Düsseldorf – An der Abteilung Globalgeschichte der Heinrich-Heine-Universität bei Prof. Dr. Stefanie Michels wurde hierzu eine Forschungsstelle eingerichtet. Das Ziel ist die Erstellung einer Monografie, die dieses Kapitel nachhaltig sichtbar macht. Die Vorstellung der Forschungsstelle erfolgt am Donnerstag, 19. Oktober, um 18 Uhr im Haus der Universität, Schadowplatz 14.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration: „Wir setzen uns in Düsseldorf ganzheitlich mit der Kolonialgeschichte auseinander, die uns in ihren Auswirkungen auch heute noch direkt betrifft. Dank der Finanzierung der Landeshauptstadt hat die Heinrich-Heine-Universität mit der neuen Forschungsstelle die Möglichkeit, diesen dunklen Teil der Historie mit einem weitreichenden akademischen Ansatz zu erforschen und gezielt aufzuarbeiten.“
Prof. Dr. Ulli Seegers, Dekanin der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität, ergänzt: „Wir sind der Stadt sehr dankbar, dass sie die systematische Aufarbeitung der Düsseldorfer Kolonialgeschichte mit einer eigenen Forschungsstelle an der Philosophischen Fakultät unterstützt. Die Promotionsstelle ist an der Abteilung Globalgeschichte der HHU verankert, wo unter der Leitung von Stefanie Michels bereits seit mehreren Jahren koloniale Verstrickungen erfolgreich erforscht werden. Dass die kritische Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit der Landeshauptstadt mit deutlichen Nachwirkungen bis in die Gegenwart ein Desiderat der Forschung darstellt, zeigen auch mit großem Engagement vorangetriebene bürgerschaftliche Projekte.“
Seit mehreren Jahren engagieren sich Düsseldorferinnen und Düsseldorfer für eine kritische Aufarbeitung der Kolonialgeschichte in der Landeshauptstadt, aktuell beim Thema der Straßenumbenennungen. An der Heinrich-Heine-Universität wurde in einem mehrjährigen Forschungsprojekt die gemeinsame Geschichte Düsseldorfs und Dschangs (Kamerun) erforscht. In diesem Projekt arbeiteten kamerunische und Düsseldorfer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende zusammen. Mehrere Ausstellungen (in Düsseldorf und Dschang), Publikationen, ein Stadtplan und eine mehrsprachige Webseite dokumentieren die Ergebnisse.
Die Forschungsstelle widmet sich nun einer systematischen Aufarbeitung der Düsseldorfer Kolonialgeschichte in einer globalhistorischen Perspektive. Ausgangspunkt wird der Westdeutsche Verein für Kolonisation und Export sein, der sich 1881 in Düsseldorf gründete.