Düsseldorf – Kyle Cumiskey. Ein Name, um den sich im Vorfeld alles an diesem DEG-Abend drehte. Der Verteidiger feierte nach mehr als 16 Monaten Verletzungspause endlich sein Comeback. Ein Lichtblick, wenn man auf den langen Ausfall von Phil Varone schaut. Headcoach Thomas Dolak konnte und musste also gleich mehrfach reagieren. Torsten Ankert und Victor Svensson – beide zwischenzeitlich angeschlagen – meldeten sich nach leichten Blessuren hingegen fit und standen im Kader.
Es war eine schnelle Partie, die die rund 9.000 Fans im PSD BANK DOME genießen durften. Kaum Zeit in der mittleren Zone, wenig Unterbrechungen. Was allerdings sofort auffiel, die Tigers waren der zu erwartende unangenehme Gegner. Sie gingen körperlich zur Sache, checkten in den ersten Minute diverse DEG-Akteure in die Banden. Auch erste Chancen gab es: Für die Rot-Gelben versuchten es u.a. Gogulla, Ehl und Clark. Erstaunlicherweise ging die erste Strafzeit der Begegnung dann aber an die Düsseldorfer, die ein sehr solides Unterzahlspiel zeigten. Trotzdem kamen die Gäste zu Chancen. Die promineste hatte Mattinen, der aus dem Slot aber knapp vergab. Straubing wurde in der Folge mutiger und aktiver, immer öfter musste Haukeland zupacken, die Rot-Gelben in dieser Phase viel zu passiv. Zwar prüfte auch die DEG in Person von Geitner nochmal das Straubinger-Gehäuse, doch zu harmlos für Miska. Dann tobte das Stadion plötzlich aus dem Nichts. Alex Ehl vollendete – zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend – seinen Alleingang traumhaft mit der Rückhand gegen den EHC-Goalie. Gogulla hatte ihn mustergültig in Szene gesetzt. Aber auch der Norweger im Düsseldorfer Kasten musste bei einem Schuss von Zengerle nochmal seine Klasse beweisen. Mit 1:0 ging es in die Pause.
Der Mittelabschnitt begann – ganz im Gegensatz zum ersten Drittel – zäh. Viele Unterbrechungen, wenig Spielfluss. Spielerisch startete die DEG hingegen besser aus der Kabine. Zuerst hatte Agostino eine gute Möglichkeit, wenig später fälschte Clark einen Puck knapp übers Tor. Beinah hätte Cumiskey sein eigenes Comeback noch vergoldet. Nach einem tollen Pass war der Verteidiger frei durch, Miska machte allerdings blitzschnell die Schoner zu und verhinderte die 2:0-Führung. Schade! Die Düsseldorfer bis dato klar spielbestimmend. 8:1 lautete die Schussstatistik für die Rot-Gelben zum zweiten Powerbreak. Doch das Team von Headcoach Thomas Dolak verpasste es, sich zu belohnen – und wurde bestraft. Dieses Mal waren es die Tigers, die völlig aus dem Nichts trafen. Im Powerplay war es schließlich JC Lipon, der das 1:1 erzielte. Der Ausgleich beflügelte die Straubinger, die in der Folge die Partie wieder in die Hand nahmen und sich zu viel im rot-gelben Drittel aufhielten. Zum Ende des zweiten Drittels gab es die ersten beiden Strafzeiten für die Bayern. Diese bewiesen jedoch, warum sie das beste Penalty Killing der Liga haben. Bis auf einen Schuss von O’Donnell blieb es ungefährlich für Miska.
Alles offen also zum Start in das Schlussdrittel. Dabei blieb es jedoch nicht lange. Bereits nach knapp 70 Sekunden jubelten die Tigers zum zweiten Mal an diesem Abend. Marcel Brandt zog nahe des Bullykreises einfach ab. Der Puck ging in den Winkel, 1:2 aus Sicht der Rot-Gelben. Keine fünf Minuten später klingelte es erneut hinter Haukeland. Die Zuschauer mussten genau hinschauen, denn der zweite Treffer von Marcel Brandt, war fast eine Kopie des vorherigen. Klarer Fehlstart in den Schlussabschnitt, die Hausherren hatten rund 15 Minuten, um sich noch etwas Zählbares zu erspielen. Olischefski hatte den Anschluss Momente später auf dem Schläger, Miska allerdings stark. Auch Agostino, McCrea und O’Donnell feuerten auf das gegnerische Gehäuse, doch das Ergebnis blieb gleich. Die Rot-Gelben kämpften, warfen alles nach vorne. Straubing stellte aber weiter unter Beweis, wo die beste Defensive der DEL zu finden ist und zeigte der DEG gleichzeitig, wie es in der Offensive gehen kann. Denn nach knapp 54 Spielminuten waren es wieder die Bayern, die jubelten. Wieder ein verdeckter Schuss aus größerer Entfernung, wieder in den Winkel. 1:4. Danach warf die DEG zwar alles nach vorne, kämpfte, aber es änderte sich nichts mehr am Ergebnis.