Düsseldorfer EG verliert gegen Iserlohn in letzter Sekunde

Die Düsseldorfer EG hat sich nach einem harten Kampf gegen die Iserlohn Roosters nicht mit einem Sieg belohnen können und trotz Führung kurz vor Schluss noch mit 3:4 nach Overtime verloren.

Düsseldorf – Nach dem ersten Auswärtssieg der Saison in München stellte Steven Reinprecht wenig überraschend die exakt selbe Mannschaft auf wie vergangenen Freitag beim EHC Red Bull. Olli Mebus, Torsten Ankert, Luis Üffing und Rick Schofield fehlten weiterhin, Lenny Boos stürmte für die Moskitos Essen in der Oberliga. Henrik Haukeland hütete das Tor.

Die Partie begann schnell und körperbetont, beide Mannschaft wollten direkt zu Beginn präsent sein. Auch an Abschlüssen fehlte es nicht. Kurz vor dem ersten Powerbreak hatte die DEG ihre erste zwingende Druckphase des Spiels, die Roosters wurden im eigenen Drittel regelrecht eingeschnürt und es hagelte Abschlüsse – wenn die Scheibe mal nicht knapp vorbeiging, kam Rooster-Goalie Andreas Jenike noch dazwischen. Auch das Powerbreak unterbrach keinesfalls die Euphorie der Hausherren: Philip Gogulla hatte an der blauen Linie Probleme bei der Puckkontrolle, doch schaffte es auf Knien das Spielgerät auf Paul Postma weiterzuleiten, der abzog – Jenike parierte, Bennet Roßmy stocherte bei 9:39 erfolgreich nach – 1:0! Knappe fünf Minuten später musste dieser dann wegen Hakens auf die Strafbank, die Sauerländer standen recht sicher im Drittel der DEG und so traf Jacob Virtanen zum 1:1 bei 16:00. Was folgte, war eine lange Videobeweisunterbrechung aufgrund eines Ellenbogenchecks von John Broda im Mitteleis – fünf Minuten Kühlbox. Doch den Düsseldorfer gelang es nicht, den entscheidenden Druck im Powerplay auszuüben, stattdessen musste Justin Richards 18 Sekunden vor Ende des ersten Drittels ebenfalls auf der Strafbank Platznehmen.

Der Mittelabschnitt verlor kein bisschen an Körperlichkeit, Tempo oder Spannung. Zwei Minuten nach Wiederbeginn brachte Alex Ehl die Scheibe hervorragend vom linken Bullykreis vor das Tor an den langen Pfosten, an dem Drake Rymsha goldrichtig stand und bei 22:10 das Spielgerät über die Linie bewegte – 2:1. Mit dem Spieltempo im Gleichtakt wollten auch die Strafen nicht enden: Drake Rymsha durfte bei 25:31 wegen Haltens und unsportlichen Verhaltens im Nachgang auf die Strafbank. Vier Minuten Unterzahl galt es zu überstehen. Das gelang – und wie! Die Heimmannschaft stemmte sich mit allem, was sie hatte gegen die Angriffswellen der Gäste.  Sie nahm den Schwung der Tribünen mit, kämpfte mit Willen, Aufopferungsbereitschaft und erarbeitete sich gar Chancen und wenn gar nichts mehr half, war Haukeland da.

Im Schlussabschnitt versuchte Iserlohn mehr und mehr die Spielkontrolle zu übernehmen – doch das gelang zunächst nicht. Die DEG arbeitete mit enormer Laufbereitschaft dagegen an, suchte immer wieder Abschlüsse. Das Spiel wurde zu einem offenen Schlagabtausch beider Teams – für jeden Eishockeyfan ein sehenswertes Spektakel. Bei 50:12 schlenzte Shane Gersich den Puck in die rechte Torwartecke – der Schock für die DEG – 2:2. Folgend bestimmte weitestgehend die Dramatik das Spiel – beide Teams wollten nach 60 Minuten gewinnen, aber auch nicht verlieren – ein schmaler Grat zwischen Spielleichtigkeit und der Angst, leichtsinnig zu handeln, so blieben erstmals die Strafzeiten aus. Dann kam Bernard Ebner bei 56:20 zwischen blauer Linie und linkem Bullykreis frei zum Abschluss – Schlagschuss – Tor – 3:2! Alles schien auf den ersten Dreier der Saison hinauszulaufen, doch manche Dramen wollen einfach nicht enden: vier Sekunden vor Schluss gelang den Gästen mit Zach Osburn der Lucky Punch aus dem Rückraum: 3:3 bei 59:56.

Wenn man glaubt, es kann nicht schlimmer kommen, passieren manchmal Dinge, die nicht zu erklären sind: Bei 61:50 schoss Branden Troock die Gäste ins Glück. Eine bittere Niederlage der DEG, die sich das gesamte Spiel über aufgeopfert hatte und sich dennoch am Ende geschlagen geben musste.

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