Düsseldorfer Fahrzeugbegleiter bekommen Verstärkung

21 Schüler der Joseph-Beuys-Gesamtschule sowie neun der Städtischen Benzenberg-Realschule haben die dazu erforderliche Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

Düsseldorf – Die beiden Teams werden sich ab sofort für die Sicherheit auf dem Schulweg sowie in Bussen und Bahnen stark machen. Nach der offiziellen Urkundenübergabe am Montag, 4. Dezember, im Rathaus sind die neuen Fahrzeugbegleiter nun startklar für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Die Urkunden wurden durch Jochen Kral, Dezernent für Mobiliät- und Umwelt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Kriminalrat Christoph Simon, Leiter Kriminalinspektion 4 der Polizei, und Till Ponath von der Rheinbahn, überreicht.

„Fahrzeugbegleiter – gemeinsam stark“ – heißt die langjährige Kooperation von Landeshauptstadt Düsseldorf, der Rheinbahn, den beiden weiterführenden Schulen, des Kriminalpräventiven Rates und der Polizei, die dem Projekt zu Grunde liegt. Hintergrund ist, dass die Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen auch vor dem Schulweg nicht Halt macht. Ziel ist, den Schulweg damit im doppelten Sinne sicherer zu machen: Gewalt soll ebenso wie Unfälle verhindert werden.

Die insgesamt 30 Schüler haben damit ein Ehrenamt übernommen, das von ihnen Verantwortungsbewusstsein und Zivilcourage gegenüber ihren Mitschülern erfordert. „Die Fahrzeugbegleiterinnen und -begleiter sind nun sensibilisiert, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, für Grundsätze einzustehen und danach zu handeln. Das Motto, das übrigens für die gesamte Gesellschaft gilt, muss deshalb lauten: Eingreifen statt Zuschauen!“, betont Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral.

Dafür haben die Schüler der Jahrgangsstufen 8 die Fahrzeugbegleiter-Ausbildung absolviert und erfolgreich abgeschlossen. Dabei haben sie gelernt, wie man Kommunikationstechniken der Gewaltvorbeugung und Gewaltabschwächung in Konfliktsituationen einsetzt. Mit Hilfe von Deeskalationstrainern wurde Bezug auf besondere und kritische Situationen in Bussen und Bahnen genommen, so dass die Schüler selbst im Umgang mit Gewalt sicherer und konfliktfähiger geworden sind. Zusätzlich wurde ihnen vermittelt, wie man mit Hilfe von elementaren Verhaltensregeln beispielsweise an Haltestellen und auf den Überwegen zu den Schulgebäuden Unfallursachen vorbeugen kann. Dieses Wissen sollen die Fahrzeugbegleiter bei Fehlverhalten in der täglichen Praxis an ihre Mitschüler weitergeben und gleichzeitig die eigenen Kenntnisse vertiefen und Erfahrungen sammeln.

Das gesamte Projekt besteht aus drei Bausteinen. Beim ersten Baustein, der „Busschule“, wird den Schülern in den unteren Klassen verkehrssicheres Verhalten in Bus und Bahn, an Haltestellen und auf dem Weg dorthin beigebracht. Auf dieses Wissen können angehende Fahrzeugbegleiter später bei ihrer Tätigkeit aufbauen. Der zweite Baustein, ein Deeskalationstraining unter dem Motto „Ohne Gewalt stark“, beinhaltet ein Training, bei dem die Schüler viel über ihr eigenes Verhalten in Konfliktsituationen erfahren. Es richtet sich an die 7. Klassen und die Jahrgangsstufen 8.

Der dritte Baustein ist die eigentliche Fahrzeugbegleiter-Ausbildung. Die Schüler bekommen ein umfassendes Deeskalationstraining, das von erfahrenen Fachleuten auf dem Gebiet geleitet wird. Zudem werden ihnen die notwendigen Kenntnisse über die räumlichen und technischen Besonderheiten der Verkehrsmittel Bus und Bahn vermittelt. Dabei wird in Rollenspielen Bezug auf mögliche Konfliktsituationen in Bussen und Bahnen genommen. Des Weiteren erhalten die Schüler zusätzliche Unterrichtseinheiten durch die Polizei zu den Themen „Kriminal-“ sowie „Unfallprävention“.

Das Projekt läuft seit Anfang 2005 an der Joseph-Beuys-Gesamtschule und der Städtischen Benzenberg-Realschule. Insgesamt 587 Schüler wurden seitdem zu Fahrzeugbegleitern ausgebildet. An den weiteren Teilprojekten sowie an den Schulungen durch die Polizei haben seit Projektbeginn insgesamt 13.595 Schüler teilgenommen.

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