Erster Düsseldorfer Zukunftspreis verliehen

Die Landeshauptstadt Düsseldorf zeichnet mit dem Zukunftspreis in diesem Jahr erstmals besonderes Engagement für Nachhaltigkeit aus.

Düsseldorf – Zum Thema „Biodiversität“ reichten Düsseldorferinnen und Düsseldorfer insgesamt 76 spannende und vielfältige Beiträge ein. Eine Jury wählte daraus drei Projekte für das Finale aus, über die vom 1. bis 31. Oktober 2025 alle Bürgerinnen und Bürger online abstimmen konnten.

Bis zum Schluss blieb es spannend: Mehr als 1.000 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer beteiligten sich an der geheimen Online-Abstimmung im Wettbewerb um den ersten Düsseldorfer Zukunftspreis. Bei der feierlichen Preisverleihung am Freitag, 7. November 2025, in der Düsseldorfer Rheinterrasse wurde das Ergebnis verkündet: Das Start-up rh:ool yarn erhielt den Zukunftspreis 2025. Damit gewinnt die Idee „Wolle vom Rhein“ – rh:ool yarn verarbeitet die Wolle der Schafe, die auf den Rheinwiesen unterwegs sind, zu Handarbeitsgarnen und unterstützt damit zugleich die Rheinwiesen-Beweidung sowie die Biodiversität vor Ort.

„Frieda Feld zeigt auf beeindruckende Weise, wie mit Einfallsreichtum, Neugier und Leidenschaft neue Lösungsansätze entstehen können, von denen am Ende alle profitieren. Ich gratuliere der Gewinnerin ganz herzlich und bedanke mich bei allen, die mitgemacht, Projekte eingereicht sowie abgestimmt haben und sich damit für ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Düsseldorf engagieren“, betont Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.

„Die Fülle und Qualität der eingereichten Aktivitäten, um Biodiversität in Düsseldorf zu fördern, ist wirklich inspirierend – sowohl der Finalistinnen und Finalisten als auch der anderen Bewerbenden rund um den Zukunftspreis. Mit der Preisverleihung schaffen wir auch eine Möglichkeit, dass sich die Bewerberinnen und Bewerber und weitere Nachhaltigkeits-Engagierte kennenlernen, austauschen und vernetzen. So entstehen hoffentlich auch in Zukunft viele weitere innovative Ideen und Projekte in unserer Stadt“, ergänzt Jochen Kral, Beigeordneter für Mobilität und Umwelt.

Im Mittelpunkt der Preisverleihung mit über 100 Gästen standen die drei Projekte, die es in die finale Abstimmung geschafft hatten:
Den ersten Platz belegte Frieda Feld, Gründerin von rh:ool yarn. Sie erhält 4.000 Euro Preisgeld sowie die Zukunftspreis-Trophäe. Als passionierte Strickerin wurde sie darauf aufmerksam, dass die Wolle der Schafe auf den Rheinwiesen bislang zu geringen Preisen an Großkonzerne ins Ausland verkauft wurde. Das wollte sie ändern und entwickelte eine durchdachte Lieferkette, um die Wolle zu Handarbeitsgarnen zu verarbeiten und zu verkaufen.

Damit trägt Frieda Feld aktiv zur Biodiversität bei: Sie bezahlt die Schäfer angemessen und und schafft so einen Anreiz, die Beweidung der Rheinwiesen fortzuführen. Diese wiederum fördert die biologische Vielfalt der Wiesen, denn die Schafe halten die Wiesen insektenschonend kurz, fungieren als „Samentaxi“ und stabilisieren den Deichboden ohne Bodenlebewesen zu zerstören. Gleichzeitig können Strickbegeisterte über rh:ool yarn regionale Wolle ohne lange Transportwege erwerben. Mit diesem umfassenden Ansatz, der viele Nachhaltigkeitsaspekte vereint, überzeugte das Projekt sowohl die Jury als auch die Mehrheit der Stadtgesellschaft.

Platz zwei und damit 2.000 Euro gingen an die Nachbarschaftsinitiative „Hermann blüht auf“, die den Hermannplatz in Flingern-Nord mit Baumscheibenbepflanzungen und Hochbeeten begrünt, pflegt und bewässert. Dabei arbeiten sie mit unterschiedlichen Initiativen sowie Nachbarinnen und Nachbarn zusammen.

Der dritte Platz und 1.000 Euro wurden an die Saatgut-Initiative Düsseldorf e. V. verliehen. Schwerpunkt ihres Einsatzes ist der Erhalt genetischer Vielfalt. Mit Veranstaltungen wie dem jährlichen Saatgutfestival, bei dem regionale Sorten getauscht und gekauft werden können, und dem Tomatenfest engagiert sich die Initiative bereits seit vielen Jahren dafür, dass keine weiteren Nutzpflanzensorten verloren gehen.

Alle Teilnehmenden des Wettbewerbs erhalten im kommenden Frühjahr die Möglichkeit, an Workshops der Biologischen Station Haus Bürgel teilzunehmen, bei denen sie die biologische Vielfalt in Düsseldorf über verschiedene Exkursionen weiter erkunden können. Die insgesamt 76 eingereichten Projekte bleiben zudem weiterhin online einsehbar und dienen so der Vernetzung und Inspiration.

Auch mit Blick auf den Zukunftspreis verspricht das kommende Jahr neue, aufregende Momente und kreative Projekte.Schwerpunkt in 2026 wird sein, wie in Düsseldorf Teilhabe gefördert und Armutsfolgen gemindert werden können. Alle, die sich in diesem Bereich engagieren oder aktiv werden möchten, können also gespannt sein.

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