Düsseldorf – Die Auszeichnung wird an Persönlichkeiten verliehen,“die durch ihr Schaffen die Entwicklung der deutschen Filmkultur nachdrücklich unterstützen und beeinflussen, ihr Verständnis gefördert und zu ihrer Anerkennung beigetragen haben“. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird zum 18. Mal vergeben. Die Verleihung findet am Freitag, 13. Juni 2025, im Düsseldorfer Rathaus statt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller wird im Rahmen einer Feierstunde im Plenarsaal die Ehrung der Preisträgerin vornehmen. Die Laudatio wird der Film- und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger halten.
Im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag, 12. Juni, besuchte Monika Treut gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller das Filmmuseum Düsseldorf, wo sie von Philipp Hanke, stellvertretender Leiter des Filmmuseums Düsseldorf, empfangen wurden.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Die Regisseurin Monika Treut verbindet in ihren Werken Filmkunst, Wissenschaft und Aktivismus. Sie bricht mit festen Identitätskategorien und Geschlechterollen und hinterfragt damit gesellschaftlich gewachsene Strukturen. Dabei ist sie immer ganz nah an den porträtierten Personen dran und schafft so intime aber vor allem authentische Einblicke in ihre Lebenswelten. Monika Treut ist damit eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des queeren und feministischen Kinos in Deutschland. Ich freue mich, dass die Landeshauptstadt Düsseldorf sie für ihr bedeutsames Schaffen nun auszeichnen darf.“
Ihre Entscheidung begründete die Jury des Käutner-Preises unter anderem damit, dass Monika Treut bei ihrer Arbeit die Themen stetig weiter denke und sich so für soziale und politische Belange engagiere. Zu ihrem Schaffen äußert sich die Regisseurin selbst wie folgt: „Ich interessiere mich für Menschen, die nicht in die Norm passen – für Außenseiter:innen, die sich nicht anpassen wollen oder können. Diese Menschen und ihre Geschichten sichtbar zu machen, ist für mich ein politischer Akt.“
Filmreihe in der Black Box
Anlässlich der diesjährigen Verleihung des Helmut-Käutner-Preises an Monika Treut zeigt das Filmmuseum Düsseldorf im hauseigenen Kino Black Box eine kleine Werkschau ihrer Filme. Vom 31. Mai bis 29. Juni 2025 können Besucherinnen und Besucher eine Auswahl zentraler Arbeiten der renommierten Filmemacherin erleben – darunter ihre Meilensteine „Die Jungfrauenmaschine“ und „Gendernauts“, aber auch frühe Kurzfilme und aktuelle Werke wie „Genderation“. Die Filmreihe bietet Einblicke in Treuts avantgardistisches, queeres und oftmals kontroverses Schaffen zwischen Dokumentarfilm, Fiktion und künstlerischem Essay. Im Vorprogramm werden thematisch passende Kurzfilme der Regisseurin präsentiert. Ein besonderes Highlight ist das Publikumsgespräch mit Monika Treut am Freitagabend, 13. Juni, im Anschluss an die Vorführung ihres Films „Genderation“ – moderiert von Prof. Dr. Marcus Stiglegger.
Jury-Begründung
Bereits am 30. November 2024 hatte die Jury des Helmut-Käutner-Preises in ihrer Sitzung im Filmmuseum Düsseldorf über die Preisträgerin 2025 entschieden. Die vollständige Begründung lautet: „Mit großer Freude vergeben wir den Helmut-Käutner-Preis an Monika Treut für ihr kontinuierliches Engagement als unabhängige Künstlerin, die den deutschen Film im dokumentarischen und fiktionalen Bereich seit vier Jahrzehnten weiterentwickelt. Sie gilt als Pionierin eines feministischen, queeren Kinos. Dabei denkt Monika Treut ihre Themen stetig weiter, engagiert sich für soziale und politische Belange und erlangte so weltweit Anerkennung. Von Beginn an richtete sie ihren Blick auch auf internationale Phänomene und drehte u.a. in den USA und Taiwan. Ihre Filme über sexuelle Identitätspolitik erweisen sich gerade rückblickend als zukunftsweisend und erstaunlich aktuell.“
Der Jury des Helmut-Käutner-Preises gehörten an: Als Vertreterinnen und Vertreter des Kulturausschusses Marcus Münter, Karin Trepke, Cornelia Mohrs; ferner Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, Bernd Desinger, Leiter des Filmmuseums Düsseldorf, Bettina Schoeller-Bouju, Produzentin und Regisseurin, Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Film- und Kulturwissenschaftler, Publizist, Daniela Abke, Regisseurin und Produzentin. Hinweis: Die Jury-Mitglieder Walid Nakschbandi, Film- und Medienstiftung NRW, und Ruth Schiffer, Landesregierung NRW, waren verhindert und konnten an der Sitzung nicht teilnehmen.