Düsseldorf – Die Arbeitslosenquote fiel auf 7,9 Prozent. Die übliche Frühjahrsbelebung blieb in diesem Jahr jedoch aus. Die Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur zudem weiterhin deutlich weniger Vakanzen. Zum Beginn der Sommerferien werden erneut steigende Arbeitslosenzahlen erwartet. Dies ist saisontypisch und hängt mit zwei saisontypischen Effekten zusammen: Zum Ende des Halbjahres enden üblicherweise vermehrt befristete Arbeitsverträge. Zudem melden sich mehr junge Menschen arbeitslos, die eine Ausbildung oder eine weiterführende Schule abschließen und noch keine Anschlussbeschäftigung gefunden haben. In der Regel handelt es sich dabei um kurze Übergangszeiten der Arbeitslosigkeit.
Birgitta Kubsch-von Harten, Leiterin der Agentur für Arbeit in Düsseldorf: „Aus unseren Arbeitgebergesprächen hören wir, dass vielen Unternehmen ein Mangel an Planungssicherheit zu schaffen macht. Die Unsicherheit auch aufgrund der Lage am Weltmarkt macht sich zunehmend in den Ausschreibungen freier Arbeits- und Ausbildungsplätze bemerkbar.“
Arbeitslosigkeit in Düsseldorf
28.751 Arbeitslose waren im Juni bei der Agentur für Arbeit Düsseldorf und im Jobcenter registriert. Die Anzahl der arbeitslosen Frauen und Männer lag somit um plus 0,5 Prozent unter der des Vormonats und um plus 5,2 Prozent über der des Vorjahresmonats.
Neben den Bestandszahlen werden auch die Zu- und Abgänge aus Arbeitslosigkeit innerhalb eines Berichtsmonats ausgewertet. Dabei ist vom großen Interesse, wie viele Menschen sich aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet haben und wie viele aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit gegangen sind. Im Juni meldeten sich 1.708 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr im Juni und 5,5 Prozent weniger als im Vormonat. Durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten im Juni 1.525 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, exakt so viele wie im Juni 2024 und 4,9 Prozent weniger als im Vormonat Mai.
Die Arbeitslosenquote sank im Berichtsmonat Juni 2025 um 0,1 Prozentpunkte auf 7,9 Prozent. Im Juni vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 7,7 Prozent.
Der Anstieg der Personengruppe der Jugendlichen fiel mit plus 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verhältnismäßig hoch aus. Somit gab es 152 Jugendliche mehr als noch vor einem Jahr im Juni. Von Jugendarbeitslosigkeit betroffen waren im aktuellen Berichtsmonat 1.770 Personen Im Berichtsmonat Juni 2024 lag die die Arbeitslosenquote bei den Jüngeren bei 5,5 Prozent. Die Quote beschreibt den Anteil der arbeitslosen Jugendlichen an den unter 25-jährigen Erwerbspersonen. Sie stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozentpunkte.
Unterschiede zwischen Jobcenter und Arbeitsagentur
Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (SGB III) werden von der Agentur für Arbeit ausgezahlt, die Leistungen der Grundsicherung (SGB II) hingegen vom Jobcenter. Aktuell erhalten 10.434 Personen Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (SGB III). Das sind 0,8 Prozent weniger als im Vormonat und 15 Prozent mehr als vor einem Jahr. Grundsicherung gemäß SGB II erhalten im aktuellen Berichtsmonat 18.317 arbeitslose Personen. Hier gab es einen Rückgang von 0,3 Prozent zum Vormonat und ein Plus von 0,3 Prozent zum Vorjahr.
Personalbedarf
Die Düsseldorfer Arbeitgeber meldeten der Arbeitsagentur im Juni 946 neue Arbeitsstellen. Die Anzahl der neu gemeldeten Stellen lag somit um minus 5,8 Prozent unter der Zahl des Vormonats und um minus 10,8 Prozent unter der des Vorjahres. Seit Beginn des Jahres wurden insgesamt 6.136 Stellen von den Düsseldorfer Unternehmen der Agentur für Arbeit zur Besetzung gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1.648 Stellen weniger (-21,2 Prozent). Die Anzahl der Arbeitsstellen im Bestand sank im Vergleich zum Mai um 4,5 Prozent auf 4.148. Im Vergleich zum Juni vor einem Jahr gab es einen Stellenrückgang von 25,3 Prozent.
Beschäftigung
Ende Dezember 2024, dem aktuellsten Stichtag der Beschäftigtenstatistik, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Düsseldorf auf 458.999. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Rückgang um 1.392 oder 0,3 Prozent. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach sechs Monaten Wartezeit zu erzielen.




