „Weiter so“ ist unter den aktuellen Bedingungen zukünftig nicht mehr möglich. Die Brücke ist heute in einem Zustand, in dem sie ihre derzeitige verkehrliche Funktion – den täglichen Verkehrsfluss und darunter besonders den Schwerlastverkehr aufzunehmen – nicht mehr dauerhaft erfüllen kann. Für die Zukunft müssen deshalb jetzt die Weichen gestellt werden.
„Wie soll mit der Theodor-Heuss-Brücke weiter umgegangen werden?“ ist eine der Fragen, die heute schon gestellt werden muss, da die Umsetzung einer Alternative eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Weitere Fragen die im Raum stehen und mit den Fachleuten und der Düsseldorfer Öffentlichkeit diskutiert wurden: „Welche Funktionen muss die Rheinquerung erfüllen? Welche Alternative ist unter den bereits jetzt feststehenden Funktionen und Randbedingungen die beste für Düsseldorf? und Wie können die vielfältigen Bedarfe im Einklang mit dem dringenden Handlungsbedarf zusammengeführt, priorisiert und entschieden werden?“
Der Landeshauptstadt Düsseldorf ist es wichtig, dass die Menschen vor Ort bei diesem Prozess gut einbezogen und informiert werden. Eine neue Zukunft für die Rheinquerung ist von besonderer Bedeutung nicht nur für die Landeshauptstadt Düsseldorf, sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus.
Mobilitätsdezernent Jochen Kral, begrüßte eingangs die Gäste der Infomesse. In seiner Rede zur Eröffnung legte er den Fokus auf das Bauwerk. „Seit der Eröffnung der Brücke im Jahre 1957 und dem heutigen Tag haben sich einige Dinge grundlegend verändert. Dazu gehört der immens gestiegene Schwerlastverkehr, für den die Brücke statisch nicht ausgelegt ist“, betonte der Mobilitätsdezernent. „Die Theodor-Heuss-Brücke ist sanierungsbedürftig und wir mussten bereits einige Vorkehrungen treffen, um die festgestellten Defizite aus der statischen Nachrechnung des Bauwerkes in einem ersten Schritt weitgehend zu kompensieren: Der Lkw-Verkehr musste eingeschränkt werden und diverse Bauarbeiten und verdichtete Bauwerksüberwachungen sowie ein Risikomanagement mussten und müssen zeitnah ausgeführt werden.“
Anhand von detaillierten Fachvorträgen und Themeninseln wurden die Besucherinnen und Besucher der Infomesse im Rahmen der Veranstaltung gut abgeholt. Auch wurde ihnen im Rahmen der Veranstaltung die Möglichkeit gegeben, sich mit Anregungen und Fragen einzubringen. Mobilitätsdezernent Jochen Kral betonte, dass es das Ziel sei, eine zukünftige Rheinquerung zu finden, die die Verkehrsinfrastruktur verbessere sowie positive Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger habe.
Nach dem Auftakt stellte ein Projektteam ausführlich den geplanten Beteiligungsprozess vor und lieferte fachliche Beiträge zum Zustand der Brücke, bevor die möglichen Zukunftsvarianten im Detail vorgestellt wurden. Aufgrund des in den letzten Jahren stetig zunehmenden Kraftfahrzeugverkehrs sowie die immer höheren Fahrzeuggewichte ist die Brücke inzwischen ermüdet. Dies zeigt sich besonders dadurch, dass sich im Stahl Risse bilden. Die ermüdeten Bauteile lassen sich nicht mehr dauerhaft reparieren.
Im Anschluss hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Anregungen für die Zukunft der Theodor-Heuss-Brücke zu liefern, aber auch Hinweise mit auf den Weg zu geben. Sie wurden zudem eingeladen, sich an fünf „Themeninseln“ noch weitere Informationen zu holen, in einen direkten Austausch mit den Expertinnen und Experten zu gehen und auch dort schriftlich ihre Wünsche mitzuteilen.
Zum Abschluss der Infomesse gab es eine moderierte Podiumsdiskussion. Neben Mobilitätsdezernent Jochen Kral haben daran René Eis vom federführenden Amt für Brücken-, Tunnel- und Stadtbahnbau, Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, und Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb der Rheinbahn, teilgenommen. Zusammenfassend wurden dort die Ideen, Anregungen, aber auch Kritikpunkte der Veranstaltung diskutiert.
Das Thema der Living Bridge war nicht Bestandteil dieser Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Stadtverwaltung hält die Idee zur Errichtung einer multifunktionalen Brücke als Ersatzfür die bestehende Theodor-Heuss-Brücke wegen des schlechten Bauwerkszustands sowie vieler offener Fragen in Bezug auf das in den Medien vorgeschlagene Konzept aus zeitlichen Zwängen für hoch riskant und an dieser Stelle für ungeeignet.