Düsseldorf – Helmut Braun erzählt und liest aus 1000 Jahren deutschsprachiger Dichtung von Frauen. Weibliche Kreativität war Jahrtausende lang verpönt. Schreiben durften die Frauen, aber publizieren war schwierig für sie. Noch im 19. Jahrhundert mussten Väter oder Brüder die Genehmigung zum Schritt in die Öffentlichkeit geben. Einzig in Klöstern und bei Adligen waren Ausnahmen möglich. Heute sind wir viel weiter. Frauen dichten ohne Einschränkungen, sie sind möglicherweise sogar besser als ihre männlichen Kollegen. Sie vertrauen dem Transportmittel Emotion und erreichen damit vor allem Leserinnen (Gedichte werden zu 95 Prozent von Frauen gelesen) direkt und nachhaltig.
Helmut Braun, Vorsitzender der Rose-Ausländer-Gesellschaft, liest Gedichte unter anderem von Gertrud Kolmar, Karoline von Günderode, Annette von Droste-Hülshoff, Else Lasker-Schüler, Nelly Sachs, Marie-Luise Kaschnitz, Rose Ausländer, Hilde Domin, Ilse Aichinger, Selma Meerbaum und Ingeborg Bachmann und erzählt aus den Leben der Dichterinnen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Eine Veranstaltung Im Rahmen des Programms „Sonntags in der Bibliothek“. Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.