Düsseldorf – Die beiden Teams werden sich ab sofort für die Sicherheit auf dem Schulweg sowie in Bussen und Bahnen stark machen. Nach der offiziellen Urkundenübergabe am Montag, 9. Dezember 2024, im Rathaus durch Jochen Kral, Mobiliäts- und Umweltdezernenten der Landeshauptstadt, Kriminalrat Christoph Simon, Leiter Kriminalinspektion 4 der Polizei, und Annette Grabbe, Sprecherin des Vorstands, Arbeitsdirektorin und Finanzvorständin der Rheinbahn, sind die neuen Fahrzeugbegleiter startklar für ihr Ehrenamt.
„Fahrzeugbegleiter – gemeinsam stark“ – heißt die langjährige Kooperation von Landeshauptstadt Düsseldorf, der Rheinbahn, den beiden weiterführenden Schulen, des Kriminalpräventiven Rates und der Polizei, die dem Projekt zu Grunde liegt. Hintergrund ist, dass die Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen auch vor dem Schulweg nicht Halt macht. Ziel ist, den Schulweg damit im doppelten Sinne sicherer zu machen: Gewalt soll ebenso wie Unfälle verhindert werden. Die insgesamt 33 Schüler haben nun ein Ehrenamt übernommen, das von ihnen Verantwortungsbewusstsein und Zivilcourage gegenüber ihren Mitschülern erfordert.
„Mit Respekt und Zivilcourage leisten die Fahrzeugbegleiter in den Bussen und Bahnen einen wertvollen Beitrag für einen sicheren Schulweg in der Landeshauptstadt. Das Motto, das übrigens für die gesamte Gesellschaft gilt, lautet deswegen: Eingreifen statt Zuschauen!“, betonte Mobilitätsdezernent Jochen Kral.
„Die Rheinbahn unterstützt das Projekt Fahrzeugbegleiter mit großer Überzeugung, denn Sicherheit und ein respektvolles Miteinander auf dem Schulweg liegen uns sehr am Herzen. Mit ihrem Engagement zeigen die Schülerinnen und Schüler, wie wichtig Verantwortung und Gemeinschaftssinn sind. Sie sind damit echte Vorbilder – nicht nur für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, sondern für die gesamte Gesellschaft“, erläuterte Annette Grabbe.
Christoph Simon sagte an die Schüler gewandt: „Durch euren Einsatz als Fahrzeugbegleitende sorgt ihr dafür, dass sich eure Mitschülerinnen und Mitschüler auf ihrem Schulweg sicherer fühlen. Ihr stärkt damit das Vertrauen in den Zusammenhalt eurer Schulgemeinschaft. Für dieses außergewöhnliche Engagement danke ich euch herzlich im Namen der Polizei.“
Dafür haben die Schüler der Jahrgangsstufen 8 die Fahrzeugbegleiter-Ausbildung absolviert und erfolgreich abgeschlossen. Dabei haben sie gelernt, wie man Kommunikationstechniken der Gewaltvorbeugung und Gewaltabschwächung in Konfliktsituationen einsetzt. Mit Hilfe von Deeskalationstrainern wurde Bezug auf besondere und kritische Situationen in Bussen und Bahnen genommen, sodass die Schüler selbst im Umgang mit Gewalt sicherer und konfliktfähiger geworden sind. Zusätzlich wurde ihnen vermittelt, wie man mit Hilfe von elementaren Verhaltensregeln – beispielsweise an Haltestellen und auf den Überwegen zu den Schulgebäuden – Unfallursachen vorbeugen kann. Dieses Wissen sollen die Fahrzeugbegleiter bei Fehlverhalten in der täglichen Praxis an ihre Mitschüler weitergeben und gleichzeitig die eigenen Kenntnisse vertiefen und Erfahrungen sammeln.
Das gesamte Projekt besteht aus drei Bausteinen. Beim ersten Baustein, der „Busschule“, wird den Schülern in den unteren Klassen verkehrssicheres Verhalten in Bus und Bahn, an Haltestellen und auf dem Weg dorthin beigebracht. Auf dieses Wissen können angehende Fahrzeugbegleiter später bei ihrer Tätigkeit aufbauen. Der zweite Baustein, ein Deeskalationstraining unter dem Motto „Ohne Gewalt stark“, beinhaltet ein Training, bei dem die Siebt- und Achtklässler viel über ihr eigenes Verhalten in Konfliktsituationen erfahren.
Der dritte Baustein ist die eigentliche Fahrzeugbegleiter-Ausbildung. Die Schülerinnen und Schüler bekommen ein umfassendes Deeskalationstraining, das von erfahrenen Fachleuten auf dem Gebiet geleitet wird. Zudem werden ihnen die notwendigen Kenntnisse über die räumlichen und technischen Besonderheiten der Verkehrsmittel Bus und Bahn vermittelt. Dabei wird in Rollenspielen Bezug auf mögliche Konfliktsituationen in Bussen und Bahnen genommen. Des Weiteren erhalten die Schüler zusätzliche Unterrichtseinheiten durch die Polizei zum Thema „Kriminalprävention“ sowie zur „Unfallprävention“.
Das Projekt läuft seit Anfang 2005 an der Joseph-Beuys-Gesamtschule und der Städtischen Benzenberg Realschule. Insgesamt 620 Schüler wurden seitdem zu Fahrzeugbegleitern ausgebildet. An den weiteren Teilprojekten sowie an den Schulungen durch die Polizei haben seit Projektbeginn insgesamt 14.632 Schüler teilgenommen.