Düsseldorf macht aus Schotter-Parkplatz ein Quartierswäldchen

In Flingern-Süd entsteht ein neuer Pocketpark. Die Stadt entsiegelt eine ehemals als Parkplatz genutzte Fläche und baut auf fast 2.000 Quadratmetern eine öffentliche Grünanlage mit dem Charakter eines Wäldchens.

Düsseldorf – Umweltdezernent Jochen Kral und Doris Törkel, Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, haben am Mittwoch, 21. Juni, symbolisch den ersten Spatenstich gesetzt. Der Bau beginnt in der kommenden Woche. Voraussichtlich im kommenden Frühjahr soll der Pocketpark den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern zur Verfügung stehen.

„Klimaanpassung heißt auch, aus bisherigen Hitzeinseln Orte zu machen, die für bessere Luft und Abkühlung sorgen. Das Pilotprojekt an der Albertstraße setzt dabei einen neuen Maßstab in der Landeshauptstadt und schafft noch dazu einen ökologisch wertvollen Ort zum Erholen im urbanen Raum“, sagt Umweltdezernent Jochen Kral.

„Die Stadt gestaltet den Pocketpark als einen lichten Baumhain mit 129 neuen Bäumen und 160 Großsträuchern sowie einer artenreichen Wiese als Unterpflanzung. Durch die Anlage führt ein Rundweg, neue Bänke laden zum Verweilen ein“, ergänzt Doris Törkel, Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts.

Die städtische Fläche an der Albertstraße war bis in die 1990er-Jahre Teil der benachbarten Kleingartenanlage. Danach wurde sie im Zuge des U-Bahn-Baus in Anspruch genommen und später gewerblich als Parkplatz eines Autohauses genutzt. Dafür erhielt das Grundstück eine Befestigung aus Schotter und Asphalt. Die Fläche ist heute komplett ohne Bewuchs. Die neuen Bäume werden in regelmäßigen Drei-Meter-Abständen in Gruppen gepflanzt – so entsteht der Wald-Charakter. Unter den Bäumen ist eine artenreiche Blühwiese geplant. An den Grundstücksgrenzen pflanzt die Stadt heimische Großsträucher. Die südliche Grenze wird zudem als Sichtschutz mit säulenförmigen, schnellwüchsigen Bäumen im engen Abstand bepflanzt.

In der Planung wurde ein besonderer Schwerpunkt darauf gesetzt, anfallendes Regenwasser direkt vor Ort für die Bewässerung der Bäume im Park nutzbar zu machen und so das Prinzip der Schwammstadt umzusetzen. Dafür entsteht an der Straße ein neuer Sinkkasten mit Schlammfang. Von dort wird das Wasser in eine begrünte Versickerungsmulde geleitet. Anstatt in die Kanalisation abzufließen, versickert das Wasser somit über den Boden. Von der Mulde aus führen unterirdisch mehrere Rigolen zu den einzelnen Baumstandorten und versorgen die Bäume so. Zusätzlich wird von der benachbarten Grundwassersanierungsanlage ein Teil des gereinigten Wassers in eine Zisterne geleitet. Von dort geht ein unterirdisches Bewässerungssystem aus, das die Bäume auch dann versorgt, wenn es wenig Niederschläge gibt.

Das Bauprojekt startet in den kommenden Monaten mit den Erd- und Wegearbeiten. Danach pausieren die Arbeiten bis zum Beginn der Pflanzperiode. Über den Herbst und Winter pflanzt die Stadt die Bäume und Sträucher. Die Gesamtkosten für den neuen Pocketpark belaufen sich auf rund eine Million Euro – gefördert mit 900.000 Euro aus Mitteln des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.

xity.de
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