Hochinfektionstransport an der Uniklinik Düsseldorf

Das Gesundheitsamt, die Feuerwehr und der Flughafen Düsseldorf probten am Donnerstag, 21. März 2024, die Verlegung eines Hochinfektionspatienten.

Düsseldorf – Bei der Übung wurde der inneneuropäische Transport eines Hochinfektionspatienten mit der Beteiligung von Irland, Norwegen und Deutschland geprobt. Die Planung der Übung für Deutschland wurde vom Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf geleitet. Dr. Hannah Höglund-Braun, Ärztliche Leiterin der Stabstelle Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz erklärt: „Das Besondere an dieser Übung ist, dass wir mit Kollegen aus Irland und Norwegen zusammen geübt haben. Das heißt, die Abstimmungen im Vorfeld sind immer mit allen Ländern erfolgt. Wir haben am gestrigen Tag bereits den Aktivierungsmechanismus geprobt und auch da sind Kollegen aus Irland, Norwegen und Deutschland beteiligt. Das Fazit der Übung ist bereits jetzt sehr positiv, denn alle kritischen Stellen, die wir im Vorfeld identifiziert hatten, haben gut funktioniert. Wir haben morgen noch ein ausführliches Debriefing, wo wir dann auf die Details eingehen werden.“

Es war die erste Übung ihrer Art, bei der ein sogenanntes Epishuttle zum Einsatz kam. Diese speziellen Tragen ermöglichen es, Hochinfektionspatienten in vollständiger Isolation zu transportieren. Dr. med. Max Skornig, Chef des Düsseldorfer Gesundheitsamtes betont: „Diese Übung ist für die Landeshauptstadt sehr wichtig. Zwar werden regelmässig Hochinfektionstransporte trainiert, doch diese geht viel weiter. Im Vordergrund standen neben praktischen Übungen auch die Schnittstellen zur Aktivierung und Kommunikation auf europäischer Ebene sowie der Austausch mit den irischen und norwegischen Partnern.“

 

Der „Patient“ wurde mit dem Rettungswagen zum Leber- und Infektionszentrum der Uniklinik Düsseldorf gebracht. (Foto: xity)

Für echte Patientinnen und Patienten, die aus Gründen des Infektionsschutzes nur in einer Sonderisolierstation behandelt werden können, stehen im Leber- und Infektionszentrum der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf drei Betten rund um die Uhr zur Verfügung. Fälle, die einer solch besonderen Behandlung bedürfen, leiden unter sogenannten „high-consequence infectious diseases“ (HCID). Zu diesen zählen unter anderem Ebola- oder Lassavirus-Erkrankungen.

Die Sonderisolierstation in Düsseldorf ist eines der sieben Behandlungszentren im Netzwerk des STAKOB (Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger), welche in Deutschland zuständig sind für die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit einer HCID. Neben den umfangreichen medizinischen Schutzmaßnahmen von Ärzten und Pflegepersonal ist für die Außenwelt durch bauliche und technische Vorkehrungen höchste Sicherheit gewährleistet. So wird ein Austritt von gefährlichen Keimen aus dem Luftraum in der Station durch Unterdruck verhindert. Auch werden die Abwässer der Station durch eine speziellen Vorrichtung aufgefangen und sterilisiert.

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