Düsseldorf feiert 50 Jahre Bezirksvertretungen

Die Landeshauptstadt Düsseldorf feiert 2025 das 50-jährige Bestehen ihrer Bezirksvertretungen.

Düsseldorf – Ausgangspunkt ihrer Gründungen war die kommunale Neugliederung in Nordrhein-Westfalen 1975. Mit ihr wurde auch die kommunale Selbstverwaltung neu strukturiert. Es wurden zehn Stadtbezirke und die jeweiligen Bezirksvertretungen gegründet. Das Jubiläum wird sowohl mit einem zentralen Empfang mit geladenen Gästen im Düsseldorfer Rathaus gefeiert, als auch in den jeweiligen Stadtbezirken durch unterschiedliche Aktionen begangen. Ergänzt wird dies durch eine Videoreihe auf den Social-Media-Kanälen der Stadt Düsseldorf, die die Arbeit der Bezirksvertretungen anhand einzelner Projekte beleuchtet und erklärt.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Kommunalpolitik direkt vor der eigenen Haustür – so könnte man die Arbeit der Bezirksvertretungen beschreiben. Die Bezirksvertretungen stehen nun schon seit 50 Jahren für die Belange der Bürgerinnen und Bürger ein – direkt im eigenen Viertel, im eigenen Stadtteil, im eigenen Stadtbezirk. Sie sind Expertinnen und Experten der Gegebenheiten im unmittelbaren Umfeld und vertreten die Interessen vor Ort gegenüber der gesamten Stadt. Die Bezirksvertretungen tragen somit einen wichtigen und unerlässlichen Teil zur Kommunalpolitik und nicht zuletzt zu unserem demokratischen Miteinander in ganz Düsseldorf bei.“

Empfang im Rathaus, Aktionen in den Stadtbezirken, Videoreihe
Anlässlich des Jubiläums wird es am Freitag, 28. März 2025, einen festlichen Empfang im Plenarsaal des Rathauses mit Mitgliedern der zehn Bezirksvertretungen Düsseldorfs geben. Die Teilnahme an der Veranstaltung im Plenarsaal ist nur Gästen mit Einladung möglich. Zudem planen die einzelnen Bezirksvertretungen ebenfalls Feststunden, Tage der offenen Tür oder andere Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums in den jeweiligen Stadtbezirken.

Wie die Arbeit der Bezirksvertretungen in Düsseldorf konkret aussieht, das zeigt eine Videoreihe anlässlich des Jubiläums. In zehn Videos – jedes Video widmet sich einer Bezirksvertretung – werden abgeschlossene Projekte aus 50 Jahren Bezirksvertretung gezeigt. Alle Projekte sind durch das Engagement und durch die Unterstützung der Bezirksvertretungen entstanden. Sie verdeutlichen, in wie vielen verschiedenen Bereichen sie tätig sind: Von der Neugestaltung des Ameisenspielplatzes in Garath, über die Ortskernsanierung in Gerresheim bis hin zur Sanierung des Off-Raums „Reinraum“.

Die kommunale Neugliederung und Gründung der Stadtbezirke
Neben Düsseldorf jährt sich natürlich auch für zahlreiche weitere Kreise, Städte und Gemeinden in NRW die kommunale Gebietsreform aus dem Jahr 1975. Der Landtag NRW brachte 1966 die Reform mit der Neugliederung einzelner Landkreise auf den Weg. Zum Abschluss kam sie am 1. Januar 1975. Nachdem es 1976 noch Korrekturen und Anpassungen gab, zählt NRW fortan 396 Städte und Gemeinden sowie 31 Kreise. Auch das Düsseldorfer Stadtgebiet veränderte sich unter der Reform. In die Landeshauptstadt wurden die Gemeinde Wittlaer einschließlich Kalkum, Angermund, Hubbelrath, Teile der Gemeinde Hasselbeck-Schwarzbach sowie aus der Stadt Erkrath der Stadtteil Unterbach und aus der Stadt Hilden das Gebiet In der Elb eingemeindet. Die Stadtteile Monheim und Baumberg, die 1975 zunächst eingemeindet worden waren, wurden nach erneutem Beschluss des Landtages 1976 wieder ausgegliedert. Ein Teil des Stadtteils Baumberg, die Urdenbacher Kämpe, verblieb jedoch bei Düsseldorf.

Zusammen mit der Neugliederung wurden auch die zehn Stadtbezirke Düsseldorfs und mit ihnen die jeweiligen Bezirksvertretungen gegründet. Jede Vertretung zählt 19 Mitglieder, inklusive der jeweiligen Bezirksbürgermeisterin bzw. des jeweiligen Bezirksbürgermeisters. Wie beim Stadtrat beläuft sich die Wahlperiode auf fünf Jahre. Dabei läuft die Wahl zur Bezirksvertretung unabhängig von der Wahl des Rates ab, sodass es zu unterschiedlichen Mehrheitsverhältnissen kommen kann. Die Vertretungen tagen in der Regel öffentlich. Ratsmitglieder, die in dem jeweiligen Stadtbezirk wohnen oder kandidiert haben, beraten die Gremien. In ihrer ehrenamtlichen Arbeit werden die Bezirksvertretungen von Mitarbeitenden der Bezirksverwaltungsstellen unterstützt. Sie bilden das Bindeglied zwischen Politik und Verwaltung.

In bestimmten Angelegenheiten können die Bezirksvertretungen eigene Entscheidungen treffen. In anderen Angelegenheiten, die die Belange ihres Stadtbezirks betreffen, sind sie berechtigt, dem Rat der Stadt oder seinen Fachausschüssen Anregungen zu geben oder Vorschläge zu machen. Die Bezirksvertretungen befassen sich zum Beispiel in ihrem Stadtbezirk mit Verkehrsthemen, Kinderspielplätzen und Bezirkssportanlagen, Grünpflege und Stadtsauberkeit, Bebauungsplänen und Bauvorhaben, Brauchtum und Kultur. Sie fördern die örtlichen Vereine, Initiativen und Verbände. Die Bezirksvertretungen erfüllen ihre Aufgaben im Rahmen der ihnen vom Rat bereitgestellten Haushaltsmittel. Bei den Beratungen über den Haushaltsplan wirken sie bei allen Haushaltsansätzen, die ihren Stadtbezirk und seine Aufgaben betreffen, mit. Sie können dazu Vorschläge und Anregungen machen.

Allerdings ist eine Bezirksvertretung sogar schon älter als 50 Jahre: Nachdem die ehemals selbständige „Bürgermeisterei Benrath“ 1929 nach Düsseldorf eingemeindet worden war, erstritten sich die Einwohnerinnen und Einwohner das Recht auf eine eigene kommunalpolitische Vertretung, damals noch „Verwaltungsbeirat“ genannt. Am 16. Juni 1954 wurde dann vom Rat auf Grundlage der Gemeindeordnung NRW von 1952 die „Satzung für eine Bezirksverwaltung und Bezirksvertretung im Stadtteil Düsseldorf-Benrath“ beschlossen, die nicht nur die erste und lange Zeit einzige Bezirksvertretung der Landeshauptstadt Düsseldorf sondern auch Vorbild für andere Gemeinden in Nordrhein-Westfalen war.

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