Düsseldorf – Sie besiegte den Schweizer Meister ZSC Lions mit 4:3 nach Penaltyschießen (0:2, 1:1, 2:0, 0:0, 1:0). Das Spiel bot viel Eishockey: Ein 0:3-Rückstand, eine beherzte Aufholjagd, viel Powerplay auf beiden Seiten, ein guter DEG-Goalie, viele Penaltys und Tore – und am Ende der Sieg einer leidenschaftlichen DEG!
Der Kader: Chefcoach Steven Reinprecht musste heute neben den Goalies Henrik Haukeland und Nikita Quapp auch auf Verteidiger Kyle Cumiskey und Stürmer Alex Ehl verzichten, die beide pausierten. Die Düsseldorfer also mit zwei Goalies – Justus Roth saß wieder als Back Up auf der Bank – sowie sieben Verteidigern und 12 Offensivspielern.
Das Spiel: Die DEG, heute wieder in den weißen Sondertrikots, kam gut ins Spiel und agierte auf Augenhöhe mit den favorisierten Schweizern. Ein Sonderlob verdiente sich erneut der junge Torwart Leon Hümer im Tor. Das Eigengewächs strahlte eine enorme Ruhe aus. Auch die anderen beiden „Gitterspieler“ Lenny Boos und David Lewandowski spielten munter mit. Das Duo wurde ergänzt durch Jakub Borzecki. Die beiden Gegentore im ersten Drittel fielen bei rot-gelber Unterzahl. Das erste fiel kurios, als ein Querpass durch den Slot eine Kufe traf und der Puck von dort ins Tor sprang (Torschütze Weber bei 8:25). Beim zweiten Treffer, ebenfalls im Züricher Powerplay, wurde Hümer im kurzen Eck überwunden (Karki bei 14:42). Pech hatte kurz vor Drittelende Rick Schofield mit einem Pfostentreffer. So ging es mit einem etwas unglücklichen 0:2 in die erste Pause.
Die Lions hatten am Vortag überraschend glatt mit 1:4 gegen Lugano verloren und wollten sich rehabilitieren. So traten sie im zweiten Abschnitt dominanter auf, wobei die DEG nicht enttäuschte. Leider konnten die Rheinländer einige Überzahlsituationen nicht nutzen, die Schweizer brachten dabei immer einen Schläger in Pass- oder Schussbahnen. Das dritte Gegentor war ein echter Wirkungstreffer. Graf traf bei einem Konter mit einem beherzten Schuss in den Winkel. Hümer hier absolut machtlos. Die DEG hatte an diesem 0:3 aus ihrer Sicht einige Minuten zu knabbern, bevor sie wieder besser ins Spiel fand. Die Belohnung erfolgte durch Brendan O’Donnell. Die 21 erkämpfte sich zusammen mit Justin Richards mitten im Züricher Aufbau die Scheibe und konnte Zürich-Keeper Zumbuhl überwinden (37:42). Dieser Treffer hauchte der DEG wieder Leben ein.
Im Schlussdrittel setzte die DEG weiter nach und kam zu zahlreichen Chancen. Lenny Boos zog bei einem Konter weniger Zentimeter vorbei und hätte fast seinen ersten Treffer bei den Profis erzielt. Auch Drake Rymsha scheiterte knapp. Wenig später wurde Bennet Roßmy beim Torschuss behindert und bekam einen Penalty zugesprochen. Und die DEG-72 verwandelte eiskalt zum 2:3 aus Sicht der Düsseldorfer. Wenig später scheiterte O’Donnell mit einem weiteren Penalty an Zumbuhl. Wieder war Roßmy gefoult worden. Wenige Sekunden vor Ablauf der 60 Minuten dann doch das Happy End: Wieder war es das Duell O’Donnell gegen Keeper – und diesmal gewann die 21! Er traf aus „seiner“ Halbfeld-Position zum verdienten Ausgleich (53:53). Es folgte eine spannende Overtime, bei dem die DEG eine Unterzahl überstehen musste. Hümer, Ankert, Mebus hier mit starken Aktionen! So musste das Penaltyschießen entscheiden. Der fünfte und letzte DEG-Schütze sorgte für die Entscheidung: Alex Blank traf und sicherte seinen Farben den Sieg. Hümer hatte zuvor alle fünf Versuche der Schweizer gehalten. Klasse, DEG!
Das Fazit von Sportdirektor Niki Mondt: „Die Mannschaft ist in beiden Spielen dieses Turniers sehr gut zurückgekommen. Wir sind auch heute viel gelaufen und waren im dritten Drittel das bessere Team. Mich freut, dass wir uns für diese Leistung und diese tolle Aufholjagd am Ende belohnt haben. Es waren insgesamt zwei gute Tests. Wir können viel daraus mitnehmen und darauf aufbauen!“