Düsseldorf: Filmpremiere im „Kamper 17“

Dokumentarfilm unter dem Motto "Die Würde des Menschen ist unantastbar" wurde von 13 Jugendlichen gedreht.

Düsseldorf – In der städtischen Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit Kamper 17 fand am Sonntag, 25. Februar, die Uraufführung eines von 13 Jugendlichen selbst gedrehten Dokumentationsfilms über ihre Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und Krakau statt. Innenminister Herbert Reul und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche besuchten die Premiere und sprachen mit den Jugendlichen.

Die 30-minütige Dokumentation wurde im vergangenen Sommer aufgenommen. Sie zeigt die Erlebnisse und Eindrücke der Jugendlichen und dient als Basis für einen Dialog.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: „Es gibt nicht mehr viele Zeitzeugen, die uns von dieser schrecklichen Zeit berichten können. Dass Jugendliche das Thema jetzt aufgreifen, ist ein wichtiges Zeichen und zeigt, dass auch nachfolgende Generationen sich für Frieden und Toleranz einsetzen.

Die fünftägige Gedenkfahrt wurde durch ein pädagogisches Team der Jugendfreizeiteinrichtung Kamper 17 begleitet und stand entsprechend Artikel 1 des Grundgesetzes unter dem Konzeptionstitel „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Neben einer zweitägigen, geführten Exkursion zur Gedenkstätte Auschwitz (Auschwitz I und Auschwitz II-Birkenau) besuchten die Jugendlichen das jüdische Viertel und das ehemalige jüdische Ghetto in Krakau. Die Teilnehmenden wurden in Vorbereitungsseminaren inhaltlich und emotional auf die Fahrt vorbereitet.

Innenminister Herbert Reul: „Besonders jetzt in unserer Zeit der Krisen, Kriege und der immer unerbittlicher werdenden Konflikte braucht es Menschen, die ’nie wieder‘ mit Leben füllen: Denn Antisemitismus und Rassismus sind nicht besiegt; Jüdinnen und Juden werden in unserem Land noch immer bedroht, Hass, Hetze und Menschenfeindlichkeit sind immer noch unter uns. Deshalb sind die Gedenkstättenfahrt und der Film, ungeheuer wertvoll und ich bin den Jugendlichen sehr dankbar, dass sie uns mitnehmen auf ihre Reise und uns teilhaben lassen an ihren Gefühlen und Gedanken. Es gibt nicht mehr viele Menschen, die Auschwitz erlebt haben; umso wichtiger ist es, nicht zu vergessen und zu erzählen und das tun die Jugendlichen in diesem Film. Sie sind die neuen Zeitzeugen und auf sie kommt es jetzt an.“

Die Aufführung des Dokumentationsfilms wird mit einer Fotoausstellung verbunden: Bereits im Jahr 2019 hatte die Jugendfreizeiteinrichtung Kamper 17 unter dem Arbeitstitel „Wer ein einziges Leben rettet, der rettet die ganze Welt“ eine Gedenkstättenfahrt nach Ausschwitz/Krakau durchgeführt. Rund 1.000 Bilder erzählen von den Erfahrungen der Jugendlichen zum Thema Auschwitz.

Die Fotoausstellung und der Dokumentationsfilm können von Jugendlichen und Schulklassen für etwa vier Wochen in der Einrichtung betrachtet werden. Das Gesamtprojekt ist im Programm „Gemeinsam MehrWert“ des Landschaftsverbandes Rheinland eingebettet und gefördert.

xity.de
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