Düsseldorfer Zukunftspreis: Drei Finalisten gewählt

Die Landeshauptstadt Düsseldorf verleiht 2025 erstmals den Zukunftspreis, der den langjährigen Düsseldorfer Umweltpreis ablöst.

Düsseldorf – Mit ihm werden jährlich herausragende Projekte in einem der zwölf Düsseldorfer Handlungsfelder Nachhaltigkeit ausgezeichnet – in diesem Jahr steht das Thema Biodiversität im Mittelpunkt. Alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, die sich für den Schutz von Artenvielfalt und Lebensräumen in Düsseldorf oder weltweit einsetzen, konnten sich seit April 2025 bewerben. Aus insgesamt 76 eingereichten Projekten hat die Jury drei Finalisten ausgewählt. Eingereicht wurden engagierte, kreative und wirkungsvolle Projekte von Initiativen, Vereinen, Privatpersonen, Unternehmen, (Non-Profit)-Organisationen sowie Bildungs- und Kultureinrichtungen. In den kommenden Wochen präsentieren sich die Finalisten in kurzen Videoclips, bevor die Stadtgesellschaft per Online-Abstimmung den Gewinner bestimmt.

„Die große Vielfalt der eingereichten Aktivitäten, der Akteurinnen und Akteure und das dahinterstehende Engagement sind überwältigend. Dieses beeindruckende Ergebnis zeigt: Nachhaltigkeit wird in Düsseldorf bereits gelebt. Unsere Stadt steckt voller Energie, Ideen und Innovationskraft. Ich danke allen herzlich, die sich mit Begeisterung für eine zukunftsfähige Stadt und das diesjährige Schwerpunktthema Biodiversität einsetzen. Ihr Beitrag ist ein wichtiger Schritt um Düsseldorf noch lebenswerter zu machen“, betont Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.

„Ziel des Preises ist es, auch das breite Engagement in Düsseldorf sichtbar zu machen und interessante Lösungsansätze aufzuzeigen. Wenn man sich die digitale Stadtkarte zum Zukunftspreis mit all den bemerkenswerten und inspirierenden Aktivitäten anschaut, ist das in jedem Fall gelungen“, ergänzt Jochen Kral, Beigeordneter für Mobilität und Umwelt. „Die Bewerbungen zeigen eine breite Palette an Möglichkeiten und Ideen, wie sich jede und jeder im eigenen Umfeld einbringen kann.“

Die Finalprojekte wurden am 23. Juli 2025 von der Kleinen Kommission für nachhaltige Entwicklung in ihrer Funktion als Jury ausgewählt, unterstützt von Fach­expertinnen und -experten:

Im Finale steht das Unternehmen rh:ool yarn, das die Wolle der Schafe am Rhein zu Handarbeitsgarnen verarbeitet und so nachhaltigen Konsum sowie den Erhalt der schonenden Rheinwiesen-Beweidung unterstützt und die hohe Biodiversität dieser Wiesen langfristig fördert. Das Projekt begeisterte die Jury mit seiner innovativen Idee, dem ganzheitlichen Ansatz und der Leidenschaft der Gründerin Friederike Feld.

Neben diesem Projekt konnte auch die Saatgut-Initiative Düsseldorf e. V. die Jury überzeugen. Sie engagiert sich mit Formaten wie dem Saatgutfestival, einem Tomatenfest oder Open-Source-Saatgut für den Erhalt regionaler Sorten. Hervorgetan hat sich die Initiative durch ihr langjähriges Engagement für die genetische Vielfalt von Nutzpflanzen, einen Bereich der Biodiversität, der im Alltag oft weniger Beachtung findet.

Abgerundet wird das Finaltrio durch die Nachbarschaftsinitiative „Hermann blüht auf“, die den Hermannplatz in Flingern-Nord über Baumscheibenbepflanzungen und Hochbeete mit heimischen und insektenfreundlichen Pflanzen ausstattet und damit gleichzeitig das ökologische sowie gesellschaftliche Mikroklima verbessert. Die Initiative überzeugte durch ihren kontinuierlichen Einsatz für ein grünes Viertel, der die Nachbarschaft zum Mitmachen anregt, sowie durch die vorbildliche Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Vereinen und Initiativen.

Auch die weiteren eingereichten Projekte bleiben über die digitale Zukunftspreis-Karte sichtbar und machen deutlich, auf welch vielfältige Weise sich Menschen in Düsseldorf für Biodiversität engagieren. Häufig steht dabei der Erhalt und die Schaffung von Lebensräumen im Mittelpunkt: Von der Umwandlung privater Gärten in kleine naturnahe Oasen über die langjährige Pflege öffentlicher Wiesen bis hin zur Entschotterung von Flächen oder die Einrichtung naturnaher Gärten in Pflegeheimen.

Andere Projekte wirdmen sich dem Erhalt und der Erforschung der genetischen Vielfalt von Pflanzen oder dem Schutz und der Pflege von Igeln, Kröten, Mauerseglern, Fledermäusen, Bienen, Ameisen sowie anderen Wildtieren und Insekten. Auch die nachhaltige Lebensmittelerzeugung spielt eine große Rolle, da landwirtschaftlich genutzte Flächen einen wirkungsvollen Hebel für mehr Biodiversität darstellen. Während die einen Urban Gardening betreiben oder gemeinsam Gemüse ohne Pestizide und Kunstdünger anbauen, rückt bei anderen die globale Perspektive in den Vordergrund.

Viele der Bewerbungen verbinden ihr Engagement mit Aufklärungsarbeit. Bei einigen der eingereichten Aktivitäten war die Sensibilisierungs- und Bildungsarbeit das Hauptanliegen: Von zahlreichen Kitas, die der jungen Generation mit kreativen Gartenprojekten das Thema Biodiversität näherbringen, über innovative Designideen von Studierenden, die der Naturentfremdung entgegenwirken, bis hin zu professionellen Vereinen, die über Bildungsprogramme die Bindung zur Natur fördern.

Ein Blick in die Einreichungen lohnt sich für alle, die sich inspirieren lassen, mitmachen und vernetzen möchten oder einfach erfahren wollen, wie vielfältig das Engagement in ihrem Viertel und in ganz Düsseldorf ist.

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