Düsseldorf – „Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit und die aktuell gestiegene Nachfrage an offenen Stellen zeigen in die richtige Richtung, sind aber noch keine Trendwende. Ein besonderes Augenmerk liegt bei den Menschen mit Behinderungen. Deren Arbeitslosigkeit ist verhältnismäßig stark angestiegen“, kommentiert der Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Düsseldorf, Christoph Tatura, die heute frisch veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen. Tatura wirbt dafür, dass Unternehmen alle Potentiale für die Sicherung ihres Fachkräftebedarfs ausschöpfen. Wer sich als Unternehmen der Vielfalt verschreibt, investiere in die Zukunft.
Personalnachfrage
Bei den neu im Monat November gemeldeten Stellen gab es einen Anstieg von 140 Stellen gegenüber Oktober (+12,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel der Anstieg noch stärker aus: Hier ist ein Plus von 219 Stellen zu verzeichnen (+21,0 Prozent).
Seit Beginn des Jahres 2023 haben die Düsseldorfer Unternehmen 12.851 Arbeitsstellen dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und des Jobcenters zur Besetzung gemeldet. Das sind 930 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger (-6,7 Prozent). Aktuell gibt es 6.177 offene Arbeitsstellen, die das Jobcenter und die Arbeitsagentur den arbeitslosen Menschen in Düsseldorf anbieten können.
25.099 Arbeitslose wurden im November 2023 in der Agentur für Arbeit Düsseldorf registriert. Das sind 112 Frauen und Männer weniger als im Vormonat, was einem Minus von 0,4 Prozent entspricht. Im November waren 2.144 Personen mehr als im Vorjahresmonat arbeitslos gemeldet (+9,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken und
liegt aktuell bei 7,1 Prozent. Im November 2022 hatte die Arbeitslosenquote noch 6,6 Prozent betragen.
Mit 8.598 Personen hat die Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Oktober 2023 um 78 Frauen und Männer zugenommen (+0,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Minus von 342 Personen (-3,8 Prozent). Langzeitarbeitslose machen rund 34 Prozent aller arbeitslosen Personen in Düsseldorf aus.
Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre sank im November 2023 um 4 junge Frauen und Männer (-0,2 Prozent) auf 1.628 Personen. Verglichen mit November 2022 war es ein Plus von 246 Personen (+17,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe blieb im aktuellen Berichtsmonat unverändert bei 5,3 Prozent. Vor einem Jahr im November hatte sie bei 4,8 Prozent gelegen.
Die Anzahl der schwerbehinderten arbeitslosen Düsseldorferinnen und Düsseldorfer nahm im Jahr 2023 zu. In 2023 waren in Düsseldorf durchschnittlich 1.729 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet (gleitender Jahreswert). Das waren 119 Personen oder 7,4 Prozent mehr als im Jahresdurchschnitt 2022. Während 38 Prozent der in 2023 gemeldeten Arbeitslosen
mit einer Schwerbehinderung eine qualifizierte Tätigkeit suchten, bewarben sich 56 Prozent auf Helfertätigkeiten. Dies liegt oftmals daran, dass kein Berufsabschluss erworben wurde oder der Beruf aufgrund der gesundheitlichen Probleme nicht mehr ausgeübt werden kann. Die Konkurrenzsituation bei Helferstellen ist jedoch sehr groß. Die wichtigste Strategie zur Vorbeugung
von Arbeitslosigkeit sind daher Ausbildungen und Weiterbildungen. Die Beraterinnen und Berater in der Agentur für Arbeit unterstützen beim Erwerb von Qualifikationen. Die Förderung einer Qualifikation hat immer Vorrang vor einer Vermittlung in eine Helfertätigkeit.
Christoph Tatura, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Düsseldorf, betont, dass seine Behörde nicht nur für arbeitslose Menschen da ist. „Wer aufgrund psychischer, kognitiver oder körperlicher Beeinträchtigungen in der Ausübung seines Berufes eingeschränkt ist, kann sich an die Arbeitsagentur wenden.“ Dabei ginge es auch um Prävention. „Wir beraten und unterstützen auch alle diejenigen, die potentiell gefährdet sind, ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen irgendwann nicht mehr ausüben zu können.“
Die Agentur für Arbeitet hat ein breites Angebot zur Förderung der Menschen mit Behinderungen: Sie unterstützt beispielsweise Jugendliche, eine Ausbildungsstelle zu finden oder berät Unternehmen und deren Beschäftigte. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die technische Beratung zur Ausstattung von Arbeitsplätzen. Die Agentur für Arbeit übernimmt die Kosten für den behinderungsgerechten Ausbau des Arbeitsplatzes. Unternehmen, die schwerbehinderte Menschen einstellen oder ausbilden, können zudem einen Eingliederungszuschuss erhalten, Kosten während der Probezeit erstattet bekommen oder einen Zuschuss zur Aus- und Weiterbildung erhalten.