Düsseldorf – Der Preis in Höhe von 20.000 CHF zählt zu den höchstdotierten wirtschaftswissenschaftlichen Auszeichnungen im deutschen Sprachraum. Barbara E. Weißenberger erhält die Auszeichnung in Würdigung ihrer bedeutenden Forschungsbeiträge zur Integration von interner und externer Rechnungslegung als ökonomische Grundlage einer ganzheitlichen finanziellen Führung.
Die Preisträgerin gehört zu den einflussreichsten und bekanntesten Wissenschaftlerinnen im Fach Controlling und Accounting und publiziert in führenden Fachzeitschriften. Wesentliche Impulse setzte sie unter anderem mit breit angelegten empirischen Studien, in denen sie die Bedeutung einer ebenso transparenten wie konsistenten IFRS-basierten Finanzkommunikation für die Effektivität der Controllerarbeit belegte und außerdem die zentrale komplementäre Bedeutung des Einsatzes informeller Steuerungsinstrumente im Controlling nachwies.
In ihrer aktuellen wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sich Barbara E. Weißenberger vor allem mit der Frage, welchen Beitrag finanzielle Führung zu Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Unternehmen leisten kann, und zwar in drei Arbeitsschwerpunkten. Erstens untersucht sie den Einsatz digitaler Technologien wie Predictive Analytics oder Künstliche Intelligenz und die Auswirkungen auf Arbeit, Organisation und Rollenverständnis im Controlling. Zweitens erforscht sie die verhaltensorientierte Entscheidungsfindung und -steuerung. Drittens befasst sie sich mit der Frage, wie wichtige Anforderungen an ökologische, soziale oder digitale Nachhaltigkeit sowie die Sicherstellung von Compliance in die Unternehmensführung integriert werden können.
Die Universität St. Gallen vergibt den ACA-Preis in Finanzieller Führung zur Würdigung herausragender akademischer Leistungen in den Bereichen Accounting, Controlling, Corporate Finance und Auditing 2023 zum siebten Mal. Die Verleihung fand als Teil des ACA Symposiums (vom 31.Mai bis 1. Juni) in Zürich statt. Das ACA-HSG leistet mit dem Preis einen Beitrag, wichtige Forschungsergebnisse und deren Umsetzung in die Praxis im Gebiet der finanziellen Führung hervorzuheben.
Barbara E. Weißenberger promovierte 1996 an der WHU Otto Beisheim School of Management zur Informationsbeziehung zwischen Management und Rechnungswesen. Dort habilitierte sie sich 2002 auch mit einer Arbeit zur Konzernsteuerung, die 2003 mit dem Österreichischen Controller-Preis ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr nahm sie einen Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen auf die Professur für Controlling (Nachfolge Dietger Hahn) an. Rufe an die Universität Ulm sowie an die Freie Universität Berlin lehnte sie in der Folge ab. 2014 wurde sie an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf berufen, wo sie bis heute die Professur für Controlling und Accounting innehat. Sie ist außerdem Affiliate Professor of Accounting an der Bucerius Law School, Hamburg. Barbara E. Weißenberger leitete von 2015-2016 als Vorstandsvorsitzende den Verband der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB) und ist derzeit u.a. Mitglied im Gesamtvorstand der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft sowie im DFG-Expertengremium zum Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).