Düsseldorf – Letzter Spieltag, ein proppenvolles Stadion und für beide Kontrahenten geht es um so gut wie nichts mehr. Einmal noch Eishockey schauen, Freunde und Bekannte treffen, ein paar Bierchen trinken und eine gute Zeit haben. Bis wir es erst einmal einige Monate ohne den schönsten Sport der Welt aushalten müssen. DAs war das Motto für den letzten Spieltag. Die Saison war keine einfache, deswegen richtete DEG-Pressesprecher Frieder Feldmann vor dem ersten Bully ein paar lobende Worte an die Fans und hob ihre unglaubliche Treue hervor. Aber wenn Feldmann auf das Eis tritt, kann es immer sein, dass es gute Nachrichten zu verkünden gibt. So war es dann auch heute: Unter frenetischem Jubel der DEG-Fans unter den 13.102 Zuschauenden verkündete er, dass Brendan O’Donnell ein weiteres Jahr für die DEG seine Schlittschuhe schnüren und auf Torejagd gehen wird! Das änderte nichts daran, dass es heute immer noch um kaum was ging. Aber die Laune war natürlich trotzdem gleich auf einem ganz anderen Level.
Das Spiel war dann aber zu Beginn nicht unbedingt dazu angetan, in Jubelstürme auszubrechen. Man merkte beiden Mannschaften an, dass der ganz große Druck weg war. Die Rot-Gelben hatten häufiger den Puck und suchten häufiger den Weg nach vorne als die Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt. Am Ende stand gleichwohl eine ausgeglichene Schussbilanz. Hendrik Hane, der zum Saisonabschluss den Vorzug vor Henrik Haukeland erhielt, hielt seinen Kasten sauber und zeichnete sich ganz besonders aus, als Dominik Bokk von der rechten Seite Julian Napravnik vor dem Tor bediente und der DEG-Keeper sehenswert mit der Stockhand parierte (13.). Die DEG war mehrfach gefährlich vor dem Frankfurter Tor. Kyle Cumiskey steckte den Puck von der Grundlinie zu Sinan Akdag durch (5.)., Kohen Olischweski wurde beim Eintritt ins Frankfurter Drittel gefoult, zog dann aber doch noch gefährlich in Richtung Tor (6.). Auch sonst gab es die ein oder andere gefährliche Offensivszene der DEG. Unterm Strich ging das torlose Unentschieden zur ersten Pause aber in Ordnung.
Dass auch beim zweiten Kabinengang noch kein Tor gefallen war, war eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Denn Bokk brachte es tatsächlich fertig, in den Schlusssekunden des zweiten Drittels nach einer schönen Kombination mit Napravnik das mehr als leere Tor verpasste. Da war die DEG überlaufen worden. In den gut 20 Minuten zuvor hatte sich an der Charakteristik des Spiels wenig verändert. Beide Mannschaften hatten ihre Momente, taten sich aber gegenseitig nicht bis zum Letzten weh. Auch die DEG vermochte es nicht, den Puck im leeren Tor unterzubringen. Aber immerhin war Victor Svensson bei seinem Versuch nach feinem Pass von Alex Blank deutlich bedrängter als Bokk (22.). Die von Franz Fritzmeier trainierten Gäste legten kurz danach ein ordentliches Powerplay aufs Eis, Cody Kunyk zog von halblinks ab. Bokk feuerte direkt aus dem linken Bullykreis aufs Tor, Brett Breitkreuz und Carter Rowney versuchten vergeblich, dem Puck erfolgreich hinterherzugehen (25.). Auf der anderen Seite hielt Moritz Wirth von der blauen Linie drauf, aber Julius Hudacek im Frankfurter Kasten parierte (29.). Auch Olischweski kam an Hudacek nicht vorbei, als er von der linken Seite zur Mitte und zum Tor zog (35.). Zwischendurch versuchte sich Frankfurts Eugen Alanov aus der Drehung (30.). Olischweski traf aus zentraler Position noch den Pfosten (38.). Es war also einerseits ganz gut was los, ein wirkliches Feuerwerk des Eishockeys bekamen die Fans aber auch nicht zu sehen.
Im finalen letzten Drittel der Saison 2023/24 fielen sie dann aber doch noch, die Tore. Den Anfang machte die Mannschaft von Trainer Thomas Dolak. Svensson zog ins Drittel, ließ sich leicht nach links fallen und legte die Scheibe dann mustergültig quer zu Kevin Clark, der sie ohne Mühe einschob (43.). Auch wenn es bedeutungslos war, der Torjubel tat allen sichtlich gut. Als dann auch noch Adam Payerl im Alleingang mit der Rückhand durch die Schoner von Hudacek verwandelte, schien sich zumindest dieser Eishockey-Abend zum Guten zu wenden (51.). Aber mit Vorsprüngen ist das in dieser Spielzeit ja so eine Sache. Und tatsächlich hatte Frankfurt die prompte Antwort parat, weil die DEG die Scheibe im eigenen Drittel vertändelte und Ex-DEG-Stürmer Chad Nehring den Puck schön in den linken Winkel schoss (53.). Die Löwen versuchten sich bis zuletzt, auch mit einem Mann mehr, noch den Ausgleich zu erzielen. Aber die drei Punkte blieben in Düsseldorf. Und damit auch der – zugegeben undankbare – 11. Platz in der Abschlusstabelle. Die Fans feierten unterdessen ihre eigene Partie auf den Rängen und ließen sich und die DEG hochleben.
In diese Stimmung hinein richtete DEG-Kapitän Philip Gogulla ein paar Worte an die Fans. Es sei nicht die Saison gewesen, die sich alle vorgestellt hätten. Er zollte den DEG-Fans Respekt und Dank dafür, dass sie 52 Spieltage hinter der Mannschaft gestanden habe. “Wir wissen das zu schätzen”. Und dann kam der Blick nach vorne: “Lasst uns die Saison abhaken, neu angreifen und die DEG wieder da hinbringen, wo sie hingehört!”