Düsseldorf – Mit sichtbarem Erfolg: In Mörsenbroich wurde ein denkmalgeschütztes Gründerzeithaus behutsam saniert, am Rather Broich entstand ein großflächiges Urban-Art-Graffiti, das dem Quartier neue Impulse verleiht.
Denkmal trifft Energieeffizienz: Vorzeigeprojekt an der Münsterstraße
Das Gründerzeithaus der Familie Jacobs in Düsseldorf-Mörsenbroich zeigt eindrucksvoll, wie denkmalgerechte Sanierung sowie energetische und schallschutztechnische Verbesserung Hand in Hand gehen können.
Der erste Beratungstermin mit Quartiersarchitektin Nathalie Unger fand spätabends in Mörsenbroich an der Münsterstraße statt. Familie Jacobs hatte eingeladen, um gemeinsam das Sanierungspotenzial ihrer Immobilie zu bewerten. Schnell war klar: Eine energetische Sanierung sollte erfolgen – jedoch nicht auf Kosten der historischen Fassadenstruktur. Eine Dämmung mit vollständiger Verkleidung kam nicht infrage, da die massive Bauweise bereits gute Dämmwerte bietet. Die größte Schwachstelle waren die alten Holzfenster – handwerklich hochwertig, aber nicht mehr zeitgemäß in Bezug auf Wärme- und Schallschutz.
Die Lösung: Ein Austausch der Fenster unter Erhalt der historischen Optik. Die feine Sprosseneinteilung und die schlanken Rahmen sollten auch die neuen Fenster haben. Dank der städtischen Schallschutzfensterförderung konnte eine passende Lösung gefunden werden, die sowohl den Anforderungen an den Denkmalschutz als auch an den modernen Wohnkomfort gerecht wird.
Im zweiten Schritt wurde über das Hof- und Fassadenprogramm die Sanierung der Fassade gefördert. Die Farbgestaltung wurde behutsam überarbeitet – bewährte Elemente blieben erhalten, neue Nuancen wurden abgestimmt, um die architektonische Komposition optimal zur Geltung zu bringen.
„Die Beratung war unkompliziert und sehr hilfreich. Wir hätten nicht gedacht, dass die Förderung so gut zu unserem Haus passt – und dass wir dabei die historische Optik erhalten können“, so die Eigentümer.
Urban Art bringt Farbe ins Viertel
Auch an der Kreuzung Rather Broich/Sankt-Franziskus-Straße zeigt das Programm Wirkung: Dort entstand ein großflächiges Urban-Art-Graffiti, das nicht nur die Umgebung visuell aufwertet, sondern auch ein klares Statement für die Wertschätzung handwerklicher Arbeit setzt.
„Die ersten erfolgreich umgesetzten Projekte sind ein sichtbarer Gewinn für das Quartier – und ein Beispiel dafür, wie private Initiative und öffentliche Förderung gemeinsam zur Aufwertung der Stadtteile Rath und Mörsenbroich beitragen können“, bestätigt Cornelia Zuschle, Beigeordnete für Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückswesen der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Fördermöglichkeiten
Bis zu 300 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche können über die Schallschutzfensterförderung der Stadt Düsseldorf bezuschusst werden, wenn die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen. Und für Fassadenanstrich und -begrünung sind bis zu 50 Prozent der Kosten über das Hof- und Fassadenprogramm förderfähig.
Informationen, Anträge und Kontakt
Die Richtlinie und die notwendigen Formulare stehen digital unter www.duesseldorf.de/rath.moersenbroich zur Verfügung. Quartiersarchitektin Nathalie Unger ist während ihrer Sprechzeiten zum Hof- und Fassadenprogramm dienstags von 12 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 0221-96024185 sowie per E-Mail an rath-moersenbroich@duesseldorf.de erreichbar. Weitere Termine nach Vereinbarung.
Hintergrundinformationen
Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Rath/Mörsenbroich – Mitten am Stadtrand wurde am 17. Mai 2023 durch den Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf beschlossen. Im Rahmen des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ werden durch verschiedene Projekte rund 10,2 Millionen Euro bis Ende der zweiten Förderphase investiert. Eine Bewilligung für eine zusätzliche EFRE-Förderung (Europäischer Fonds für Regionalentwicklung) erfolgte für die Projekte Grünzug Aaper Wald und Erweiterung des Abenteuerspielplatzes Mörsenbroich. Mehr Informationen zum Projekt und den schon realisierten und geplanten Projekten gibt es auch unter www.duesseldorf.de/rath.moersenbroich.




