Düsseldorf: Wim Wenders Stiftung setzt Filmbildungsprojekt fort

Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr startet das Filmbildungsprojekt der Wim Wenders Stiftung "Eine Europäische Schule des Sehens" in Kooperation mit dem Filmmuseum Düsseldorf in die zweite Runde.

Düsseldorf – Dank der Förderung der Landeshauptstadt Düsseldorf und der finanziellen Unterstützung der Paul und Mia Herzog Stiftung nehmen in diesem Jahr fünf Düsseldorfer Schulen teil: die städtische Flora-Realschule, das Comenius-Gymnasium, die Maria-Montessori-Gesamtschule, das Marie-Curie-Gymnasium und das Wim-Wenders-Gymnasium.

Zum Auftakt versammelten sich am Mittwoch, 4. Dezember 2024, Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II in der Black Box, dem Kino des Filmmuseums Düsseldorf, um unter dem Thema „Faszination Kino“ zwei außergewöhnliche Filme zu erleben. Gezeigt wurden Wim Wenders‘ Werk „Die Gebrüder Skladanowsky“ und Giuseppe Tornatores „Cinema Paradiso“. Wenders drehte „Die Gebrüder Skladanowsky“, ein poetisches Werk über die Geburtsstunde des Kinos, Anfang der 90er-Jahre während seiner Professur an der HFF München gemeinsam mit Studierenden der Hochschule.

Zu Beginn der Veranstaltung wandte sich Wim Wenders per Videobotschaft an die Schülerinnen und Schüler im Saal. Für ihn sei das Kino ein Ort der Begegnung, des Staunens und des Nachdenkens. „Gerade junge Menschen“, so Wenders, „sollten die Chance bekommen, Filme nicht nur zu konsumieren, sondern sie in ihrer Tiefe zu verstehen und sich selbst durch Bilder auszudrücken. ‚Eine Europäische Schule des Sehens‘ will genau das ermöglichen. Sie will das Alphabet des Sehens vermitteln und jungen Menschen das mitgeben, was ihnen in einer visuell geprägten Welt hilft, mitzugestalten und ihre eigene Bildsprache zu finden.“

Begrüßt wurden die Schülerinnen und Schüler im Saal auch von der Leiterin der Filmbildung und Vermittlung am Filmmuseum Düsseldorf, Karin Woyke. Fachkundig begleitet wurden sie beim Sehen und Erleben der Filme durch Andrea Hagemeier-Gilga und Gabriel Jäckels, ebenfalls aus dem Team des Filmmuseums. Im Anschluss wurden die gezeigten Filme intensiv diskutiert.

Die Auseinandersetzung mit den Filmen wird im Weiteren in Workshops an den Schulen fortgesetzt, wo sich die Teilnehmenden mit kulturellen, gesellschaftlichen, filmhistorischen und künstlerischen Aspekten der Werke auseinandersetzen und anschließend eigene filmische Ideen entwickeln und produzieren. So soll das Medium Film als visuelle und erzählerische Kunstform nachhaltig erlebbar gemacht werden.

Bernd Desinger, Direktor des Filmmuseums betonte die Bedeutung des Projekts: „Das filmkulturelle Erbe bietet uns einen unverzichtbaren Blick in die Geschichte und inspiriert zugleich zu neuen Geschichten. Hier im Filmmuseum Düsseldorf können Schülerinnen und Schüler die Entwicklung des Films erleben – von den ersten bewegten Bildern über die Erfindung der Kinematographie bis hin zu modernen Spezialeffekten. Diese Zeitreise ermöglicht es, die Magie und Vielfalt des Mediums Film zu verstehen und eigene Perspektiven zu entwickeln.“

Die Filmvorführungen am Donnerstag werden im Februar und April 2025 mit den Themen „Wilde Kindheit“ und „Tanzleben“ fortgesetzt. Im Juni wird es eine Abschlusspräsentation geben, bei der die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen filmischen Arbeiten auf der großen Leinwand sehen werden.

xity.de
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